Fußball mal zynisch

14. Oktober: "Der nächste Hoffnungsträger"

Für Spieler gibt es Transfersperren. Das ist gut. Aber für Trainer? Was ist das für eine Moral, wenn der FC Basel dem Werben des HSV um Thorsten Fink mitten in einer Saison eine Absage erteilt, der HSV in der Person von Herrn Arnesen aber weiterbohrt? Das ist stillos und macht auf Dauer den Fußball kaputt. Aber man kann ja mit Millionen wedeln - wenn man keine hat. So zynisch kann Fußball auch sein.

Norbert Malsbender

Geheuert und gefeuert

Verträge scheinen im bezahlten Profi-Fußgeld, sorry, im bezahlten Profi-Fußballgeschäft nicht mehr wert zu sein als ein gebrauchtes Stück Klopapier. Gegen Millionensummen an Ablösungen und an Abfindungen wird geheuert und gefeuert, bis der Arzt kommt. Willkommen in Hamburg, Thorsten Fink, wie hoch ist die Abfindung, wenn es denn doch nicht so ist, wie es sein soll, wie lange hält der HSV Sie aus, wie lange halten Sie diesen HSV aus? Egal, am Ende zahlt es der Zuschauer, der ins Stadion geht und den Millionären beim Spielen zuschaut.

Klaus - U. Burmester

Geldverschwendung

14. Oktober: "259 Millionen Euro für schnellere Busse"

Ein paar Verbesserungen bei drei bis vier Prozent der Buslinien werden kaum Wirkung zeigen, zumal damit Verspätungsursachen wie Platzmangel, Fahrscheinverkauf und Rollstuhlverladung nicht beseitigt werden. Auch die miserable Beförderungsqualität der Busse ändert sich nicht, und stufenlose Einstiege bleiben unmöglich. Viele Städte haben Ähnliches erfolglos versucht, die Autofahrer blieben im Auto, bis die Stadtbahn kam. Große Investitionen in Bus-Massenverkehr - nun per Blankoscheck ohne Kosten-/Nutzen-Ermittlung - statt in die Stadtbahn mit festgestelltem Nutzen und Bundeszuschüssen, sind verschwendetes Geld.

Walter Greiffenberger

Nur fordern geht nicht

14. Oktober: "Sozialverband fordert Erhalt städtischer Kundenzentren"

Die Stimmen gegen die Schließungen von Kundenzentren sind sehr laut. Kein Bürger soll unnötig weit laufen müssen, um beispielsweise alle zehn Jahre seinen Ausweis verlängern zu lassen - toll! Muss man nicht auch von Apple erwarten, dass die iPhones in den Straßenzügen dieser Stadt verkauft werden, damit nicht Hunderte Hamburger nachts am Jungfernstieg stundenlang anstehen müssen, um ein iPhone zu kaufen? Muss nicht auch jeder Stadtteil einen Flughafen bekommen, damit man nicht so weit anreisen muss, denn die meisten fliegen ja wohl öfter, als sie einen Ausweis beantragen. Immer nur fordern ist keine Lösung.

Inge Ehlers

Leerstand ein Skandal

13. Oktober: "Ein schützenswertes Milieu"

Ein Skandal, wenn seit 2009 inzwischen fast die Hälfte des Wohnraumes in dem Männerwohnheim leer steht. Immerhin erfüllt das laut Verordnung den Tatbestand der Zweckentfremdung. Wo bleibt das Ortsamt, das den spekulativen Leerstand mit erheblichen Bußgeldern ahnden könnte?

Eckard Pahlke, Vorsitzender Mieterverein zu Hamburg

Ein schlechter Witz

11. Oktober: "So wollen Hamburger Parteien die Luftqualität verbessern"

Stadtbahn, Stadtbahn, Stadtbahn, ich lese immer Stadtbahn (gemeint ist Straßenbahn). Die mag ja nötig sein. Was aber ist mit dem gesamten Hamburger Nordosten? Der ist bis heute nicht an den Schienenverkehr angeschlossen - die R 10 ist ein schlechter Witz. Und sollte die S 4 nach über 100 Jahren endlich kommen, wird sie an Wandsbek Markt vorbeifahren! Billig, billig, billig.

Rolf Claus

Es geht noch besser

13. Oktober: "Der Sonnen-Flecken"

Machen sie einen Verbesserungsvorschlag zum "mecklenburgischen Sonnenloch". Nicht nur ironisch, sondern auch ein bisschen ernsthaft gemeint, denke ich an den Vorbildcharakter des BR-Fernsehprogramms mit seinen Panorama- und Wetterberichten morgens meist nach 7:15 Uhr. Noch besser: Vielleicht bringen Sie mal die Landesfürsten von Meck-Pomm, Brandenburg und besonders Berlin dazu, etwas Vergleichbares zumindest für die Zeit vom Frühling bis zum Herbst auf den Weg in Gang zu setzen. Denn der Tourismus trägt doch sicherlich zum Wohlergehen dieser neuen Bundesländer bei.

Erdmann Stolzenburg

Verbale Aufrüstung

13. Oktober: "Windkraft: Norddeutsches Bündnis gegen Hamburg"

Viel Wind um den Wind. Ich frage mich aber angesichts der verbalen Aufrüstung mit Vokabeln wie "Kriegserklärung", "Vergeltung" und "nicht kampflos aufgeben", welche Politiker wir uns da um Himmels willen gewählt haben. Wind haben wir in Norddeutschland schon genug, da braucht es diese zusätzlichen Bemühungen wahrlich nicht.

Andreas Kaluzny

Es ist was faul im System

12. Oktober: "Anti-Wall-Street-Bewegung erreicht Deutschland"

Wenn jemand, der normal einer Arbeit nachgeht, 2,4 Prozent Minus macht oder gar als Aufstocker Sozialhilfe in Anspruch nehmen muss, während andere, die von Kapital- oder Geldvermögen leben, aber 37 Prozent Plus erwirtschaften, dann ist etwas faul im System. Sogar in den USA hat sich eine Bewegung gebildet, die sich aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft zusammensetzt und die gegen die Macht der Banken und gegen Auswüchse des Kapitalismus demonstriert. Es ist durchaus möglich, dass die von den Medien bejubelte Bewegung des arabischen Frühlings in den westlichen Industrienationen ein Gegenstück erhält: den kapitalistischen Herbst. Unseren Politikern fehlt aber Mut oder Wille, grundlegende Veränderungen einzuleiten.

Michael Wolff

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