Treiben ein Ende bereiten

18. November: "Zomia-Wagenplatz wird vorerst nicht geräumt"

Es ist schon beachtlich, wie eine so kleine Gruppe die Hamburger Behörden auf Trab halten kann. Ich kann es langsam nicht mehr hören: "Wir bleiben hier." Mit welchem Recht? Die Stadt bietet der Gruppe Ausweichflächen an, für die noch nicht einmal Miete gezahlt werden muss, und die Ausreden, warum die Flächen angeblich nicht geeignet sind, werden immer fadenscheiniger. Es werden nur Forderungen gestellt. Dem Treiben sollte nun endlich ein Ende gesetzt werden.

Michael Thomsen

Von besonderem Interesse

18. November: Serie "Ein Leben - Loki und Helmut Schmidt"

In diesen tristen Zeiten ist eine Darstellung einer erfolgreichen Familie als Vorbild immer von besonderem Interesse. Wen haben wir schon in Hamburg, der solch eine Erfolgsstory sonst darstellen könnte? Ich finde es eine gute Idee. Allgemeiner Text und Fotos runden die Geschichte gut ab.

Clausdieter Oelschlägel

Teilergebnisse helfen nicht

17. November: "Hamburg will Ergebnisse des Schul-TÜV offenlegen"

Die Arbeit der Schulinspektion war nie darauf angelegt, ihre Ergebnisse auf dem freien Markt zu veröffentlichen. Deshalb untersucht sie nur bestimmte Aspekte der Schulentwicklung und lässt andere Bereiche wie die Anzahl und die Qualität der Schulabschlüsse unberücksichtigt. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit einem Restauranttester, der nur den Service, das Marketing und die Ausstattung begutachtet, aber die Frische und den Geschmack der Speisen nicht bewertet. Ich wünsche mir dies: Legt alle Kriterien und die Ergebnisse offen, damit sich die Familien wirklich entscheiden können; Teilergebnisse helfen nicht.

Thomas Brunner

Kaum nachvollziehbar

Mit der Hamburger Schulwelt ist das schon so eine Sache: Mal wird in den Medien bemängelt, dass "nur jede dritte Unterrichtsstunde hohen Qualitätsansprüchen genügt", mal wird auf den hohen Migrationsanteil, auf Schulunlust und Unterrichtsstörungen sowie Burn-out bei Lehrern verwiesen. Ein weiteres Thema sind die baulichen Mängel in den Schulgebäuden. Wenn die Schulinspektion Lernziele einfordert und dabei die typische Problematik unserer Großstadtschulen nicht einbezieht, ist ein solches Ziel in baufälligen Klassenräumen mit zum Teil "verhaltensoriginellen" Schülern kaum nachvollziehbar. Eine Schulinspektion, die den Anspruch hat, Unterrichtsqualität verwirklicht zu sehen und dabei Mängel offenzulegen, sollte nicht vergessen, auch die erschwerenden Umstände zu berücksichtigen, unter denen an vielen Schulstandorten gelehrt und gelernt wird.

Jens Wolf

Mit zweierlei Maß

17. November: "Neonazi-Terroristen nahmen auch deutsche Politiker ins Visier"

Konsterniert lese ich auf der ersten Seite des Abendblattes: "... Jerzy Montag, der Grünen-Politiker ist jüdischen Glaubens." Dass aus diesem Satz hervorgehen soll, dass Herr Montag, als Jude von den Neonazis "ins Visier" genommen wurde, ist mir schon klar. Nicht klar ist mir allerdings, warum dann die Religion des Herrn Hans-Peter Uhl (CSU) nicht erwähnt wurde. Sind wir in Deutschland schon wieder so weit im Jahr 2011, dass man als Jude ausgegrenzt wird?

Barbara Dreyfuss, Volker Simmendinger

Es stinkt zum Himmel

Der Verfassungsschutz der Länder und deren Ämter sind unfähig, ihren Auftrag zu erfüllen. Wenn V-Leute, die als Gewalttäter agieren, von den Verfassungsschutzämtern, Innenministerien und Geheimdiensten gedeckt und ausgehalten werden, so stinkt es zum Himmel. Die 16 Landesämter bzw. Landesabteilungen müssen umgehend aufgelöst werden. Wenn keine Behörde etwas bemerkt hat, ist es Steuerverschwendung. Wenn man jedoch die Serienmörder kannte, dann ist es Schlamperei und Strafvereitelung. Da muss die Bundesanwaltschaft eingreifen und ein Verfahren einleiten. Ein Bundesamt für Verfassungsschutz in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt wäre effizienter und erfolgreicher als 16 Länderbehörden mit 16 Präsidenten. Ich bin fassungslos und schäme mich für unsere Strafverfolgungsbehörden und deren Dienstherren.

Otto Kröger

Reinen Wein einschenken

17. November: "Fertig machen zur Wende. Windkraft auf See droht Kollaps"

Der von der Bundesregierung forcierte Ausbau der Offshore-Anlagen steht vor massiven technischen Problemen, deren Lösung Zeit (und natürlich auch Geld) erfordert. Die Materialien für die Plattformen müssen ihre Seewassertauglichkeit erst noch beweisen. Die Schiffe für den Transport der Anlagen stehen nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung. Die Netzbetreiber werden von der Bundesnetzagentur kurz gehalten und die notwendigen Genehmigungsverfahren für den Trassen-Leitungsbau stehen nicht zur Verfügung. Hinzu kommt der Wunsch, an Land möglichst nur Erdkabel zu verwenden, was die Leitungen viermal so teuer macht. Es wird Zeit, dass der Bevölkerung endlich einmal umfassend reiner Wein über die Kosten der Energiewende eingeschenkt wird.

Werner Berndt

Schweiger, nein danke!

17. November: "Eine Entscheidung für die Quote. Mit der geplanten Verpflichtung von Til Schweiger als neuer ,Tatort'-Kommissar geht der NDR auf Nummer sicher"

Danke für die kritische Ansichtssache in Bezug auf Til Schweiger - dies ist auch als eine Spitze für das Abendblatt zu verstehen, das Schweiger ebenfalls auf der ersten Seite zeigt. Und: Wirklich schade, dass dieser eine zitierte Gesichtsausdruck nun vielleicht noch häufiger im Fernsehen auftaucht. Dann ist es für uns mit dem Hamburger "Tatort" vorbei!

Angela und Michael Bungard

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