Mit zweierlei Maß

19. Dezember: "Wulff kämpft um Amt und Ruf"

Jedem kleinen Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst ist es unter Androhung arbeitsrechtlicher Konsequenzen verboten, auch kleinste Geschenke oder Zuwendungen anzunehmen. Für einen gut verdienenden Bundespräsidenten scheint dies nicht zu gelten. Warum wundert sich die Politik bei dieser Praxis der Zuwendungen und Spenden eigentlich über schlechten Ruf und sinkende Wahlbeteiligung?

Ulrich Freiberg

Kein Respekt vor Schnorrern

Vor Schnorrern hatten wir schon in der Schule keinen Respekt. Oder denkt Herr Wulff etwa daran, seine Dankbarkeit mit mehr als einem warmen Händedruck auszudrücken? Als armer Schlucker kann man sich doch nur mies fühlen, oder?

Frank Schuhmacher

Hort ohne Chance

19. Dezember: "Hamburg: Neuer Streit um Grundschulen"

In dem Artikel wird Schulsenator Rabe zitiert, der den zügigen Ausbau der Nachmittagsbetreuung an den Schulen möchte, da sich immer mehr Horte aus diesem Bereich zurückziehen. Es sollte hier die Aussage nicht fehlen, dass sich viele Horte zurückziehen, weil sie ab 2013 laut der bestehenden Pläne nicht mehr betreuen dürfen. Gerne würden wir auch weiterhin unsere Hortkinder mit einem vernünftigen Personalschlüssel, in schöner Atmosphäre und einer garantierten Betreuungszeit von 6 bis 18 Uhr in unserer Kita behalten.

Sylvia Heitmann

Eigene Models glaubwürdiger

17./18. Dezember: "Polizei zieht nach Anzeige gegen Model ihre Werbeplakate zurück"

Die Polizei Hamburg hat sicherlich in den eigenen Reihen geeignete Frauen und Männer, die man für diese Werbung nehmen kann. Das würde nicht nur glaubwürdiger, sondern auch ehrlicher rüberkommen. Außerdem könnte man so bei den Werbekosten sparen.

Bodo Behrens

Kinder, über die keiner spricht

17./18. Dezember: "Unicef: So glücklich leben Kinder in Hamburg"

Fernab von öffentlicher Wahrnehmung leben in Hamburg etliche Kinder auf Grund der Asylgesetzgebung mit ihren Familien in heruntergekommenen Unterkünften zusammengepfercht, weit unter dem Existenzminimum, ohne Gleichaltrigenkontakte, ohne selbstverständlichen Zugang zu medizinischer Versorgung. Man wüsste von der Unicef gerne, wie sie die Situation dieser Kinder bewerten würde, hätte sie sich auch damit beschäftigt.

Hubertus Romahn

Unerträgliche Schulpolitik

17./18. Dezember: "Lichterkette gegen Halbierung einer Schule"

Danke für den ausgewogenen Artikel. Als betroffene Mutter von zwei Kindern möchte ich noch hinzufügen: Das Hoppladihopp der Hamburger Schulpolitik ist für uns unerträglich. Berufstätige Eltern brauchen Planungssicherheit, und Kinder können nicht einfach aus ihren sozialen Zusammenhängen gerissen werden. Unsere Demonstration war der Realitäts-Check für den am Reißbrett entstandenen Schulentwicklungsplan.

Bettina Hinte-Klee

Ungerechtes Urteil

16. Dezember: "Dönerbude war gestern"

Es ist erfreulich, dass es Herrn Antunes gelungen ist, in Hamburg ein Café zu übernehmen, das mit portugiesischem Flair lockt. Unerfreulich dagegen, dass er seiner alten Heimat Portugal ein äußerst abschätziges und arrogantes Urteil ausstellt: "Schlendrian" und "Ineffizienz" herrschten dort oft. Dies mag für einige Behörden passen, nicht aber für den Großteil der hart arbeitenden Bevölkerung. Ein wenig mehr Respekt wäre angebracht.

Wilfried Völker

Schluss mit dem Raubbau

16. Dezember: "Elbvertiefung schon im Frühjahr"

Mehr Hohn geht nicht. Hamburg und Deutschland würden außerordentlich von der Elbvertiefung profitieren, ihre Wirtschaft und die Umwelt. Der Vorhabensträger selbst geht von einer mittleren Beeinträchtigung der Elbe aus, und das ohne Einbeziehung der klimabedingt um bis zu einen Meter anwachsenden Sturmfluten. Warum hat sich das Bundesumweltministerium für den JadeWeserPort und gegen die Elbvertiefung ausgesprochen? Warum wird nicht verlautbart, dass Feederschiffe die Ware auch nach Hamburg bringen könnten und Hamburg nur der Wirtschaft die Frachtkosten senkt? Warum die unsinnigen Vergleiche mit Lkw- und Bahnverkehr? Die jetzt geplanten Ausgleichsmaßnahmen brauchen wir, um die Elbe auch künftig bändigen zu können! Und das Geld, um z. B. durch den Bau von Pumpanlagen die Marschlande auch bei Hochwasser entwässern zu können. Schluss mit Geldgeschenken an die Wirtschaft und dem Raubbau an der Natur!

Volker Behrendt

Gedenken an die Opfer

13. Dezember: "Neue Runde in unendlicher Geschichte des Tansania-Parks"

Schön, dass das Abendblatt den Umgang Hamburgs mit Kolonialdenkmälern aus der Zeit des Nationalsozialismus in Jenfeld aufgreift. Aber das Eine Welt Netzwerk ist kein Mitglied des Beirats, der ein Konzept und Texttafeln in Auftrag gegeben hat. Der frühere Netzwerk-Geschäftsführer, Heiko Möhle, legte bereits im April 2009 sein Amt als Mitglied nieder. Er war es leid, immer wieder dagegenzuargumentieren, wenn einzelne Mitwirkende den Gedanken einer kritischen Gedenkstätte ausbremsen wollten. An diesem Ort wurden jahrzehntelang die Vorkämpfer eines aggressiven Kolonialregimes geehrt, die bis zum Völkermord gingen. Hier muss ein Gedenken an die Opfer von Kolonialismus und Rassismus ermöglicht werden.

Anke Schwarzer, Eine Welt Netzwerk Hamburg e. V.

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