Existenzen bedroht

23. November: "Braucht Hamburg einen Vorzeigeplatz?"

Haben die Herrschaften der Handelskammer (deren Zwangsmitglieder alle Betreiber in den Pavillons sind) sich schon einen einzigen Moment darüber Gedanken gemacht, wie viele Beschäftigte sie mit diesen Plänen arbeitslos machen und wie viele Existenzen damit ruiniert werden? Im letzten Jahr haben wir unseren Eisladen komplett erneuert, um die Attraktivität der Pavillons zu erhöhen - kein Wort wurde seitens der Stadt über andere Pläne geäußert. Wir müssen eher zufällig über die Zeitung erfahren, dass man plant, uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Unter solchen Voraussetzungen hätten wir niemals investiert. Das war für die Zukunft gedacht. Welcher Café-Betreiber würde denn auch bereit sein, bei astronomisch hohen Mieten die Außenplätze für Veranstaltungen im Sommer wegzuräumen? In welcher Welt leben denn diese Planer?

Wolfgang Beitz

Völlig daneben

Umbau Rathausplatz? Wozu? Hat Hamburg zu viel Geld? Sind die Schulden nicht schon groß genug? Gibt es nichts Wichtigeres und vor allem Sinnvolleres für unsere Politiker?

Dietmar Johnen-Kluge

Falscher Beweggrund

Hamburg ist in der Vergangenheit nicht immer sorgsam mit seinen Plätzen umgegangen. Dafür gibt es viele Beispiele. Den Rathausmarkt vom Verkehr zu befreien halte ich aber für eine gute Sache. Was mir hingegen nicht gefällt, ist die Begründung, diesen zentralen Platz attraktiver für die Touristen zu machen. Warum machen wir das nicht einfach für uns Hamburger!

Klaus Bastian

Kastration richtiger Weg

23. November: "Tierschutzverein kämpft um seine Existenz"

Ein Weg zur Hilfe wäre es, Frau Woytalewiczs Forderung nachzukommen, eine Zwangskastration für Katzen einzuführen. Würde das bundesweit umgesetzt, könnte man schon einen Teil des Katzenelends verhindern. Einige Städte und Landkreise haben das schon eingeführt. Bundesweit haben CDU und FDP es verhindert, die SPD war dafür. Was hält Herrn Scholz jetzt davon ab, es in Hamburg durchzusetzen?

Jeanette Bachmann

Schnell wieder versenken

23. November: Neue Serie, Teil 1: ",Schiet di wat!' Schöner schimpfen auf Norddeutsch"

Es ist schön, dass sich das Hamburger Abendblatt vergessener regionaler Ausdrücke annimmt. Weniger schön ist allerdings, dass darunter auch die Beschimpfung von Menschen mit Behinderung offenbar als alltagsfähig angesehen wird: "Hein-Schüürpahl" soll also "Krüppel" heißen? Den Ausdruck habe ich noch nie gehört, und auch Google kennt diesen Begriff nicht. Man hätte ihn also einfach in der Versenkung belassen können.

Petra Dieckmann

Fast schon zynisch

23. November: "Gute Chance vertan. Deutschland muss endlich Schulden abbauen"

Es ist schon fast zynisch, wenn wir Bürger zur Feststellung gelangen müssen, dass die deutschen Staatsfinanzen nicht nur durch zwei Weltkriege ruiniert werden konnten, sondern auch in langen Friedenszeiten mit dem falschen Staatsziel des gewollten Verschuldungsprinzips. So haben unsere Politiker in den 60 vergangenen Jahren mit fast durchgehend blühender Wirtschaft fast so viele (oder noch mehr?) Schulden angehäuft, sodass wir uns innerhalb von noch nicht einmal 100 Jahren auf eine dritte Währungskatastrophe einstellen müssen.

Helmut von Binzer

Echtes Luxusproblem

22. November: "Manieren sind ein Kinderspiel"

Die täglichen Horrormeldungen über Katastrophen und gesellschaftliche Fehlentwicklungen überall in der Welt können auch den größten Optimisten oder Phlegmatikern irgendwann Ängste um die Zukunft einjagen. Doch jetzt können wir uns beruhigt zurücklehnen. Es ist unbestritten: Uns geht es gut! Mit großer Erleichterung und Beruhigung konnten wir im Abendblatt lesen, dass wir für läppische 140 Euro unseren Kindern im Hotel Vier Jahreszeiten richtiges Benehmen beibringen lassen können. Welch ein Fortschritt für unsere Gesellschaft! Oder vielleicht doch nur für eine ausgewählte Oberschicht? Bedenklich erscheint allein die Tatsache, dass diese fundamentalen Erziehungswerte den Sprösslingen offenbar nicht von den Erziehern vermittelt werden konnten, sondern die Hilfe von Experten bemüht werden muss.

Jürgen Virus

Längst überfällig

23. November: "Katholische Kirche sucht Käufer für Weltbild-Verlag"

Dieser Schritt ist seit Langem fällig: Die Kirche soll nichts zu schaffen haben mit der seltsamen Erotikwelle, die über unser Land rollt. Dazu zähle ich auch erotische Kalender. Mit Sex ein Geschäft zu machen, das lehne ich ab. Mit solchen Kalendern kann man weder für einen bestimmten Beruf werben, denn die Produkte der Bäuerin müssen mich überzeugen, nicht ihr nackter Busen, noch taugen solche Produkte zum Spendensammeln. Im Gegenteil wird dadurch die Bereitschaft untergraben, selbstlos, ohne schmutzige Hintergedanken zu spenden. Die Kirche muss sich auch hier dem immer roher werdenden Zeitgeist entgegenstellen.

Christian Fuchs

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg