Privilegierte Gruppe

27. Oktober: " Der Zorn der Staatsdiener"

Ich könnte den Zorn verstehen, wenn es sich hier um normale Arbeitnehmer handeln würde. Es geht aber um eine höchst privilegierte Gruppe, die unkündbar und unabhängig von Leistung ein regelmäßiges Einkommen mit anschließender Pension erhält. Schaffen wir das Beamtentum ab und lassen den Arbeitsmarkt über die Vergütung entscheiden. Erst dann sind Zorn und im Extremfall Arbeitskampf berechtigt.

Jörg Ökonomou

Das ist überheblich

27. Oktober: "Beeindruckender Bundestag"

In dem Kommentar heißt es: "Es mag überheblich klingen, aber diese deutsche parlamentarische Kultur dürfen sich Italiener oder Griechen gern zum Vorbild nehmen." Es mag nicht nur überheblich klingen, es ist überheblich. Zwar ist es lobenswert und wichtig, dass das Parlament so schnell und einmütig entschieden hat, aber das auch nur in einer relativ abstrakten Thematik im fernen Brüssel. Wir sollten die Finger davon lassen, anderen zu erzählen, wie sie ihre Probleme zu lösen haben, und vor unserer eigenen Tür kehren.

Bernd-Ulrich Leddin

Bewusste Täuschung

26. Oktober: "Ärzte beklagen zu geringe Honorare"

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen von 155 000 Euro Reinertrag bringen mich ins Staunen. Für einen Patienten erhält der niedergelassene Arzt 31,84 Euro einmalig für drei Monate. Darüber hinaus wird die Zahl dieser Patienten durch das sogenannte Regelleistungsvolumen begrenzt, wobei der Arzt bei Überschreiten dieser Patientenzahl, wie beispielsweise bei einer Grippeepidemie, keinen Cent zusätzlich erhält. Jeder, der einigermaßen rechnen kann, wird nachrechnen können, dass hier bewusst getäuscht wird.

Udo Fuchs

Jämmerliche Resonanz

26. Oktober: "Rolf-Mares-Preise bei Gala im Altonaer Theater verliehen"

Die Berichterstattung zu der Preisverleihungsgala ist jämmerlich. Hamburg sollte aus dem in dieser Form einmaligen Preis, den 40 (!) Theater selbst organisieren und auch finanzieren, ganz anderes Kapital schlagen und das Abendblatt durch eine große mediale Begleitung dabei mitmachen! Nirgendwo sonst gibt es eine solche gemeinsame Aktion von Theatern, die schließlich in Konkurrenz zueinander stehen. Sie verdient große Aufmerksamkeit.

Ulrike Stapelfeldt

Naive Einschätzung

26. Oktober: "Tunesien wird kein Gottesstaat"

Michael Lüders unterschätzt den politischen Islam. Zurzeit ist in allen islamischen Ländern ein Erstarken des Fundamentalismus zu erkennen - auch in Indonesien. Die AKP als Vorbild zu nennen ist ebenfalls naiv. Von Erdogan stammt der Satz: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind." Seine Regierung erließ beispielsweise ein Gesetz, nach dem ein Mann die Ehe annullieren kann, wenn sich herausstellt, dass die Ehepartnerin keine Jungfrau mehr ist. Zu oft sind über demokratische Wahlen Islamisten an die Macht gekommen, die ihre Versprechen nicht hielten.

Dorothea Ehlers

Falsche Folgerung

26. Oktober: "Besonnen aus der Krise"

Der Leitartikel fordert in der Überschrift zwar das richtige Verhalten, aber leider ist die Begründung des Autors falsch. Der ungebremste Konsum des Verbrauchers dokumentiert Fatalismus und nicht besonnenes Handeln, weil der Bürger sein Geld lieber jetzt nutzt, bevor es entweder durch die Politik deutlich an Wert verliert oder verwendet wird, um maßlosen Bankern die Taschen zu füllen.

Bernd Zocher

Penetrante Kampagne

25. Oktober: "Stadtbahn verschönert Stadtbild"

Langsam wird die Kampagne der Straßenbahn-Befürworter penetrant. Wer wie ich regelmäßig in anderen Städten dieses angebliche Wunderwerk benutzt, muss feststellen, dass die Straßenbahn genauso rumpelt und ruckelt wie ein Bus, an Kreuzungen im Stau steckt und auch kaum mehr Passagiere fasst als ein moderner XXL-Bus. Die wichtigste Frage wird ohnehin vernachlässigt: Können wir uns solch ein milliardenschweres Projekt leisten?

Dieter Carl Lade

Unsinnige Schließung

24. Oktober: "Lärmschutz: Schießanlage Bahrenfeld muss geschlossen werden"

Als Sportschütze der SV Polizei Hamburg betreibe ich meinen Sport in der genannten Anlage seit mehr als 40 Jahren. Seit die Polizei dort nicht mehr schießt (etwa Mai 2011), hat man auch uns die Ausübung unseres Sports untersagt. Das gipfelte in dem Antrag der CDU an die Bezirksversammlung Altona, den Schießstand nicht weiter an uns zu vermieten. Diesem haben alle Parteien zugestimmt. Das Argument "Lärmschutz" kann ich nicht gelten lassen. Es gibt gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Schallpegel. Selbstverständlich gelten diese Grenzwerte auch für Geräusche, die beim Schießen entstehen, und selbstverständlich hätten wir sie eingehalten. Die Behörde für Umweltschutz hätte garantiert dafür gesorgt. Jetzt wird sinnlos eine Sportanlage zerstört, deren Neubau mehrere Millionen Euro kosten würde, also für uns unbezahlbar ist.

Eicke Bußler

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