Jetzt reicht es!

20. Dezember: "Die Akte Wulff"

Wegen seiner Kreditangelegenheit mag er sich nochmals retten können, obgleich auch ich der Meinung bin, dass sein Verhalten mit dem eines Ministerpräsidenten nicht vereinbar ist. Er war bisher für mich als Politiker immer ein Saubermann. Aber jetzt, wo auch noch der AWD-Boss Maschmeyer über 40 000 Euro für Anzeigen zu Wulffs Buch ausgegeben hat, und Herr Wulff davon angeblich nichts wusste, reicht es. Für wie dumm wird das Volk eigentlich gehalten? Damit das Amt nicht noch mehr beschädigt wird, wäre eine Entschuldigung und ein aufrechter Abgang die Rettung seines Ansehens.

Walter Lutz

Was soll diese Hetze?

Wulff ist nicht mein Freund. Ich wünsche ihn auf den Mond. Aber Bundespräsident Wulff hat nichts gemacht, was ich nicht auch machen würde. Ein preiswerter Kredit ist mir immer willkommen, und Einladungen von Freunden nehme ich auch wahr. Diese Hetze finde ich nicht richtig. Welche Interessen stehen dahinter?

Karl M. Erdmann

Wie Kai aus der Kiste

Die guten alten Sprichwörter sollte man zurate ziehen: Jeder kehre vor seiner eigenen Tür, oder gar biblisch: Den Splitter im Auge des anderen sehen, den eigenen Balken aber übersehen. Wo waren die Moralapostel denn, als Herr Wulff, da war er noch nicht Präsident, reiste und baute? Da war großes Schweigen! Warum jetzt? Müssen wir jetzt schon Winterlöcher in den Zeitungen stopfen?

Hilde Fischer

Unfreiwillige Komik

20. Dezember: "Gesucht, gefunden, dumm gelaufen"

Man suchte also für die Kampagne Menschen mit einem professionellen Ausdruck, die eine große Aufmerksamkeit bekommen. Wenn man die nicht in den eigenen Reihen findet, kann das ja nur heißen: Hamburger Polizistinnen und Polizisten sehen unprofessionell aus und sind graue Mäuse. Mein Eindruck ist jedenfalls ein anderer. Aber vielleicht bin ich ja auch auf gecastete Models hereingefallen, die nur als Polizisten verkleidet waren. Es ist schon beachtlich, welche unfreiwillige Komik der Polizeisprecher da produziert.

Jörg Ökonomou

Weg in die falsche Richtung

20. Dezember: "SPD-Politiker hält Uhlenhorster Elternprotest für unbegründet"

Wenn der SPD-Abgeordnete Tode meint, dass in der Grundschule eine "privilegierte Überversorgung" herrscht, möge er sich die räumlichen Verhältnisse einmal anschauen. Tatsache ist, dass nach dem jetzigen Schulentwicklungsplan schon ab den Sommerferien Grundschulkinder sowie deren Lehrer zusammengepfercht werden, während des Provisoriums Bauarbeiten erdulden müssen, deren technische Umsetzbarkeit noch nicht einmal geprüft wurde, und der von der SPD selbst ausgerufene Grundsatz des "pay as you go" massiv missachtet wird: Die Kosten sind bis heute nicht kalkuliert worden. Außerdem sind die Grenzen zwischen Barmbek-Süd und Uhlenhorst wieder scharf gezogen: Dass ausgerechnet die SPD dafür sorgt, dass die Uhlenhorster Kinder es besser trifft als die Kinder aus Barmbek-Süd, die weitere Wege in Kauf zu nehmen haben werden, scheint mir der Weg in die falsche Richtung zu sein.

Haike Ritter

Verkleinerung darf nicht sein

Ich habe selbst zwei Kinder in der Grundschule auf der Uhlenhorst und bin schon sehr empört, dass eine der besten Grundschulen Hamburgs - trotz großen Andrangs - verkleinert werden soll. Wie mir scheint, soll es nur einer kleinen elitären Gruppe gegönnt sein, eine gute Schulbildung zu genießen. Das darf nicht sein!

Silke Ait Lamallem

Ganztagsbetreuung "light"

19. Dezember: "Neuer Streit um Grundschulen"

Von einem Schulsenator sollte man erwarten können, dass er Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechselt: Nicht die Umorientierung der Horte zu Krippen macht eine Ganztagsbetreuung an den Schulen erforderlich, sondern die Planung dieses Senats - und auch schon seines Vorgängers -, 2013 sämtliche (!) Horte zu schließen und die Betreuung nur noch an Schulen anzubieten, zwingt die Horte dazu, sich andere Geschäftsfelder zu suchen. Seit über zwei Jahren schon gibt es heftige Kritik an den Plänen zu GBS. Nun ist endlich auch die Masse der Eltern aufgewacht und wehrt sich zu Recht vehement gegen eine Ganztagsbetreuung "light", die lediglich eine verkappte Sparmaßnahme darstellt.

Isa Baumgart

An einem Strang ziehen!

Als betroffene Mutter kann ich die Stellungnahme der Elternkammer nicht hinnehmen! Ich kann mich auch nicht daran erinnern, von Vertretern der Elternkammer gefragt worden zu sein, was ich von dem Programm des Senators halte. Weder im Kreiselternrat noch im Elternrat, noch als Elternteil wurde ich nach meiner Meinung gefragt! Weiterhin kann ich von den Eltern der mir bekannten Schulen nur sagen, dass seit einem Jahr ständig darum gebeten wurde, die ganztägige Betreuung (im Verbund mit den Horten) schnellstmöglich einzuführen und sogar am Modellprojekt teilzunehmen! Ich kann aus eigenem Erleben sagen, dass die Qualität der Vorschularbeit in den Grundschulen niemals von den Kitas erreicht werden kann! Und die Problematik für Eltern mit Hort-Bedarf, die Kinder nach der Schule in einem Hort unterzubringen, sind vielfältig. Das beginnt schon mit den Kita-Gutscheinen für nur ein bis zwei Stunden zur benötigten Uhrzeit. Mir ist schon klar, dass Frau Lewerenz-Kollemann die Nöte der (doppelt arbeitenden) Eltern in sozial schwachen Stadtteilen nicht nachvollziehen kann, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Elternkammer unterstützend konstruktiv an die Pläne der ganztägigen Bildung und Betreuung herangeht! Wir sollten - als Eltern - an einem Strang ziehen und über Konzepte nachdenken, wie man schnellstmöglich die Umsetzung der Pläne gestalten und unterstützen kann!

Nicole Lehmann

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