Geplanter Weg genau richtig

25. November: "Ein Radweg, der im Sand verläuft"

Als "Wasserradler" möchte ich direkt am Fluss fahren. Also von den Landungsbrücken bis Wedel direkt am Wasser und dies möglichst ohne große Steigungen. Das Stück in Övelgönne schiebe ich zwangsläufig. Ein kurzzeitiges Hochschieben des Rades zur Elbchaussee und wieder hinab zur Elbe würde ich nicht machen. Der geplante "Strandradweg" ist genau richtig. Wenn die Anlieger keinen Strandradweg wollen, sollte die jetzige "Schiebestrecke" verbreitert werden. Die Anlieger müssten dann ca. einen Meter der Vorgärten zu ortsüblichen Preisen an die Stadt verkaufen.

Joachim Schroeder

Menschenverachtend

25. November : "Darf die Kirche Löhne drücken?"

Prekäre Arbeitsplätze und Lohndumping sind menschenverachtend. Jetzt auf eine Einrichtung der Diakonie einzuprügeln verschleiert aber die Tatsache, dass auch Gewerkschaften für die Agenda 2010 mitverantwortlich sind, die die jetzt angeprangerten Zeit- und Leiharbeitsverhältnisse erst ermöglicht hatben. Wo bitte sind Aktionen für allgemeinverbindliche Tarifverträge im Gesundheitswesen - besonders nach den Tarifabsenkungen 2004? Kranken- und Pflegekassen werden weiter Druck ausüben, der ohne Reißleine nur zulasten der Arbeitnehmer gehen kann.

Eberhard Krieger

Zweifel an Machbarkeit

25. November: "Vattenfall baut Windpark vor Sylt"

Seit der Energiewende wird verstärkt auch über Offshore-Windkraft berichtet, überwiegend positiv. Nun ist Zuversicht bei einem solchen Vorhaben erforderlich, jedoch nicht hinreichend, denn sie ersetzt keine Machbarkeitsstudie. Ich bin beileibe kein Gegner der Windkraft, aber ein Gegner von nicht erfüllbaren Versprechen. Neben Spezialschiffen fehlen Seekabel und Versorgungshäfen. Wir wollen ja Windkraft, aber ihr Ausbau darf keine neue Elbphilharmonie-Variante werden.

Friedrich Weinhold

Unverschämtes Benehmen

24. November : "Katz-und-Maus-Spiel mit Bauwagen."

Ich finde das Benehmen der Bewohner des Bauwagenplatzes Zomia unverschämt. Sie können doch nicht einfach freie Grundstücke besetzen, weil es ihnen dort gefällt. Die Aktionen erinnern mich an das Thema Hafenstraße in den 80er-Jahren. Das wollen wir doch nicht noch einmal in Hamburg erleben! Ich finde die Leute von Zomia sollen froh sein, dass die Stadt ihnen verschiedene Plätze angeboten hat, und sollten den Platz am Holstenkamp annehmen.

Gisela Fiedler

Erstaunlicher Wandel

24. November: "Glückwunsch, Wolf Biermann. Der berühmte Lieder macher wurde zu seinem 75. Geburtstag im Rathaus geehrt"

Zu der Geschichte des Verhältnisses von Wolf Biermann zu seiner Vaterstadt gehört auch die Tatsache, dass ihm nach seiner Ausweisung aus der DDR 1976 die Kulturbehörde in Hamburg ein Künstlerstipendium angeboten hat. Damit sollte dem "verlorenen Sohn" gezeigt werden, dass eine freiheitliche Gesellschaft auch Widerspruch erträgt, anders als eine sozialistische. Dieses Angebot wurde von der CDU entschieden abgelehnt und stieß bei der SPD auf großes Unbehagen. Für die Kulturbehörde war damals ein FDP-Senator verantwortlich. Dies zeigt einen erstaunlichen Wandel in der Beurteilung durch die beiden Volksparteien, von denen die eine ihm sogar die Ehrenbürgerschaft in Berlin antrug.

Dieter Biallas, Ex-Kultursenator (FDP)

Wo bleibt da die Loyalität?

24. November: "Bis zu vier behinderte Kinder pro Klasse. Rabe stellt Plan für Inklusion an Grund- und Stadtteil schulen vor."

Wenn Senator Rabe von ausgegrenzten Schülern spricht, dann diffamiert er einen Schulzweig, der seit Jahrzehnten die Schülerinnen und Schüler gefordert, gefördert und gestärkt hat, denen die allgemeine Schule diese Förderung nicht zukommen lassen konnte. Wir haben diese Schüler zu einem nicht unerheblichen Prozentsatz in Arbeit und Ausbildung gebracht. Die Loyalität, die von mir als Beamtin gefordert wird, erwarte ich auch von meinem Dienstherrn. Ich wehre mich vehement stellvertretend für meine engagierten Kolleginnen und Kollegen gegen diese Wortwahl.

Angelika Allers, Schulleiterin Anne-Frank-Schule/Integratives Förderzentrum Nord-Ost

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