Gut, aber nicht ganz neu

11. November: "Helmut Schmidts Projekt für ältere Arbeitnehmer"

So ganz neu ist die Idee ja nicht. Polizisten gehen im entsprechenden Alter in den Innendienst. Aber wegen ihres Alters ist die Idee ja nicht schlecht (genau wie ältere Arbeitnehmer). Bei der Umsetzung wird man sich aber nicht nur darauf konzentrieren können, Mitarbeiter im gleichen Betrieb zu qualifizieren. Man wird auch in andere Betriebe wechseln müssen. Zum Beispiel in die Kinder- und Jugendbetreuung. Da fehlen schon jetzt Mitarbeiter, vor allem männliche.

Willi Müller

Das darf nicht wahr sein

11. November: "Ich kam, sah und überzeugte"

Dieser Mann verkündet doch tatsächlich in seinen Kursen, dass Inhalte gar nicht so wichtig sind, sondern die Wirkung. Gott oder wer auch immer schütze uns vor solchen Leuten!

Katja M. Hassler

Bock zum Gärtner gemacht

11. November: "Papademos soll Athen retten"

Papademos wird neuer griechischer Ministerpräsident, und damit geht die griechische Tragödie in ihren Schlussakt. Nach den Chaostagen in Athen ist es eine höchst zweifelhafte salomonische Entscheidung, ausgerechnet den ehemaligen Präsidenten der griechischen Zentralbank, Lucas Papademos, zum Retter Griechenlands und des Euro zu küren. Denn Papademos war es schließlich, der Griechenland den Beitritt zur EU-Währungsunion mit getürkten Zahlen erst ermöglicht hatte. Damit haben die Griechen nach meiner Einschätzung wieder einmal den Bock zum Gärtner gemacht.

Roland Klose

Zweifelhaftes Fazit

11. November ("Gesund"-Beilage): "Heilkraft im Gerstensaft"

Wenn Abstinenzler in Studien eine höhere Sterblichkeit aufweisen als maßvoll Trinkende, so ist dies kein Beweis für die Heilkraft des Alkohols. Wer abstinent lebt, tut dies häufig, weil bereits Erkrankungen bestehen, die den Konsum von Alkohol nicht zulassen und die ihrerseits die erhöhte Sterblichkeit verursachen.

Daniela Dahms

An Tradition festhalten

10. November: "Maulkorb für Schulleiter"

Die Entscheidung von Senator Rabe, keine Experten in ihrer dienstlichen Funktion in einer Anhörung zuzulassen, hat Tradition in Hamburg und sollte nicht einfach über Bord geworfen werden. Es gibt genügend Experten, die in Verbänden und der GEW tätig sind, im Übrigen auch Frauen. Herr Katzer ist in der GEW und wird nun als Experte gehört werden können. Interessant ist es, dass die Bürgerschaft einen Antrag der SPD angenommen hat, in dem es ausschließlich um die Lehrerfortbildung im Bereich der "Inklusion" und nicht auch um die Lehrerausbildung geht. Wenn die Uno-Konvention "Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen" umgesetzt werden soll, sind sowohl die Ausbildung, also das Studium, als auch die Fort- und Weiterbildung aller Lehrämter gefordert.

Birgit Zeidler

Politik der Doppelmoral

10. November: "Iran gibt keinen Millimeter nach"

Dass die Welt, und besonders Israel, bei dem Gedanken an eine Atommacht Iran zutiefst besorgt ist, ist nur allzu verständlich. Israel fordert die völlige Offenlegung des iranischen Atomprogramms und droht anderenfalls sogar mit einem Militärschlag. Aber wie sieht es mit dem israelischen Atomprogramm aus? Man vermutet seit Jahren, dass Israel eine Atombombe entwickelt, und glaubt sogar, dass Israel bereits über eine Anzahl einsatzbereiter Atomsprengköpfe verfügt. Hat der Westen je ernsthaft verlangt, dass Israel sein Programm offenlegt? Es ist eine Politik der Doppelmoral einiger westlicher Staaten, einschließlich Deutschlands, die maßgeblich mit schuld ist an der verfahrenen Situation und der Kriegsgefahr im Nahen Osten. Ich bin durchaus nicht der Meinung, dass man den Iran einfach gewähren lassen kann, aber man sollte auch Israel mit Nachdruck klarmachen, dass es nicht akzeptabel ist, von anderen etwas zu verlangen, wozu man selbst nicht bereit ist.

Heinz-W. Krüger

Jetzt investieren

10. November: "Die Zaubertricks der Ökonomen"

Ob es sich um Zaubertricks handelt, vermag ich nicht zu beurteilen. Beurteilen lassen sich aber zwei Fehler des Kommentars. Erstens sind alle gegenwärtigen Unterstützungsmaßnahmen nicht gedacht und nicht geeignet, die Schuldenproblematik zu lösen, sondern nur, den Ländern die Zeit einzuräumen, sie lösen zu können. Denn so kurzfristig, wie das gegenwärtig durch die Griechenland auferlegten drastischen Sparzwänge gefordert wird, ist die Konsolidierung nicht möglich. Zweitens ist die Forderung des harten Sanierungskurses in der gegenwärtigen Rezessions- oder gar Depressionsphase Griechenlands der Weg, der das Problem aktuell verschlimmert. Hinzu kommt, dass alle Länder zu einem drastischen Sparkurs gezwungen und damit die idealen Voraussetzungen für einen europa-, wenn nicht weltweiten Abschwung geschaffen werden. Nicht Ausgabenkürzungen lösen die Probleme, sondern Investitionen, die das Wachstum befördern.

Ernst Niemeier

Einprägsam und witzig

8. November: "Wie viel Englisch verträgt Hamburg?"

Auch ich finde den Namen "Chicago Square" überhaupt nicht gut. Die internationale Weitläufigkeit der HafenCity bleibt gewahrt und die Sprachpuristen wären sicher damit einverstanden, wenn die Stationen nach unseren Partnerstädten benannt werden. Also z. B.: Rathaus - St. Petersburg - Shanghai - Chicago usw. Die Namen reichen über Harburg hinaus. Einprägsam und witzig: mit der U 4 fahren und in Shanghai aussteigen.

Gerd Koß

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