Zum französischen Gesetzentwurf über die Leugnung von Völkermord

Dieses Gesetz wird in keiner Weise die Erinnerung der Armenier (an den Massenmord ihrer Bevölkerung) schützen, doch auf der anderen Seite hat sich Paris dadurch einen schwerwiegenden und dauerhaften Konflikt mit Ankara eingehandelt. Eine Kraftprobe mit Ankara heutzutage ist absurd. Frankreich braucht wegen seiner Nahost-Politik mehr denn je ein gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Türkei. Warum also dieses Gesetz? LE MONDE (PARIS)

Zu Kreml räumt Fehler ein

Zugeständnisse und ein Entgegenkommen sind gute Schritte. Das politische Geschäft sollte nicht wie ein Kampf aussehen, sondern eher wie ein Handel. Die Zugeständnisse, von denen erst Putin sprach und jetzt auch Medwedew spricht, haben ernst zu nehmende Ausmaße - vor allem auch mit Blick darauf, dass beide bisher irgendwelche Dinge dieser Art vermieden haben. Trotzdem bleibt ein bitterer Beigeschmack, weil es auch nicht nur das kleinste Eingeständnis von Fehlern gibt. WEDMOSTI (MOSKAU)

Zu Nahost

Die politische Karte in Nahost ist dabei, sich zu verändern. Demokratisch orientierter Aufruhr breitet sich aus. Ob das aber im ersten Anlauf zu Demokratie führt, ist zweifelhaft. Das zeigt die Lage im Irak, wo trotz Wahlen und guten Willens nie richtig Frieden geschaffen werden konnte. BERLINGSKE TIDENDE (KOPENHAGEN)