Elendige Heuchelei

16. Dezember: "Der Präsident bedauert. Christian Wulff bricht sein Schweigen"

Der erste Mann im Land bedauert. Wie ein Angeklagter, der vor Gericht (nachdem ihm die Tat bewiesen wurde) diese bedauert. Tatsächlich bedauern diese Leute nur, dass sie erwischt worden sind. Letztlich handelt es sich um eine elendige Heuchelei.

Harald Allerbeck

Ritter der Salami-Taktik

Herr Wulff gehört nun nachweislich zur Spezies der Salami-Ritter, die immer nur das zugeben, was man ihnen um die Ohren haut. Der einzelne Fall mag zur Kategorie der "Peanuts" gerechnet werden. Entscheidend ist aber die Masse der einzelnen Fälle. Dass Frau Merkel öffentlich ihren Segen über das "Staatsoberhaupt" hinträufelt, macht die Sache schlimmer - muss man doch unterstellen, dass sie sich der Salami-Taktik ihres Schützlings anschließt.

Hansjoachim Sieber

Jedem seine Freiheit

15. Dezember: "Ab in die Wüste! Der tägliche Ärger mit den SUVs"

Eine Sozialneid-Debatte loszutreten ist wohl nicht zeitgemäß. Über Fahrradfahrer ohne Beleuchtung oder frustrierte 40 Jahre alte Mini-Fahrerinnen könnte man auch viele Zeilen schreiben. Aber bringt uns dieses im gemeinsamen Miteinander weiter? Meine Familie samt SUV denkt: Nein. Jedem seine Freiheit!

Oliver Christiansen

Produktion einstellen

In die Wüste, genau dahin gehören sie hin, die spritfressenden, CO2-spuckenden SUVs. Einer hat auch schon den passenden Namen: Tuareg. Warum ist die Produktion dieser völlig unnötigen Riesen-Pkw nicht von Anfang an untersagt worden? Und jetzt hat ihnen die von der Autolobby unter Druck gesetzte Regierungskoalition auch noch mit der Anrechnung ihres maßlosen Gewichts einen Vorteil bei der Einstufung ihres CO2-Ausstoßes verschafft (in Kraft seit dem 1. Dezember). Wer sich so ein Auto kauft, dem ist dessen Umweltverträglichkeit doch eh egal.

Hartwig Ihlenfeld

Wir brauchen liberale Werte

15. Dezember : "FDP in der Zwickmühle"

Deutschland braucht liberale Werte dringender denn je. Die Nachrichten aus Berlin sind bedauerlich. Die Kommentierungen eine Katastrophe. Es bleibt zu hoffen, dass die liberale Idee nicht durch die Ereignisse verloren geht. Deutschland braucht eine liberale Partei und sei es nur als Mahner gegen die deutsche Lust an staatlicher Bevormundung. Der Liberalismus steht für wirtschaftliche Effizienz, verbunden mit sozialem Ausgleich. Besser geht es doch nicht.

Hans-Hermann Jansen

Abgang überfällig

Christian Lindner hat sich anscheinend zumindest so viel Realitätssinn bewahrt, dass er weiß, wann es wohl Zeit ist, die Kommandobrücke eines sinkenden Schiffes zu verlassen. Eine Partei, die zurzeit bei zwei oder drei Prozent Wählerzuspruch steht, stellt fünf Minister einschließlich Vizekanzler: Das ist doch bedenklich. Der Machterhalt ist Frau Merkel aber zu wichtig, als dass sie sich um solche Alarmsignale scheren würde. Demokratieverständnis geht anders.

Michael Wolff

Beißende Kritik unangebracht

Die teilweise beißende Kritik der Oppositionsparteien an Christian Lindners Demission - insbesondere jener von SPD-Generalsekretärin Nahles ("Frau Merkel hat einen Koalitionspartner mit Schwindsucht, das riecht nach Neuwahlen") - zeigt, dass die SPD noch lange nicht dort angekommen ist, wo sie hin möchte. Angesichts dieses Statements erscheint mir das Bestreben nach Regierungsverantwortung auch äußerst zweifelhaft.

Jens Imbeck

Schuld sind auch die Ampeln

15. Dezember: " Hamburgs modernster Blitzer steht an der Eiffestraße"

Worauf ist es denn wohl zurückzuführen, dass zu schnell gefahren wird? Doch nicht nur darauf, dass wir möglichst schnell unser Fahrziel erreichen wollen, sondern auch darauf, dass wir nicht nach Einhaltung der geforderten Geschwindigkeit ca. 45 Sekunden oder länger an der nächsten roten Ampel warten sollen. Gerade in der Eiffestraße stadteinwärts wird der Zwangshalt an der ersten, vierten und fünften Ampel und an der Grevenstraße sowie am Ausschlägerweg regelmäßig erzwungen. Warum kann man die Ampeln nicht so schalten, dass man bei Tempo 50 oder 60 durchfahren kann?

Udo Schuett

Kaiser, nein danke!

14. Dezember: "Warum der Kaiser wieder vors Rathaus soll"

Zu erwarten war die rege Kritik an jenem sinnbefreiten Vorschlag, den Kaiser auf unseren Rathausmarkt zurückzuholen. Trotz allem sollte die Kritik weitergehen: Seit wann hat Hamburg es nötig, sich Vorbilder wie den Markusplatz oder die Plaza Major zu suchen? Sicherlich, schöner könnte er sein, unser Rathausmarkt. Wir sollten uns Gedanken machen, wie wir den Platz für die Bürger zu einem Treffpunkt machen können, anstatt ihn mit einem toten Kaiser zu verschandeln. Wie wir der demokratischen und hanseatischen Tradition ein Denkmal setzen können, anstatt dem Kaiser Tribut zu zollen. Hamburg braucht diesen Kaiser nicht!

Björge Köhler

Klasse Nachwuchs

14. Dezember: "Schüler machen Zeitung"

Sehr gelungene Seite! Beeindruckend, dass Antonia Frauke ("Castingshows bieten keinen Ruhm für die Ewigkeit") schon so eine Weitsicht hat. Und erst der Bericht von Max Mittermeyer ("Wahnsinn, unsere Eltern hatten weder Handy noch Computer"): Das Schmunzeln ging mir gar nicht mehr aus dem Gesicht. Bei solchem Nachwuchs muss uns nicht bange werden!

Kay Renner

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