Scheinheilige Gegner

21. Dezember: "Amigo-System holt Christian Wulff ein"

Die Politikverdrossenheit vieler Bürger ist nicht auf die Schuftigkeit der Politiker zurückzuführen, sondern auf die Skandalisierung aller Lebensbereiche als Mittel der politischen Mobilisation. Dies geschieht durch scheinheilige politische Gegner, Partei-"Freunde" und vor allem blutdürstige Medien. Vor Gericht muss die Unrechtmäßigkeit einer Tat bewiesen werden, vor der heiligen Inquisition der Medien aber reichen Verdächtigungen und die Formulierung von "Unklarheiten". Praktisch: Die Gralshüter der Moral können die moralischen Straftatbestände jederzeit umdefinieren oder sich auf die nächste Verdächtigung konzentrieren. Am Ende wird der nicht unerwünschte Eindruck einer mafiösen Durchsetzung der Gesellschaft zum Nachteil des "kleinen Mannes" erweckt, der seine zersetzende Wirkung auf den Zusammenhalt der Bürger nicht verfehlt.

Hans-Jürgen Stellbrink

So einen brauchen wir nicht

Er ist wirklich ein tolles Vorbild für seine Bürger, insbesondere für die jüngeren, denn er zeigt ihnen deutlich, wie man "für lau" günstig durchs Leben kommt. Kostenloser Urlaub bei Freunden, günstiges Darlehen, Flug auch verbilligt. So einen brauchen wir nicht als Bundespräsidenten!

Klaus Knieschke

Transparenz? Fehlanzeige!

21. Dezember: "Finanzsenator: Die ,Hamburg-AG' wäre pleite"

Deutsche Kommunen geben Unsummen an Geld für die Einführung kameralistischer Buchhaltung aus. Ziel dabei scheint wohl weniger die beschworene höhere Transparenz, sondern genau das Gegenteil zu sein. Nun haben z. B. Denkmäler und museale Einrichtungen hohen gesellschaftlichen Wert, aber eben keinen finanziellen. Im Gegenteil: Sie benötigen regelmäßig Zuschüsse. Gleichwohl zeigt die Bilanz dafür einen finanziellen Vermögenswert. Als solchen sollten vorausschauende Unternehmer und Politiker aber nur begreifen, wenn daraus künftig Netto-Einnahmen zur Deckung der finanziellen Verpflichtungen erzielt werden können. Deshalb sollte sich auch die "Hamburg-AG" um wirklich nützliche Steuerungsinstrumente bemühen, im Übrigen ohne sich dabei nur auf finanzielle Aspekte zu reduzieren. Dafür taugen Bilanz & Co. gerade bei öffentlichen Aufgaben- und Leistungsträgern gar nicht.

Walter Roman Ribis

Kernproblem nicht gelöst

21. Dezember: "U 4 fährt bis zu den Elbbrücken"

Ein bloßer Weiterbau der U 4 zu den Elbbrücken löst nicht das Kernproblem dieser U-Bahn, dass ihre hohen Betriebskosten in keinem Verhältnis zu ihrer zu geringen Nutzung stehen werden. Nun einen Umsteigepunkt zur S 3 an den Elbbrücken zu schaffen wäre ein Schildbürgerstreich, gibt es doch schon am Hauptbahnhof und am Jungfernstieg den direkten Umstieg. Ich schlage die Einfädelung der U 4 auf die DB-Gleise in Richtung Lüneburg und Tostedt vor, die an der Versmannstraße ohnehin schon parallel zu der geplanten Verlängerung liegen. Denn der Hauptbahnhof ist an seiner Kapazitätsgrenze. Durch eine Verknüpfung von U-Bahn und DB könnte der Hauptbahnhof entlastet werden, der Schienenverkehr vom Süden würde verbessert und über die HafenCity in die Stadt geführt werden. Dies würde Hamburg auf der Straße von dem Pendlerstau an den Elbbrücken befreien.

Michael Rothschuh

Unnötiger Klamauk

21. Dezember: "Ein Aufreger wird zum Klassiker"

Auch ich war am Sonntag fünf Stunden in der Staatsoper dem ganzen unnötigen Klamauk ausgeliefert. Da jedoch die Musik so wunderschön war und die Sänger hervorragend, haben wir diesen Abend dennoch genießen können und sind nicht der Versuchung erlegen, in der Pause zu gehen. Widersprechen möchte ich der Behauptung, dass das Publikum teilweise beinahe ehrfürchtig dem Geschehen gefolgt ist. Wir und viele andere fanden es einfach albern und schade. Die dadurch entstandene Zwangspause von insgesamt 55 Minuten war schwer zu ertragen. Dass es keine Buh-Rufe gab, lag auch daran, dass die ganz ungehaltenen Gäste vorzeitig gegangen sind.

Barbara Booß

Mitgegangen, mitgefangen

21. Dezember: "Die Folgen eines dummen Wurfs - St. Pauli droht empfindliche Strafe"

Wer so etwas am Millerntor macht, hat dort nichts zu suchen! Auch die, die diesen Idioten decken, haben im Stadion nichts mehr verloren. Mitgegangen, mitgefangen! Vorbildlich reagiert hat der Schiedsrichter, der nur eine Androhung zum Spielabbruch über Lautsprecher verlautbaren ließ, so wie der betroffene Spieler, der keine Anstalten machte, sich dramatisch durch den Strafraum zu wälzen. Danke für so viel Fairness!

Andreas Itzenplitz

Endlich mal Klartext!

20. Dezember: "Pervertiertes System. Verfassungsschützer arbeiteten offenbar Hand in Hand mit Nazi-Terroristen"

Endlich redet jemand mal Klartext! Offensichtlich ist es nicht der Verfassungsschutz, der die NPD und die rechte Szene infiltriert, sondern es ist genau andersherum: Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Wenn man bedenkt, dass ein Verbot der NPD im Wesentlichen durch den massiven Einsatz von V-Leuten in der NPD gescheitert ist, braucht man die Frage, wem diese V-Leute nützlich sind, nicht mehr zu stellen. Die Dimensionen dieses Skandals spiegeln sich leider in keiner Weise im medialen Echo wider.

Robert Gurth

Augen offenhalten

Sie haben die Ideologie dieser Neonazi-Dumpfbacken-Organisation genau auf den Punkt gebracht. Erschreckend, dass der thüringische Verfassungsschutz zum Mittäter geworden ist. Es ist wie mit dem Unkraut im Garten. Es muss ständig bekämpft werden. Also, hüten wir unsere Demokratie und halten die Augen offen.

Helmut Schwarz

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