Kollektive Verdächtigung

22. Dezember: "Müllmänner müssen Trinkgelder melden"

In jede kleine Freude, die wir erhalten oder anderen machen, mischen sich die Behörden oder der Staat ein. Dabei müssen ja die Menschlichkeit und die Eigenverantwortung verloren gehen. Großzügigkeit ist schon gar nicht angesagt. Und die Beschenkten werden in die Illegalität gezwungen, wenn sie die Gabe in Form von Geld verheimlichen oder sich durch eine freundliche Geste revanchieren. Dem christlichen Grundgedanken läuft diese kollektive Verdächtigung der Bestechlichkeit jedenfalls zuwider. Warum schaffen wir Weihnachten als Auslöser für dieses Verhalten nicht gleich ab?

Christiane Mielck-Retzdorff

Verlogene Demokratie

Ja, so verlogen ist unsere sogenannte Demokratie. Die mit dem kleinsten Einkommen müssen Trinkgelder in Listen eintragen, aber unser Präsident genießt verbilligte Kredite, kostenlose Urlaube, und unser Ex-Kanzler mit den ungefärbten Haaren fädelt während seiner Amtszeit seinen Folgejob bei Gazprom über den lupenreinen Demokraten Putin ein. Bananenrepublik Deutschland lässt grüßen.

Ina und Axel Stahl

Skandalöse Strategie

22. Dezember: "Wulff hält TV-Rede - aber schweigt zu den Vorwürfen"

Es ist ein Skandal, dass CDU/CSU ein sofortiges Ende der Diskussion fordern, damit das Amt des Bundespräsidenten nicht beschädigt werde. Wenn das Amt des Bundespräsidenten beschädigt wird, dann ist es nicht wegen der Diskussion, sondern Wulffs Raffgier. Wulff wäre 2010 mit Sicherheit nicht zum Bundespräsidenten gewählt worden, wenn diese Sachlage bereits damals publik gewesen wäre. Er hat sich sein Amt quasi erschlichen und daher keinerlei Anspruch darauf, es weiterhin zu bekleiden.

Ulrich Weiß

Posse sondergleichen

22. Dezember: "Die Uni-Verwaltung zieht um"

Eine Posse sondergleichen und das Gegenteil von Mittelstandsförderung: 150 Unternehmen und Unternehmensgründer aus einer gut funktionierenden Infrastruktur rauszuwerfen und dort die Uni einzuquartieren. Jeder dieser Start-ups und engagierten Kleinunternehmen hat nur mit größter Mühe ein neues Büro gefunden. Außerdem sind Infrastruktur und Gründerklima zerschlagen, das in diesem Hause förmlich vibrierte. Selbst auf intensives Nachfragen wurden die Mieter über diesen Deal nicht informiert.

Bernd Gebert

Nur die halbe Wahrheit

22. Dezember: "In Hamburg sind 74 165 Schusswaffen registriert. SPD-Abgeordneter denkt über eine Sondersteuer nach"

Arno Münster findet die Zahl der Schusswaffen besorgniserregend. Dann soll er auch darauf hinweisen, dass die Zahl der begangenen Straftaten mit registrierten Waffen im Promillebereich liegt. Dass von behördlicher Seite die Aufbewahrung der registrierten Waffen kontrolliert wird. Und: Was bleibt von der angedachten Steuer nach Abzug des Verwaltungsaufwandes übrig? Mit diesem Denkansatz wird die SPD Wähler verlieren.

Thorsten Schaarschmidt

Alkoholverbot muss her

21. Dezember: "Die Folgen eines dummen Wurfs - St. Pauli droht empfindliche Strafe"

Ob nun Geld oder Bewährungsstrafe droht, dieser Wurf trifft den ganzen Verein und ist darüber hinaus für Pauli imageschädigend. Der Eindruck entsteht, dass solche Würfe am Millerntor nicht selten sind. Die eigentliche Ursache dieser Würfe bleibt ungenannt: der Alkohol. Logisch wäre ein Alkoholverbot, nicht nur am Millerntor, sondern generell auf Sportplätzen.

Hans-Günter Schmidt

Es geht auch anders

21. Dezember: "U 4 fährt bis zu den Elbbrücken"

Der Plan der U- und S-Bahn-Linien im Bereich von Innenstadt und HafenCity illustriert bereits, wie absurd eine Verlängerung der U 4 wäre: Bis zu den Elbbrücken und auch darüber hinaus über die Elbe bis nach Wilhelmsburg würde die U 4 parallel zur bereits existierenden S-Bahn-Trasse fahren. Warum aufwendige Tunnelbohrungen für eine verlängerte U 4 finanzieren, wenn man nur zusätzliche Haltestellen der S 3 schaffen müsste, um die Osterweiterung der HafenCity anzubinden? Mit einem Halt der S 3 auf der Höhe des Bahnhofs HafenCity-Universität und einem weiteren Bahnhof bei den Elbbrücken wäre die Bahnhofsdichte auf diesem Streckenabschnitt der S 3 noch immer geringer als in der Innenstadt üblich und würde die Fahrzeit nach Harburg nur wenig verlängern. Durch die Umsteigemöglichkeit zwischen U 4 und S 3 würde das Streckennetz noch enger geknüpft und damit beide Linien attraktiver, und das zum Preis von nur zwei oberirdischen und daher preisgünstigen S-Bahnhöfen.

Michael J. Hußmann

Ein Foto, das erschüttert

21. Dezember: "Unser Müll in Afrika"

Dieses Titelbild hat mich sehr erschüttert. Unsere Gesellschaft tut so, als wäre sie vorbildlich, als würde alles recycelt werden, stattdessen landet der Schrott in Afrika. Die Giftwolke hat dort verheerende Folgen. Ich schäme mich für diese Rücksichtslosigkeit und Gedankenlosigkeit unserer Konsumgesellschaft, die aus Profitgier diesen Konsum immer mehr anheizt und sich mit den Folgen nicht mehr beschäftigt.

Marita Coch

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