Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Fall 1: Behörde will Irrsinn stoppen

Beamtin Ute St., 64, aus St. Georg regt sich auf: "Seit mehr als vier Jahren ist in der Gurlittstraße Nr. 50 in St. Georg ein Mietshaus mit einem Gerüst eingekleidet. Die Einkleidung ist verdreckt und zerfleddert, der Anblick für die Anwohner allmählich unzumutbar, ekelerregend! Zu allem Überfluss wird an dem Haus meist nicht gebaut und nicht saniert, abgesehen von einigen Tagen im Sommer. Wie kann man das zulassen?"

Lars Schmidt von Koss, Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Mitte, sagt dazu: "Das Fachamt Management des Öffentlichen Raumes hatte das Gerüst letztmalig bis zum 5. November 2011 genehmigt. Dem neuen Verlängerungsantrag wurde nicht entsprochen. Vielmehr erging eine Beseitigungsanordnung bis zum 22. November 2011. Sollte das Gerüst dann noch stehen, wird ein Zwangsverfahren betrieben werden."

Das Gerüst ist noch da, jetzt kommt das Zwangsverfahren.

Fall 2: Bußgeld angedroht

Rentner Bernhard Neumann, 66, aus Mölln, schildert dem Abendblatt: "Wir hatten vor vielen Jahren eine Eigentumswohnung in Hamburg, die wir inzwischen verkauft haben. Trotzdem bombardiert uns das Statistikamt Nord dauernd noch mit Fragebögen im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung. Sogar ein Bußgeld wurde angedroht."

Jürgen Delitz, Referatsleiter im Statistikamt Nord, erklärt: "Der erste Hinweis von Herrn Neumann auf den früheren Eigentümerwechsel erfolgte im Januar; er ist seinerzeit im Rahmen des Massengeschäfts leider nicht berücksichtigt worden. Später sind die Angaben im IT-System korrigiert worden, der Versand eines weiteren Fragebogens an Frau Neumann hat sich allerdings damit überschnitten."

Jetzt wurde der Fehler von der Behörde korrigiert.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.