Zum FDP-Parteitag

Was als kleine Revolte eines Teils der Basis begann, kann im Dezember, wenige Tage vor Weihnachten, ganz böse enden. Sagt eine Mehrheit Nein zum Eurokrisenmechanismus, stehen drei vor dem Aus: der Vorsitzende, die Partei und die Koalition. Das wäre dann keine schöne Bescherung, sondern die verdiente Katastrophe. GENERALANZEIGER (BONN)

Zur Euro-Krise

Die EU-Länder laufen Gefahr, die Kontrolle über die Euro-Krise zu verlieren. In Griechenland wurde der frühere Zentralbankchef Papademos als Regierungschef vereidigt, während in Rom Professor Monti dem Amt des Ministerpräsidenten sehr nahe gekommen ist. Keiner von beiden hat bei einer Wahl kandidiert oder Positionen in Parteien ausgefüllt. Es muss beunruhigen, dass sich Griechenland wie auch Italien gezwungen sehen, nach Technokraten als neuen Regierungschefs zu suchen. AFTENPOSTEN (OSLO)

Zur Union und zum Mindestlohn

Spät, möglicherweise zu spät, hat die CDU-Vorsitzende Merkel ihr Veto gegen die von ihren Stellvertretern geplante Aushebelung der Tarifautonomie eingelegt. Sie selbst ist sich nicht sicher, ob ihr die Partei in dieser wichtigen Frage folgen wird. Als Kanzlerin macht Merkel mit ihrem Widerstand gegen einen gesetzlichen Mindestlohn deutlich, dass sie auf die Koalition mit der FDP setzt. Eine Parteitags-Mehrheit für den Mindestlohn wäre auch eine Mehrheit gegen Schwarz-Gelb. BILD AM SONNTAG (BERLIN)