Zur Euro-Bonds-Debatte

Neben das Fordern muss ein Fördern treten. Anders als der Bundesregierung ist das der EU-Kommission in Brüssel klar. Sie stellt deshalb der strengen Etatkontrolle die Idee von gemeinsamen Anleihen der Euro-Staaten gegenüber, die sie Stabilitätsbonds nennt. Sie milderten die Zinslast der Krisenländer und gäben ihnen Luft für das dringend notwendige wirtschaftliche Wachstum. Mit andere Worten: Sie verhinderten, dass sich die Staaten totsparen müssen. Deshalb ist die Flankierung des Spardrucks (Fordern) durch Stabilitätsbonds (Fördern) richtig. Über kurz oder lang wird es auch Berlin einsehen. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zur Euro-Krise

Kurzlebig war unsere Freude als Neulinge in der EU. Es stellte sich heraus, dass wir in ein Irrenhaus geraten sind, wo die Pfleger verrückter sind als die Patienten. Wir hatten uns die EU aber als ein gemeinsames Zuhause vorgestellt, wo wir mithilfe der Ausgeglicheneren zum normalen Staat werden. Jetzt verstehen wir, dass das Haus obendrein zerlegbar ist. Einige demontieren bereits das Wohnzimmer, um sich von anderen zu trennen, die im Flur abgestoßen wurden. SEGA (SOFIA)

Zur Föderalismusreform

Die föderale Ordnung ist überholt. Nichts belegt das besser als das Fiasko um die ein Jahrzehnt lang unentdeckt gebliebenen Morde der Neonazibande. Das war auch eine Folge des Wirrwarrs um Kompetenzen. Wahrlich nationale Aufgaben wie innere Sicherheit, Umwelt, Gesundheit und Bildung sollte man in die Hände des Bundes legen, um hier einheitliche und professionelle Standards zu erreichen. BERLINER ZEITUNG

Zum Scheitern des überparteilichen "Super-Komitees" beim Schuldenabbau in den USA

Das Land wird jetzt zu den erforderlichen Einsparungen gezwungen, um die sich die Politiker jahrelang gedrückt haben. Spätestens 2013 werden die USA den Entscheidungen ins Auge sehen müssen, die ihre gewählten Vertreter vor langer Zeit hätten treffen sollen. THE TIMES (LONDON)