Schlechtes Signal

13. Dezember: "Nach 135 Jahren: Blohm + Voss wird britisch"

Die Politik spricht von einem positiven Signal. Ich denke, es ist eher ein negatives Signal für den maritimen Standort Hamburg. Eine verbindliche Beschäftigungsgarantie hat es nur für das Management gegeben. Gespräche mit der profitablen (deutschen) Lürssen-Werft lehnte das Management vehement ab.

Klaus Lübcke

Pferd nicht tot, aber im Koma

13. Dezember: "Die EU braucht beim Klima einen Plan B"

Nach alter Indianerweisheit muss man vom Pferd absteigen, wenn es tot ist. Das Klimapferd konnte noch einmal gerettet werden, indem es fürsorglich ins Koma versetzt wurde und an den Tropf kam. Leider ist der nicht so recht voll. Aufwachen soll das Pferd in neun Jahren. Durch viele Appelle wird es vielleicht wachgerüttelt. Wie kräftig es dann ist, gegen die weiter steigenden Treibhausgasemissionen anzurennen, wird sich zeigen.

Friedrich Weinhold

Bedauerlicher Abgang

12. Dezember: "Simone Young begeistert die Wiener"

Nun raunen sie wieder, diejenigen, die es ja gleich gewusst haben, dass Frau Young nur Mittelmaß sei und nicht genüge, um aus Hamburg eine funkelnde, international anerkannte Musikstadt zu machen. Was für ein Quark, und das ausgerechnet aus dem Umfeld der Kulturbehörde, die in den letzten Jahren nicht dafür bekannt war, Kulturschaffenden und Talenten das Leben besonders einfach zu machen. Was soll dieses Gerede über internationale Maßstäbe ohnehin? Viel wichtiger ist doch wohl, dass den Hamburgern ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Konzertprogramm geboten wird. Das hat aus meiner Sicht Simone Young mit ihrer Energie, ihren Ideen und nicht zuletzt mit ihrem sehr erstaunlichen Charisma geschafft. Ich bedaure ihren Weggang ganz außerordentlich.

Frank Rumpf

Besser heute als morgen

Ich habe die leise Hoffnung, dass eine Vertragsauflösung schon vor 2015 erfolgen könnte. Der Hinweis von Frau Bermbach lässt diese, von Opernfreunden und den Mitarbeitern am Haus, herbeigesehnte Situation möglich erscheinen. Noch vier Jahre unter Frau Young würde das totale Ende der einstmals weltweit bewunderten Hamburger Oper bedeuten. Seit einiger Zeit wird bereits öffentlich und in Kreisen von Opernfreunden auf die herrschenden Missstände am Haus hingewiesen. Der Hamburger Oper und den Opernfreunden (auch auswärtigen) wäre ein baldiges Ende der Young-Intendanz zu wünschen.

Udo Schwarz

Blanker Hohn

12. Dezember: "Höhere Pensionen für Spitzenbeamte geplant"

Es ist nicht nachvollziehbar, warum in diesen Zeiten ausgerechnet das Ruhegeld für Spitzenbeamte erhöht werden soll. Dass die Koalitionsfraktionen von Union und FDP eine für Normalbürger verständliche Begründung haben, wagen wir zu bezweifeln. Rentner müssen sich von Jahr zu Jahr mit weniger begnügen, aber die hoch bezahlten Staatssekretäre/Ministerialdirektoren müssen vor der Altersarmut bewahrt werden. Es ist der blanke Hohn!

Monika und Klaus Hamerich

Das darf nicht wahr sein

Auf der einen Seite ist von Kürzungen bei den Ein-Euro-Jobbern die Rede, und dann steht da so eine kleine Meldung: Höhere Pensionen für Spitzenbeamte! Was läuft da in der Politik bloß falsch? Es bekommen immer nur die Leute, die schon genug zum Leben haben, noch mehr oben drauf. Da kann man die Verdrossenheit der Menschen in unserem Land schon verstehen.

Hanni Rath

Kritik zur rechten Zeit

12. Dezember: "Die Großkritiker haben ein neues Feindbild. Seit der Entdeckung des Gängeviertels durch die Feuilletons wird moderne Architektur in der Hansestadt niedergemacht"

Anders als der Autor freue ich mich über die zunehmende Kritik an der modernen Architektur, auch wenn jetzt Hamburg in den Fokus der Kritik gerückt wurde. Denn Hamburg steht nur exemplarisch für die Moderne, der es mit ihrer nüchternen Zweckmäßigkeit nicht gelingt, eine emotionale Bindung zu schaffen. Woran das liegt, muss dringend mit den Verantwortlichen diskutiert werden, bevor nicht nur Hamburg, sondern auch andere Städte noch mehr verschandelt werden.

Dorothea Ehlers

Das Stadtbild verunstaltet

Die berechtigte Kritik an der zunehmend skandalösen Verunstaltung des Stadtbildes durch Medien, deren Blick nicht von lokalpatriotischem Eifer getrübt ist, wird als Griff in die Mottenkiste diffamiert. Den Hinweis der Kritiker, dass beispielsweise die innerstädtischen Flächen zunehmend der Versiegelung und Bebauung zum Opfer fallen - und mit ihnen die Bäume - nimmt der Autor überhaupt nicht zur Kenntnis.

Jürgen Vieth

Was für eine Schnapsidee!

10. Dezember: "Führerscheinpflicht erst ab 15 PS"

Wieder einmal beglücken uns einige Hinterbänkler aus den Reihen von FDP und CSU im Bundestag mit einer Deregulierung des Wassersports. Sportboote sollen in Zukunft mit einer Motorleistung bis 15 PS führerscheinfrei gefahren werden dürfen. Eine derartig absurde Idee kann nur in den Köpfen von Politikern einer Partei geboren werden, die sich wahrscheinlich demnächst aus der Öffentlichkeit verabschieden wird. Wenn es denn so kommen sollte: Nichts wird dereguliert, nichts wird für die Wassersportler von Zwängen befreit, sondern eine massiv zunehmende Gefährdung der Sicherheit auf dem Wasser ist zu erwarten. Wenn jeder in Zukunft, der gerade Lust und Zeit hat, mit einem derartig hoch motorisierten Sportboot mit Geschwindigkeiten durch die Gegend brettern darf, die für Mopeds verboten sind, wird die Zahl der Unfälle hochschnellen.

Horst-L. Moede

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