Thema durch

23. Dezember: "Wulff bleibt Präsident - sein Sprecher muss gehen"

Nun hat unser Bundespräsident in letzter Minute doch noch die Kurve gekriegt und sich endlich persönlich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert, statt dies nur seinen Anwälten zu überlassen. Leider hat er das viel zu spät getan; ob das nun in der Verantwortung des entlassenen Sprechers lag oder nicht, ist sekundär, Wulff hätte hier persönlich viel früher die Initiative ergreifen müssen. Man kann nur hoffen, dass nicht noch mehr Ungereimtheiten zu Tage treten und endlich Ruhe einkehrt, auch die Medien sollten hierzu beitragen und sich Themen zuwenden, die wirklich wichtig sind - das Thema Bundespräsident ist durch.

Helmut Jung

Bald Bananenrepublik

Wulff ist ein Pattex-Präsident, der am Amt klebt und nicht loslassen will, der auf das glamouröse Leben als Staatsoberhaupt offenbar nicht verzichten kann. Ich nehme ihm seine Reue und Einsicht nicht ab. Aus meiner Sicht ist es die schiere Angst vor wachsendem öffentlichen Druck und davor, dass er nicht Staatsoberhaupt mit all den damit verbundenen Privilegien bleiben darf. Wenn Wulff Bundespräsident bleibt, droht Deutschland zu einer Bananenrepublik zu werden, denn jeder Staatsdiener könnte sich auf das "Vorbild" Bundespräsident berufen.

Ulrich Weiß

Kein Ehrgefühl

Jetzt wirft er einen Mann raus, der nichts für diesen Skandal kann. Dieser Herr Wulff hat kein Ehrgefühl. Was hat er alles von anderen verlangt, die bei Weitem nicht so eine widerwärtige Vorteilsnahme betrieben haben. Dieser Mann muss weg, auch wenn es Frau Merkel nicht in den Kram passt.

Hartmut Biebau

Legalisierter Raub

22. Dezember: "So wird abkassiert. Vorsicht bei Dispozinsen"

Das hemmungslose Abkassieren mithilfe überhöhter Dispozinsen und die nicht nachvollziehbaren Begründungen kann der betroffene Bankkunde zwar als legalisierten Raub empfinden und sehr wütend machen; es ändert aber nichts daran, dass die Banken und Sparkassen nichts weiter machen, als die Möglichkeiten eines unregulierten Marktes zu nutzen und sie auch auszureizen! Die Dispozinsen angesichts eines sehr niedrigen Leitzinses teilweise sogar zu erhöhen, ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten, aber es funktioniert ja wunderbar, solange sich die Mehrheit der Kunden nicht konsequenter bei den günstigsten Kreditinstituten bedient und die Politik nicht vehement dazu drängt, regulierend einzugreifen!

Horst Mahl

Nichts begriffen

22. Dezember: "GAL-Chefin fordert jetzt doch Quoren bei Bürgerbegehren"

Erschreckend, Frau Fegebank will genau das tun, was die Nazis vor Jahrzehnten getan haben: Wenn Gesetze nicht passten, schaffte man sie ab oder änderte sie so, dass sie dem eigenen Willen freien Lauf lassen und kritische Bürger mit kritischen Fragen von vornherein nicht mehr zum Zuge kommen. Das ist nicht "mehr", das ist die Abschaffung der Demokratie, das ist ein Fall für den Staatsanwalt. Alle diejenigen, die jetzt Quoren fordern oder die Bürgerrechte einschränken wollen, zeigen nämlich, dass sie den eigenen Diensteid nicht begriffen haben, nicht bereit sind, sich daran zu halten.

Roland Knott, Rechtsanwalt a. D.

Absurder Gedanke

22. Dezember: "Müllmänner müssen Trinkgelder melden"

Was bildet sich Hamburg eigentlich ein, wer und was seine Bürger sind? Kriminelle, die sogar ihre "Müllis" bestechen? Ich gebe ihnen solange ich zurückdenken kann, ebenso wie auch meiner Postbotin und meinem Zeitungszusteller zu Weihnachten ein Trinkgeld. Der Gedanke, diese zuverlässigen Dienstleister bestechen zu wollen, war mir bisher allerdings noch nicht gekommen!

Karl-Heinz Modrow

Das ist doch nichts Neues

22. Dezember: "Portugaleser-Posse mit Jubilaren"

Was soll eigentlich diese Aufregung? Das ist doch schon seit Jahrzehnten so gewesen! Auch ich habe vor sieben Jahren meinen "Verfassungsportugaleser in Gold" bekommen (statt einer Geldzuwendung von 350 Euro). Ich wusste, dass diese Zuwendung zu versteuern ist. Es müssen auch Verpflegung im Rahmen einer Fortbildung versteuert werden. Ich verstehe nicht die Aufregung - als ob das eine große Neuigkeit wäre!

Elfriede Heesch

Nicht einschüchtern lassen

22. Dezember: "An Europas Himmel droht ein Handelskrieg. Auch außereuropäische Fluglinien sollen für CO2-Emissionsrechte zahlen"

Es wird höchste Zeit, dass alle Fluggesellschaften für den besonders klimaschädigenden CO2-Ausstoß in höheren Schichten der Atmosphäre Emissionsrechte erwerben müssen. Dabei darf sich Europa auch nicht von den ewigen Bremsern und Leugnern beim Klimaschutz wie den USA einschüchtern lassen. Die Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners hat auf den letzten Klimakonferenzen bewiesen, dass sie der Herausforderung des globalen Klimawandels nicht gewachsen ist.

Lars Andersen

Messen mit zweierlei Maß

17. Dezember: "Warum auch die siebte Staffel von ,Bauer sucht Frau' ein Erfolg ist"

Eins vorweg: Ich bin kein Bauer oder Landwirt. Der Artikel zu diesem Thema analysiert das Format der Serie durchaus treffend. Ich frage mich nur, wenn man das auf der gleichen Seite groß gedruckte Bild von Mehmet Kurtulus betrachtet, würde der Verfasser bei einer Dokusoap mit Migrationsthemen mit gleich leichter Hand behaupten, dass das Bedienen von Klischees zum Wesen einer solchen Serie gehören würde, weil Klischees eben unterhaltsam sind? Ich bin da nicht so sicher. Das Messen mit unterschiedlichen Maßstäben in dieser Gesellschaft stört mich.

Uwe Münker

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