Zur Euro-Rettung

Wäre die Lage nicht so schrecklich ernst, könnte man die Sache ja komisch finden: Erst verschieben Angela Merkel und ihr Kollege Sarkozy ihr Brüsseler Euro-Rendezvous und dann versetzt auch noch Horst Seehofer im Steuerstreit die Kanzlerin. Was bei den Bürgern bleibt, ist nicht der Eindruck von souveränem Krisenmanagement. Sondern von Führungsversagen, Kontrollverlust, Chaos. MÜNCHNER MERKUR

Zur Griechenland-Krise

In den kleineren EU-Ländern wird das Gegrummel über weitere Alleingänge der beiden Großen lauter. Die Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission, welche die Lage in Griechenland prüft, ist sich offenbar nicht einig darüber, ob Athen weitere Hilfsgelder bekommen soll. Gleichzeitig verhandeln die privaten Gläubiger, also vor allem Banken, darüber, wie groß und wie "freiwillig" der Schuldenschnitt sein müsste. FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Zum Kurden-Konflikt in der Türkei

Es ist kein Zufall, dass die massivste PKK-Attacke seit 20 Jahren genau an jenem Tag erfolgte, an dem die Parlamentskommission zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung erstmals tagen sollte. Die Hardliner wollen keine Teilautonomie der Kurdengebiete. Es passt ihnen nicht, dass die Kurdenpartei BDP ihren Widerstand gegen den parlamentarischen Prozess aufgegeben hat. Nur über diesen Kompromiss wäre möglich, was jetzt im Baskenland geschah: dass die Guerilla die Waffen streckt. BERLINER ZEITUNG