Zur von Karlsruhe gekippten Fünf-Prozent-Hürde

bei der Europawahl Das sonst so besonnene und gescheite Bundesverfassungsgericht hat das Europaparlament zu einer Volksvertretung zweiter Klasse degradiert. Die Fünf-Prozent-Hürde bei der Europawahl verstoße in Deutschland gegen den Gleichheitsgrundsatz. Vor allem die Urteilsbegründung ist starker Tobak. OFFENBURGER TAGEBLATT

Das Europäische Parlament funktioniert völlig anders als ein nationales, vor allem muss es keine Regierung bilden. Daher ist nur gerecht, dass das Bundesverfassungsgericht die deutsche Sperrklausel gekippt hat. Zuletzt fielen 2,8 Millionen Stimmen für Kleinparteien unter den Tisch, während in anderen Ländern jede Stimme zählte. MANNHEIMER MORGEN

Zur Euro-Krise

Zu Recht warnt die Chefin des Währungsfonds vor einem verlorenen Jahrzehnt für die Weltwirtschaft. Für Deutschland sagt der Sachverständigenrat einen abrupten Fall aus luftigen Höhen voraus, sollte sich der Virus von Athen und Rom weltweit ausbreiten. BERLINER ZEITUNG

Zum baldigen Rücktritt Berlusconis

Es ist nicht zu spät, Italien kann seine Finanzlage noch stabilisieren. Der Abgang Berlusconis ist der erste Schritt. Zweiter sollte es sein, rasch einen glaubwürdigen Sanierungsplan vorzustellen. Im Unterschied zu Griechenland hat Italien einige der besten Industrieunternehmen und ein Netzwerk an Mittelstands- und Kleinbetrieben. LES ECHOS (PARIS)