Urteil mit "Geschmäckle"

24. November: "Guttenberg kauft sich frei. Als wäre nichts gewesen"

Also doch, Herr von Guttenberg hat sich freigekauft. Ein Urteil, das wieder einmal mit einem intensiven "Geschmäckle" verbunden ist. Das mag juristisch vertretbar sein, der Bürger empfindet es als Zweiklassenjustiz: Die Kohls, Zumwinkels zahlen und verlassen ungescholten das Gericht. Jetzt noch schnell die Brille weg, die Haare schön, und nichts mehr erinnert an den "alten Guttenberg".

Wilfrid Warncke

Diffamierende Zeile

Guttenberg kauft sich frei - welch eine irritierende und diffamierende Schlagzeile! Nicht zu Guttenberg, sondern die Staatsanwaltschaft hat dieses Urteil getroffen. Man mag zu dem ehemaligen Politiker stehen, wie man will, aber das ist schlechter journalistischer Stil.

Dagmar Berghoff

Mit Schaum vorm Mund

Das ist das Faszinosum an unseren Christophoben, Inlandskeptikern und linken Gutmenschen. Geht es gegen Andersdenkende, dann verwandeln sich unsere Gutmenschen in null Komma nichts in Ankläger mit Schaum vorm Mund. Diese Hilde-Benjamin-Attitüde begleitet nicht nur Claudia Roth, davon ist kaum jemand der polit-medialen Schickeria befreit.

Hendrik Tongers

Empörend unanständig

Auf drei Seiten berichtet das Abendblatt über Herrn von Guttenberg. Ich finde es empörend und unanständig. Dieser Mann hat nachweislich getäuscht, betrogen und gelogen, und die Medien täten gut daran, ihn nicht schon wieder auf das Podest eines Hoffnungsträgers zu stellen, auch wenn sich sein Buch mit ihrer Unterstützung sicher gut verkaufen wird.

Klaus-Dieter Niedorff

Wahnsinn mit Methode

24. November: "Barroso will deutschen Widerstand brechen"

Herr Barroso sollte wissen, dass man Europa nicht nach Gutsherrenart führen kann. Was er jetzt anzettelt, vermittelt den Eindruck, dass der Wahnsinn Methode hat. Statt erst einmal, und das mit höchster Priorität, die Finanzsysteme der Mitgliedsländer - auch der Nicht-Euro-Länder - zu harmonisieren, soll das gegenwärtige Chaos von Schutzschirmen mit einem Euro-Bond-System überkleistert werden. Man kann Schlaglöcher nicht mit Heftpflaster reparieren - nicht einmal flicken!

Klaus Piening

Respekt für tolle Beiträge

23. November: Schüler machen Zeitung. "Ich bin stolz, eine so starke Mutter zu haben"

Wirklich lesenswert ist die Seite "Schüler machen Zeitung". Tief berührt hat mich der Artikel eines Mädchens aus der Lessing-Stadtteilschule, das mit so viel Liebe und Hochachtung über seine Mutter schreibt. All diesen Schülern meinen Respekt für die tollen Beiträge!

Cornelia Behnke

Gewalt war normal

23. November: "Das Martyrium der Heimkinder"

Gewiss war die Heimsituation für viele Kinder und Jugendliche eine schreckliche, traumatisierende Erfahrung. Gut, dass die evangelische Kirche diese Zeit aufarbeiten ließ. Wer die schlimmen Zustände in den Heimen der Diakonie allerdings angemessen beurteilen will, hat darauf hinzuweisen, dass in der Nachkriegszeit Kinder und Jugendliche generell anders aufgewachsen sind. So war es in meinem kleinen niedersächsischen Dorf für uns Heranwachsende selbstverständlich, im Haus, auf dem Acker und im Moor mitzuarbeiten. Körperliche Züchtigungen waren in vielen Familien und in der Schule der fünfziger Jahre an der Tagesordnung, Stubenarrest und Drill, um den Willen zu brechen, waren gesellschaftlich anerkannte Erziehungsmittel.

Joachim Sassen

An die eigene Nase fassen

23. November: "Verbrennen oder vermeiden"

Die Problematik des Mülls beginnt doch bereits beim normalen Bürger als Erzeuger oder auch erster Sortierstelle. Leider auch in unserem Viertel sind viele Bewohner entweder des Sortierens müde oder es interessiert sie einfach nicht. Jede Woche sehe ich im Restmüll Flaschen, Kunststoffe, noch eingeschweißte Kataloge, Pappe en masse. Auf freundliche Hinweise, dass die Papier- und Glascontainer in ca. 300 Metern Entfernung stehen, wird mit Verwunderung oder Schulterzucken reagiert. Und bei den Entsorgungsbetrieben gibt es entweder keinen Antrieb oder auch keine Handhabe, eine Stichprobenkontrolle durchzuführen und auch mal Strafen zu verhängen. Ein vor Ort befragter Müllwerker sagte, dass er auch Batterien u. Ä. gesehen habe, aber Strafen nicht gewollt oder vorgesehen seien. Wenn es schon an solchen einfachen Handlungen scheitert, kann Deutschland kaum mit dem Finger auf andere Müllsünder zeigen.

Sebastian Weppner

Unfaire Kritik

23. November: "Diesen Film kann nicht einmal Jan Josef Liefers retten"

Vorabinformationen über Fernsehfilme sind ja willkommen, aber bitte nicht in Form von (in diesem Fall vernichtenden) Kritiken. Der Leser weiß noch nicht, worum es eigentlich geht, und lässt sich vielleicht abschrecken, den so im Voraus verrissenen Film (hier: "Der Mann auf dem Baum") anzusehen. Ein bisschen unfair finde ich das. Ich habe mich nicht abschrecken lassen und eine der gelungensten Komödien seit Langem gesehen.

Dörte Lauerbach

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