Nicht nachvollziehbar

3. November: "Rickmers' erste Bilanz als Politiker"

Herr Rickmers scheint nicht viel Zeit neben seinem Job zu haben, um die Sitzungen in Partei und Bürgerschaft zu besuchen. Ansonsten ist die Aussage, die Sozialdemokraten seien realistische Weltverbesserer, nicht nachzuvollziehen. Seit die SPD wieder in der Regierung weilt, ist Stillstand. Kein Schuldenabbau, nur zusätzliche Ausgaben getätigt. Kein Verkehrskonzept - Stadtbahn stillgelegt, Straßen werden ausgebaut, Landstrom für Schiffe - Fehlanzeige. Konzepte zur Luftreinhaltung - Fehlanzeige.

Matthias Christen

Es geht auch anders

3. November: "Richtig viel Getöse um wenig Laub"

Wie gut, den Umweltfrevel (Lärmbelästigung und Kleinsttiervernichtung) durch teure Laubsauger und -puster anzusprechen! Hinzu kommt noch, dass diese Biester die Luft mit Abgasen verpesten und Energie verschwenden. Stattdessen könnte man(n) sich ganz "nachhaltig" mit Rechen und Schaufel nicht nur leiser, sondern auch gesünder und preiswerter der bunten Blätter bemächtigen - spart dann neben Diesel und Öl auch noch die abendlichen Besuche im Fitnessstudio.

Julia Berendsohn

Riesenschritt nach vorn

2. November: "Lehrerreferendare: Auf einen Platz kommen fast sechs Bewerber"

Eine wichtige Information blieb unerwähnt: Von den 314 neuen Referendaren verfügen 22 Prozent über einen Migrationshintergrund. Das ist deshalb wichtig, weil bereits jetzt jedes zweite Grundschulkind in Hamburg aus einer Familie mit Zuwanderungsgeschichte kommt. Mit den neu eingestellten Lehrkräften und dem in der 2. Ausbildungsphase befindlichen Lehrernachwuchs macht Hamburg einen großen Schritt nach vorn. An dieser positiven Entwicklung, um die uns andere Bundesländer beneiden, haben viele mitgewirkt, unter anderem die "Zeit"-Stiftung und das Netzwerk "Lehrkräfte mit Migrationshintergrund".

Peter Daschner, ehem. Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung

Wie soll das gehen?

2. November: "Hamburg richtet erstmals Trinkräume für Alkoholiker ein"

Während die Raucher per Gesetz aus ihren Kneipen vertrieben wurden, soll den Alkoholikern jetzt auch noch ein Raum eingerichtet werden. Es mag ja sein, dass sich das Straßenbild vielerorts ändert. Aber wie soll das kostenmäßig funktionieren? Werden die Betroffenen dann künftig auch noch mit einem Bus-Shuttle eingesammelt, um in Sammelräumen ihre Trinkgewohnheiten unter Aufsicht zu pflegen? Bier und Wein sollen gestattet sein, Schnaps und harte Alkoholika verboten. Wie soll das denn gehen, wenn die Alkoholika heimlich eingeschleust werden?

Jens P. Blume

Weisheit oder List?

2. November: "Wie weise sind die Griechen?"

Die Griechen verehren ihren Sokrates wegen seiner Weisheit, als Held aber Odysseus wegen seiner Listigkeit. Sie haben sich 400 Jahre lang unter der türkischen Oberhoheit ihre Lebensart erhalten, auch mit viel List. Diese Lebensart stößt nun an ihre Grenzen, die wieder mal von außen, ihrer Auffassung nach besonders von Deutschland, gesetzt werden. Das passt alles nicht in die quasi mit der Muttermilch aufgenommenen, lieb gewonnenen Denk- und Verhaltensweisen, wie man sich gegenüber dem Staat anstellt. Man kann nur hoffen, dass bei der Volksabstimmung Sokrates über Odysseus siegt.

Friedrich Weinhold

Schluss mit Entmündigung

Wie auch immer Griechenland demnächst per Referendum über das fortgesetzte (!) Hilfsangebot Europas entscheidet: Es ist nun mehr als überfällig, auch in Deutschland ein Referendum darüber abzuhalten, ob die Steuerzahler hierzulande noch bereit sind, weiteres Steuergeld gutem Geld hinterherzuwerfen. In Sachen Europa sollte endlich Schluss sein mit der Entmündigung der Bürger.

Enno Dreppenstedt

Die Zeit ist reif

1. November: "Wachsende Weltbevölkerung. Danica May Camacho ist die 7 000 000 000."

Die Erde und die vielen Milliarden täglich gequälten und ermordeten Tiere ächzen unendlich unter diesen Menschenmassen überall. Wann wird dem endlich Einhalt geboten, z. B. durch eine Forderung zur Kondombenutzung durch die heuchlerische Kirche und massive Bildungsoffensiven?

Stephanie Johanna Goldbach

Auf den Punkt gebracht

31. Oktober: "Ich will doch einfach nur studieren"

Bewundernswert, wie eine Studentin allein durch die präzise Beschreibung eines Uni-Tages das Dilemma unserer Hochschulen auf den Punkt bringt. Junge Menschen, die zu selbstständigem Denken angeregt, zu eigenständigen Entscheidungen befähigt werden sollen, werden durch ein Netzwerk von Verordnungen gezwungen, alle Eigeninitiativen, alle eigenen Vorstellungen hintanzustellen. Es ist erschreckend, dass man seine Lust auf Lernen gegen dergleichen bürokratische Regelungswut durchsetzen muss! Den Verfassern solcher Vorschriften sollte das Memorandum der Autorin zur Pflichtlektüre verordnet werden. Aus jahrzehntelanger Lehrtätigkeit weiß ich, dass ein Großteil der Dozenten und Professoren in dieser Sache mit den Studierenden einer Meinung ist.

Armin Sandig

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