Zum Zwischenfall in Fukushima

Zwar gilt die Gefahr einer Kettenreaktion in Fukushima als gering, doch führt die neue Entwicklung die beruhigenden Mitteilungen der Betreiber ad absurdum, die Lage sei "stabil", die havarierten Meiler "unter Kontrolle". LANDESZEITUNG (LÜNEBURG)

Zur geplanten Volksabstimmung in Griechenland

Die Merkels und Sarkozys haben sich daran gewöhnt, die Sache im kleinen Kreis auszumachen. Im praktischen Alltag der Gipfelpolitiker sind die Apparate und Argumente von Bankenverbänden oder Rating-Agenturen im wörtlichen Sinne näher als die der arbeitslosen jungen Spanier oder die Not der Griechen. Auf Augenhöhe, gar als Herr des Verfahrens, darf sich fühlen, wer Tempo und Ton der Finanzakteure kontert und übertrifft. Aber so kann das Primat der Politik nicht zurückgewonnen werden. Denn der Preis wird in demokratischen Werten gezahlt. DER TAGESSPIEGEL (BERLIN)

Unausgesprochen geht es um die Frage, ob die Griechen nicht ihre demokratischen Rechte der Rettung des Euros unterordnen sollten. Genau hier aber zeigt sich die verquere Rettungslogik. HANDELSBLATT (DÜSSELDORF)

Früher brandete in Europa Protest auf, wenn ein König seine unzufriedenen Untertanen von der Kavallerie niedersäbeln ließ, heute breitet sich Entsetzen aus, wenn ein Regierungschef ein demokratisches Referendum anstrebt. Das ist es, was Europa bedrücken muss: der Rückgang an Demokratie. BASLER ZEITUNG