Gemeingefährlich

20. Oktober: "Energiewende macht Strom 30 Prozent teurer"

In einer durch die Bankenkrise tief verunsicherten Gesellschaft, derartige Botschaften in die Welt zu setzen, ist gemeingefährlich. Wir Bürger sollten wissen, dass Herr Hatakka um seine schnellen Profite fürchtet, und entsprechend reagieren. Künftig sollten wir stärker mit Stadtwerken unseren Strombedarf decken und uns von den Oligopolisten unabhängig machen.

Christiane Dornecker

Einseitige Darstellung

Der Aufmacher auf der Titelseite suggeriert als Tatsache, was alleine die subjektive Meinung von Herrn Hatakka ist. Es gibt viele anerkannte Fachleute in der Energiewirtschaft, die dieser panikmachenden Aussage widersprechen. Dieser Aufmacher hätte mindestens mit einem Fragezeichen versehen werden müssen, und es hätte eines Hinweises auf andere Ansichten bedurft sowie auf die Kosten, die von der Energiewirtschaft bei Atomkraft freundlicherweise dem Steuerzahler überlassen werden, mal abgesehen von den Risiken.

Dirk Braun

Gesellschafts-Ötzis

20. Oktober: "Steinzeitmann sucht Sklavin"

15 Prozent der Männer wollen ihre Frauen als ihre Untertaninnen sehen? Schockierend dumm, in der Tat! Diese Spezies sollte man allein aus historischem Interesse neugierig betrachten. Vielleicht als eine Art Gesellschafts-Ötzi. Was mich mehr beschäftigt, ist die Frage nach den "nur" sieben Prozent Frauen, die diese Ansicht teilen. Sind das die mit Redeverbot in der Öffentlichkeit, die ihren Boss und Beschützer in ihrem Namen reden lassen. Und wen interessiert so eine Umfrage? Ziehen wir daraus irgendeine Erkenntnis? Wenn ja, dann diese: Bitte noch nicht in Rente gehen, liebe Alice Schwarzer!

Stefanie Fricke

Verlogene Politik

20. Oktober: "CDU stellt Inklusion infrage"

Vor Kurzem konnte man lesen, dass Hamburg das Schlusslicht beim Thema Inklusion bildet (Bertelsmann-Studie). Hinzu kommt dann noch, dass Deutschland auch Europas Schlusslicht bei diesem Thema ist. Mir kommt das ziemlich unchristlich vor. Dass Bildungsexperte Heinemann nun aber das, was die CDU hier in Hamburg selbst mit beschlossen hat, wieder kippen will, zeigt nur, wie verlogen es in der Politik zugeht.

Edith Aufdembrinke

So macht Wetter Spaß

20. Oktober: "Wölkchen wechsele dich"

Ich möchte mich bedanken für die lustigen und knapp formulierten Wettervorhersagen auf der ersten Seite. Die Titel sind witzig, poetisch und humorvoll: "halbtrocken", "der Herbst macht blau", "abtropfen lassen" - so viele charmante Titel. Jeden Morgen freue ich mich, nicht unbedingt auf das Wetter, aber auf die Prognose.

Françoise Hilge

Schlag ins Wasser

19. Oktober: "Auf Wasser gebaut"

Mich ärgert die konsequent-positive Darstellung. Seit Jahren war der Eilbek-Kanal für uns Regattaruderer die einzige windgeschützte 500-m-Messstrecke in Reichweite der Außenalster, die wir problemlos für unsere Trainings- und Messfahrten nutzen konnten. Das ist nun nicht mehr möglich. Durch die Hausboote ist es so eng geworden, dass es für zwei sich begegnende Boote keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt. Zehn Hausboote - ganz toll. Aber kein Platz mehr für uns Regattasportler.

Rolf Meyer

Unüberwindbare Hürden

19. Oktober: "Mehr Migranten sollen Lehrer werden"

Lehrer mit Migrationshintergrund müssen, um eine Lehrerlaubnis an deutschen Schulen zu erhalten, bürokratische Hindernisse überwinden, die nicht immer nachvollziehbar sind. Beispiel: Ein Lehrerkollege aus einem PISA-Gewinnerland will an einer Schule in Schleswig-Holstein im PISA-Verliererland Deutschland arbeiten - bekommt aber nur Teilbereiche seiner Lehrerausbildung im PISA-Gewinnerland anerkannt als Teil des Ersten Staatsexamens. Und müsste dann, um eine vollständige Lehrerlaubnis zu erhalten, noch das Zweite Staatsexamen (mindestens eineinhalb Jahre unterrichten für ein Viertel des normalen Angestelltengehalts) nachholen.

Egon Boesten

Unsinnige Vorschriften

19. Oktober: "Ramsauer will notfalls Helmpflicht für Radfahrer"

Leben wir eigentlich in einem freien Land? Was will man uns noch alles vorschreiben? Als Nächstes kommt dann der Gesundheitsminister mit der Wintermantelpflicht für die Monate Oktober bis April, damit wir nicht so viele Grippeopfer haben.

Holger Karstens

Seltsame Jury

19. Oktober: "Sozial-Oskar an 15-Jährige verliehen"

Es ist sehr lobenswert, dass sich junge Menschen sozial engagieren und noch lobenswerter, dass ihr Engagement anerkannt wird. Was jedoch keinesfalls lobenswert ist, ist die Zusammensetzung der Jury: Was zeichnet die genannten Personen aus zu entscheiden, wer die Preise erhält? Außerdem: Die Einstufung der Wertigkeit der einzelnen Tätigkeiten anhand einer unterschiedlichen Dotierung geht in meinen Augen überhaupt nicht.

Antje Schiffer-Martens

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