Zum SPD-Parteitag

Eine Vorentscheidung über den Kanzlerkandidaten hat der Parteitag nicht getroffen. Mit dem beschlossenen Programm kann jeder der drei möglichen Anwärter leben. Doch wird die Konkurrenz zwischen Parteichef Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück nun offen ausgetragen. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zu den deutsch-französischen EU-Reformplänen

Deutschland will der EU Eingriffsrechte in nationale Haushaltsprozesse verschaffen. Kanzlerin Angela Merkel ahnt den Widerwillen, der geweckt würde, falls es nach einem Diktat Berlins für alle aussehen sollte. Das kann Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nicht gefallen. Es sieht so aus, als habe Merkel den Machtkampf gewonnen. Es fragt sich allerdings, ob sie dafür einen Preis gezahlt hat. Innenpolitisch ist es für sie gefährlich, das einzige echte Mittel gegen die Krise zu akzeptieren: dass die europäische Zentralbank Garantien für alle Staatsanleihen der Euro-Länder ausstellt. DAGENS NYHETER (STOCKHOLM)

Zur Lage Russlands nach den Wahlen

Es bleibt abzuwarten, ob Putin, wenn er wieder die Präsidentschaft übernimmt, die Förderung eines echten politischen Wettbewerbs und die Sanierung eines verdorbenen Regimes, das heißt, die Demokratisierung Russlands, als Prioritäten setzt. Weder sein Lebenslauf noch die Macht, die auf dem Spiel steht, geben Anlass zur Hoffnung. EL PAÍS (MADRID)