Zieht euch warm an!

25. November: "Hamburg schließt Frieden mit Vattenfall. Teil-Übernahme der Netze. Neues Gaskraftwerk"

Offensichtlich lernt der derzeitige Senat (wie andere vor ihm ebenfalls) nicht aus den Fehlern der Vergangenheit: Zwar haben "die Politiker" jeder Couleur längst eingesehen, dass der Verkauf von HEW und Hein Gas ein kapitaler Fehler zulasten des Vermögens des Staates und der Energie konsumierenden Bürger war. Dennoch verzichtet die Stadt nun "für immer" auf ihr Recht, die Fernwärmenetze vollständig zurückzukaufen. Unabhängig davon, ob ein solcher immerwährender Verzicht rechtlichen Bestand haben kann, wird Vattenfalls Fernwärmemonopol betoniert, zumal auch die Wärmeerzeugungsanlagen Vattenfall gehören. Zieht euch warm an, Hamburger Fernwärmebezieher! Der nächste harte Winter und saftige Tariferhöhungen kommen bestimmt.

Ulrich Reppenhagen

Statt Anerkennung nur Ärger

25. November: "Ein Radweg, der im Sand verläuft. Gegen das geplante Projekt am Övelgönner Strand gibt es massiven Widerstand"

Der Weg ist zu eng? Steige ich vom Rad und schiebe es, verdoppele ich dadurch den Raum, den ich beanspruche. Deshalb müsste es heißen: "Vernünftige schieben ihr Rad hier nicht, sondern fahren." Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern gibt es nicht, wenn Radfahrer auf Fußgänger Rücksicht nehmen, so wie Autofahrer auf die Radler Rücksicht nehmen sollten. Nicht nur auf der Övelgönner Schiebestrecke, sondern auch an vielen anderen Punkten unserer schönen grünen Stadt werden Radler schlecht behandelt, statt Anerkennung zu finden für ihre ökologisch sinnvolle Fortbewegungsart.

Jochen Wörmer

Nichts ist unmöglich

24. November: "Guttenberg kauft sich frei. Nachdem das Plagiatsverfahren eingestellt wurde, plant er sein politisches Comeback"

Nachdem Helmut Kohl im Anschluss an die Spendenaffäre in der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg über Ehre schwadronieren durfte, und Josef Ackermann, nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen falscher Aussagen aufgenommen hat, über Markt und Moral, darf man gespannt sein, wann zu Guttenberg vor den Ehrbaren Kaufleuten erscheint.

Dietmar Schulz

Eine Frage des Geldes?

Hat in Bayern der Adel das königliche bayerische Amtsgericht immer noch in der Hand? 23 strafrechtlich relevante urheberrechtliche Verstöße werden festgestellt. Aber bei Zahlung von 20 000 Euro besteht kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung, sagt die Staatsanwaltschaft Hof. Das stinkt zum Himmel! Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Universität, die Professoren die Studenten, die Bevölkerung, die Medien und das Parlament betrogen und belogen. Aber bis heute ist er uneinsichtig und behauptet weiterhin, diese strafrechtlich relevanten urheberrechtlichen Verstöße nicht vorsätzlich begangen zu haben. Dann muss das gerichtlich geklärt werden! Oder stimmt es doch: Geld regiert die Welt. Und die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.

Otto Kröger

Selbstzweifel Fehlanzeige

Die "fabelhaften Guttenbergs" planen also mit dem bei ihnen üblichen medialen Getöse die Rückkehr nach Deutschland. Auch Stephanie zu Guttenbergs Arbeit in Fernsehen und Funk wurde sehr schmerzlich vermisst. Wenn die deutsche Politik in diesen und kommenden schwierigen Zeiten etwas nicht braucht, dann ist es ein Politiker dieses Typus: stets schneidig im Auftreten, von einer gewissen Larmoyanz, wenn Widrigkeiten auftauchen, die Schuld für Fehler stets bei anderen abladend und meilenweit entfernt von kritischer Selbstreflexion und Ernsthaftigkeit.

Klaus Wenzel

Staat als größter Abzocker

24. November: "Auflagen gegen Preistreiberei an Tankstellen geplant"

Es wurde ja mal wieder Zeit, dass sich jemand aus dieser unfähigen Regierung zu Wort meldet, zuletzt hat es zu diesem Thema ja Herr Brüderle getan - und was ist passiert? Nichts! Diese und auch vorherige Regierungen sind doch nicht im Geringsten daran interessiert, dass der Benzinpreis sinkt. Das würde ja ihre Einnahmen schmälern. Der Staat ist der größte Abzocker, und das nicht nur beim Kraftstoff. Ich fahre ein Dieselfahrzeug und möchte, wenn der Dieselpreis weiter so hoch bleibt, auch weniger Kfz -Steuer zahlen.

Thomas Hencke

So funktioniert das nicht

24. November: "Plädoyer für den Doppelpass"

Das Vorhaben von Olaf Scholz in allen Ehren! Aber so wird es nicht funktionieren, wenn die Administration nicht mitzieht. Meine Putzfrau (400-Euro-Basis) aus Ghana lebt seit über 15 Jahren in Deutschland, ist auch mit einem Deutschen verheiratet. Sie ist voll integriert, schreibt und liest Deutsch sehr gut. Als Putzfrau ist sie auch bei einem Unternehmen fest angestellt und zahlt ihre Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Sie hat schon vor sehr langer Zeit einen Einbürgerungsantrag bei der Ausländerbehörde gestellt und alle damit verbundenen Tests voll bestanden. Trotzdem wartet sie immer noch auf ihre Einbürgerungsurkunde. Auf Nachfragen beim Ausländeramt, wird ihr immer wieder gesagt: "Wir sind unterbesetzt und können nicht alles gleichzeitig erledigen. Warten Sie bitte." Wenn das immer so geht, dann kann sich Herr Scholz seine Bemühungen sparen!

Ernst A. Steffenhagen

Verdrehte Welt

23. November: "Verbrennen oder vermeiden"

Allein die Tatsache, dass über die in der Artikelüberschrift genannten Alternativen noch ernsthaft diskutiert wird, zeigt, wie verdreht (pervertiert) unsere Wirtschaft und die mit ihr verbandelten Politikkreise zu einem nicht unerheblichen Teil tatsächlich sind. Aus Sicht rational denkender Menschen kann nur für die Müllvermeidung votiert werden. Bedauerlich ist die Tatsache, dass die Müllproblematik nur von den wenigsten Menschen wahrgenommen wird.

Rolf Schwarze

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