Bürger übergangen

26. Oktober: "Der Senat steht im Wald"

Bei der Bürgeraktion "Mein Baum - meine Stadt" sind die ersten Bäume gepflanzt worden. Da hat sich der Senat schnell in Szene gesetzt. Hamburger Bürger haben die Bäume gespendet, und der Senat macht daraus Eigenwerbung. Es hätte dem Bürgermeister gut zu Gesicht gestanden, dann auch Bürger einzuladen.

Hans-Jürgen Lorenz

Selbstherrlicher Senat

Während wir in Rahlstedt mit der willkürlichen Abholzung gesunder Kastanien und der Verunstaltung unserer Schweriner Straße kämpfen, baut sich unser Senat auf und präsentiert uns die gute Idee der Neupflanzung! Viele Rahlstedter fragen sich, woher diese Selbstherrlichkeit im Umgang mit unseren Steuergeldern kommt. In unserem Stadtteil wurden trotz Bürgerprotestes Palmen gepflanzt, mit denen wir uns zum Gespött von Touristen machen. Viele Menschen haben mehr und mehr den Eindruck, auch in Hamburg machen die Politiker, was sie wollen, mit einer Sturheit und Arroganz, die nichts mehr mit hamburgischer Zielstrebigkeit zu tun hat. Ich hoffe, dass viele Menschen durch dieses politische Gehabe aufwachen und sich engagieren, damit das bürgerliche Mitspracherecht nicht endgültig untergraben wird.

Katja Müller

Unzumutbare Umwege

26. Oktober: "Schildbürgerstreich im Unnapark"

Außer Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sind auch Mütter und Väter, die Babywagen oder Karren schieben, und Senioren, die einen Rollator benötigen, auf barrierefreie Zugänge angewiesen. Diesen Personen Umwege zuzumuten ist skandalös! Vielleicht weiß Frau Buchholz solche Erleichterungen auch nur deshalb nicht zu schätzen, weil sie noch das Glück hat, rüstig zu sein.

Eckard Wendt

Seltsame Entscheidung

26. Oktober: "Hamburg bekommt neue Schulen - auch in der HafenCity"

Wenn man schon neu plant, sollte man das zeitgemäß tun - und das heißt, keine neuen Gymnasien, sondern moderne Stadtteilschulen zu errichten. Denn genau dort (und nur dort) liegt die Zukunft! Warum ist man nicht bereit, den Kindern Zeit und Raum für ihre individuelle Entwicklung zu geben, zumal die Stadtteilschulen mit ihren Oberstufen den gleichen Bildungsabschluss ermöglichen wie die Gymnasien, nämlich das Abitur.

Edith Aufdembrinke, DAGO Kinderlobby e. V.

Verständliche Unruhe

25. Oktober: "Problem der XXL-Lauben nur im Bezirk Mitte" Es ist verständlich, dass Unruhe bei den Betroffenen aufkommt. Die Forderung nach Bestandsschutz von Herrn Hecht (CDU) und einigen Gartenfreunden kann ich nicht nachvollziehen. Wer beachtete den Bestandsschutz, als ein Anbau gemacht wurde? Darf nun auch der anbauen, der sich bisher gesetzestreu verhalten hat und auf eine Veranda verzichtete? Und was haben die Wilhelmsburger davon, wenn auch andere Bezirke nachmessen? Ihr Unrecht wird dadurch nicht hinfällig, nur ihr Neidgefühl befriedigt.

Günter Bock

Verzögerungstaktik

25. Oktober: "E.on Hanse soll Kunden 75 000 Euro zurückzahlen"

Mich überrascht die Aussage, dass die restlichen 50 000 Gaskunden mit Bezug auf das Urteil (des Landgerichts Hamburg) zu viel bezahltes Geld zurückfordern können. Im letzten Dezember schrieben sie vielmehr, dass für eine erfolgreiche Rückforderung das (immer noch ausstehende) Urteil des OLG abzuwarten sei, bevor eine solche Forderung Aussicht auf Erfolg habe. Wir haben uns 2006 entschieden, zu einem anderen Anbieter zu wechseln, sodass die Frist auf eine Kostenerstattung 2010 für uns abgelaufen wäre. Zahlung unter Vorbehalt hin oder her. Durch die geschickte Verzögerungstaktik des Versorgers und der offensichtlich geringen Priorität bei der Bearbeitung an den Hamburger Gerichten könnte sich die Zahl von 50 000 Anspruchsberechtigten deutlich reduziert haben.

Mario Sagasser

Eindimensionale Sicht

25. Oktober: "Kluge Verkehrspolitik nützt der Umwelt"

Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz doziert über kluge Verkehrspolitik, die der Umwelt nützen soll. Doch die klugen Stichworte aus der Feder der Handelskammer sind altbekannt: Vertiefung der Unter-, Außen- und Mittelelbe, Ausbau aller Autobahnen um Hamburg, Bau der Hafenquerspange - immerhin auch der Bau einer Stadtbahn, allerdings erst Ende des Jahrzehnts. Wirklich kluge Politik sollte jedoch nicht nur auf sich ständig übertreffende Wachstumsprognosen reagieren. Sie sollte versuchen, das Wachstum zu steuern. Kluge Planer sollten frühzeitig europäisches Umweltrecht berücksichtigen. Kluge Verkehrsplaner sollten es nicht zulassen, dass an Hamburger Straßen die Luftschadstoffwerte weit über den europäischen Vorgaben liegen. Kluge Politik ist eben nicht so eindimensional, wie Prof. Schmidt-Trenz sie beschreibt.

Paul Schmid, Pressesprecher BUND

Viele Fehlentscheidungen

24. Oktober: "Hamburg Messe verliert jeden dritten Besucher" Die Misere der Hamburg-Messe resultiert auch aus teilweise jahrzehntelangen Fehlentscheidungen bei einzelnen Branchen. Bei der "Reisen Hamburg" beispielsweise wurden bereits vor langer Zeit zwei Branchen zusammengelegt, die nur vordergründig mit Reisen zu tun haben, tatsächlich aber sich gegenseitig absolut feindlich gegenüberstehen: die Ausstellung der Motorhomes und die Touristikbranche. Wer Zehntausende Euros in sein Wohnmobil gesteckt hat, der kommt für den Reiseveranstalter als Kunde nicht mehr in Betracht und nutzt den touristischen Aussteller höchstens als kostenlosen Prospekt- und Informationslieferanten. Also sprangen Veranstalter ab, die Messe wurde immer unattraktiver.

Mariusz Rejmanowski

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