Empörende Entweihung

30. November: Debatten-Beitrag: "Wirtschaftsforum: 1600 Euro Eintritt im Michel"

Wir und unsere zurzeit in Hamburg weilenden Freunde sind traurig und empört. Jesus hat die Geldwechsler aus dem Tempel gejagt. Wo ist der Stellvertreter, der diese Entweihung eines heiligen Gotteshauses noch zu verhindern weiß? Unsere Meinung über den Hauptpastor und seine Obrigkeit, die seine und die ihre und unsere Kirche für derartige Veranstaltungen zur Verfügung stellen, möchten wir lieber nicht öffentlich kundtun.

Ellen und Lothar Kunz

Kein Kommerztempel

Wo Glaubensinhalte gnadenlos dem Zeitgeist angepasst werden, weil wir ja im 21. Jahrhundert leben, da ist ein solches Verhalten der Nordelbischen Kirche schon gar nicht mehr verwunderlich. Fragt sich, ob sich am 2. Dezember nicht doch ein paar Christen finden, die sich mit entsprechenden Plakaten versehen vor dem Michel einfinden, um darauf hinzuweisen, dass der Michel eben kein Kommerztempel, sondern ein Gotteshaus ist.

Friedrich Gottschalk

Falsch und unfair

28. November: "Neue Bischöfin mit gutem Start"

Der Kommentar suggeriert, dass Bischöfin Fehrs eine zögerliche Haltung gegenüber Kriminalitätsopfern habe. Das ist nicht nur falsch, sondern auch unfair. Als Opferhilfeorganisation kennen wir Frau Fehrs als eine echte Seelsorgerin, der jedes Opferschicksal am Herzen liegt. Ihr sensibles und empathisches Eintreten für die Betroffenen ist beispielgebend und imponierend.

Wolfgang Sielaff, Landesvorsitzender Weißer Ring, Hamburg

Unglaubliche Sichtweise

29. November: "Das gefährliche Spiel mit dem Euro. Deutschland treibt seine Machtposition in der Währungsunion auf die Spitze"

So, so, nur weil wir Deutschen fleißig arbeiten und Exportüberschüsse erzielen, sind wir nach Dr. Flassbecks Ansicht die Bösen. Da aber der Handel sich nicht auf Europa beschränkt, sondern weltweit agiert, ist Wettbewerbsfähigkeit zwingende Voraussetzung, um im weltweiten Handel zu bestehen. Alles andere ist Denken im Elfenbeinturm.

Peter Stadlbauer

Wettbewerb als Triebfeder

Habe ich richtig gelesen? Will Herr Flassbeck tatsächlich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch Einkommenserhöhungen verringern, damit wirtschaftlich schwächere Länder relativ besser dastehen, mehr Absatz finden und dadurch gesunden? Soll so der Wettbewerb sein, dass, wer vorne ist, sich zurücknimmt, damit andere ihn überholen können? Mir scheint, Herr Flassbeck erkennt nicht, dass ein Sieg nicht nur (das allerdings auch) zulasten der dahinter Platzierten geht, sondern dass die Nachfolgenden angespornt werden, besser zu werden, zulasten des Ersten. Wettbewerb ist eine Triebfeder, die, in wechselnder Abfolge jedem der Teilnehmenden auch hilft, wenn er sich bemüht. Das allerdings gehört nun mal dazu.

Götz-Anders Nietsch

Plädoyer für Volksentscheide

29. November: "Klatsche für Wutbürger. Der Volksentscheid für Stuttgart 21 kann für die Demokratie heilsam sein"

Insbesondere zwei Sätze finden meine uneingeschränkte Zustimmung: "Meist bekommen jene die Aufmerksamkeit, die besonders laut sind." Und weiter: "Oder es obsiegen jene, die Wortgewalt, Geld und Organisationsstärke in eigene Vorteile ummünzen." Wohl wahr, und gerade deswegen geht nichts über das Element des Volksentscheids, verstehen es doch genau jene, die in dem Leitartikel kritisiert werden, besonders gut, sich in Parteien zu organisieren und sich dort mit Wortgewalt und Lautstärke bei den Medien, auch bei dieser Zeitung, einzuschmeicheln und sich durchzusetzen.

Rolf Dederding

Sorge um Betreuungsqualität

29. November: "Schon 25 000 Hamburger leiden an Demenz. AOK-Report warnt vor dramatischen Zahlen"

Seit mehr als 20 Jahren wird regelmäßig auf die steigende Zahl der an Demenz erkrankten Menschen hingewiesen. Eine Vielzahl von haupt- oder ehrenamtlich Engagierten sind in Hamburg bereits in der Betreuung der Betroffenen und Unterstützung der Angehörigen tätig. In den stationären Pflegeeinrichtungen ist das Thema seit Langem angekommen, und es hat sich einiges zur demenzgerechten Betreuung getan. Seit Jahren weisen wir alle, die wir in dieser Arbeit engagiert sind, darauf hin, dass die Situation für die Betroffenen in den Krankenhäusern unzureichend bis katastrophal ist - mit wenigen Ausnahmen. Unter der schwarz-grünen Regierung wurde eine Verschlechterung des Förderprogramms für die helfenden Organisationen auf den Weg gebracht, und vom nun allein regierenden roten Senat wird der eingeschlagene Weg weiter verfolgt. Diese Maßnahmen stehen im krassen Gegensatz zu den Erkenntnissen des AOK-Reports und verschlechtern die erarbeitete Betreuungsqualität.

Harald Reinhard

Schützt uns vor Chaoten!

29. November: "HSV-Chef fürchtet Fan-Ausschluss. Abbrennen von Pyrotechnik wird zur Gewohnheit"

Mir ist es schleierhaft, wie irgendjemand noch Verständnis für den Wahnsinn des Abbrennens von Pyrotechnik in einem vollbesetzten Fußballstadion aufbringen kann. Es ist wohl nicht mehr die Frage, ob es zu einer Katastrophe kommt, sondern nur noch wann und wo. Die Gefahren sind gravierend, eine Panik, wenn etwas schiefgeht, ist kaum zu verhindern. Wird der Stadionbesuch zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit? Und bitte, wie ist es möglich, dass es auch bei den sogenannten Risikospielen mit angeblich strengen Eingangskontrollen immer wieder zahlreichen Fankulturzerstörern gelingt, dieses Zeug in das Stadion zu bekommen? Hier sind die Veranstalter, also die Vereine, verdammt noch einmal gefordert, Ordnungsdienste zu beschäftigen, die diesen Namen auch verdienen: Schützt uns vor gemeingefährlichen Chaoten!

Michael Lange

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