Bedeutung verkannt

13. Oktober: "Hebammen streiken in der nächsten Woche"

In Norwegen übernimmt der Staat die Versicherung der Hebammen, weil die Wichtigkeit dieses Berufes dort erkannt und erhalten werden soll. Warum geht das bei uns nicht? Stattdessen werden Hebammen aus der Geburtshilfe immer weiter zurückgedrängt. Lieber zahlen die Kassen und Kliniken teure Arzthonorare. Warum? Strukturelle Frauenfeindlichkeit? Lobbyismus der Arzt-Verbände? Preistreiberei der Kliniken? Hoffentlich hat der Hebammen-Protest tatsächlich Erfolg!

Gabriele Heise

Lohnnebenkosten senken

Die Qualität der Arbeit wird sehr stark über Zahlen codiert. Offensichtlich können die Hebammen mit der derzeitigen Codierung schnell und zügig sowie sicher arbeiten und leisten eine sehr gute Arbeitsqualität, die allen gut tut. Des Weiteren ist es gerade in diesem Beruf wichtig, möglichst konstant zu bleiben. Ich schlag vor, statt der Lohnerhöhung für eine Verringerung der Lohnnebenkosten zu sorgen. Damit ist langfristig allen mehr geholfen.

Silke Affinass

Verzettelt im Kleinklein

13. Oktober: "Windkraft: Norddeutsches Bündnis gegen Hamburg"

Wenn wir es nicht längst gewusst hätten, müssten wir in Schleswig-Holstein Hamburg dankbar dafür sein, dass uns die Stadt einen so unverblümten Blick auf die Zukunft in einem möglichen Nordstaat erlaubt: Hamburg als Metropole nimmt sich rücksichtslos, was es braucht, Schleswig-Holstein soll als dreckiger Hinterhof fungieren. Wirtschaftsunternehmen und ihre Verbände, die den Nordstaat vehement fordern, interessieren sich nicht für den Auftrag der Verfassung, alle Landesteile Schleswig-Holsteins vergleichbar zu entwickeln. Und die SPD stellt parteiliche Solidarität mit dem Hamburger Scholz über die Landesinteressen, indem sie sich in einem taktischen Kleinklein verzettelt.

Maren Plaschnick

Kirchturmpolitik verlassen

Schleswig-Holstein täte gut daran, seine Kirchturmpolitik zu verlassen und die Kooperation mit Hamburg zu suchen. Es gibt genug Kapazität für zwei Messen. Die Konkurrenzsituation unter den Bundesländern ist eine durchaus nützliche Begleiterscheinung, fördert sie doch kreative Prozesse der Wirtschaftsentwicklung. Vielleicht darf man beide Bundesländer an die jahrzehntelange Abwerbung von Firmen aus Hamburg in den Speckgürtel erinnern, verbunden mit Verzicht auf Gewerbesteuer.

Friedrich Buchsbaum

Zweifel angebracht

13. Oktober: "Filmreifes Mordkomplott. US-Regierung enthüllt iranische Anschlagspläne"

Das ist einer der raren differenzierten Artikel zum Thema des fraglichen Anschlags-Komplotts. Denn in der Tat ist zu bezweifeln, dass iranische Stellen sich derart dilettantisch verhalten in einer Sache die andererseits völlig sinnlos wäre. Was sollte Iran mit der Ermordung eines saudischen Botschafters in den USA gewinnen? Die Stabilität im Nahen und Mittleren Osten ist im Interesse von Iran und von Saudi-Arabien, und wird gewiss nicht auf solche Art gefährdet werden. In Iran gibt es sehr differenzierte Überlegungen, wie die Stabilität gewahrt werden kann - an einem Krieg hat dort doch keiner Interesse.

Marion Dilki

Historisches Erlebnis

12. Oktober: "Neue Touristenattraktion am Wasser"

Warum können die Hadag-Schiffe nicht auch für das zweite Musical-Theater als Fähre genutzt werden? Noch besser und attraktiver ist der Weg durch den historischen und gerade modernisierten Elbtunnel. Auf der südlichen Seite, auf Steinwerder müsste nur eine Fußgängerbrücke über den Fährkanal gebaut werden, ein vergleichsweise geringer Aufwand gegenüber einer Seilbahn. Die Entfernungen von U- und S-Bahn zum Elbtunnel sind zumutbar, und der Gang unter der Elbe ist ein historisches Erlebnis. Mit kleinen Elektromobilen könnte der Weg gegebenenfalls noch erleichtert werden.

Achim Kleist

Konkrete Vorschläge

11. Oktober: "Bezirkschefs: Sparziele sind unerreichbar"

Immer wieder lese ich, dass die vom Senat vorgeschlagenen Sparziele alle nicht realisierbar sind. Entweder leiden Bürgerservice, die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes oder, oder, oder. Die Schuldenbremse 2020 gilt es einzuhalten, und die Altkredite müssen bedient werden. Um diese Vorgaben zu erreichen gibt es genau zwei Möglichkeiten: 1. Ausgaben senken oder 2. Einnahmen steigern. Bei keinem der beiden Ziele wird es Applaus geben. Aber sich hinzustellen und zu verkünden, was alles nicht geht, ist auch keine Lösung. Als Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg fordere ich, konkrete Vorschläge zu bringen.

Martin Fischer

Konzeptlose Stolperei

11. Oktober: "So wollen Hamburger die Luftqualität verbessern"

Die Titel Umwelthauptstadt oder Weltstadt gebühren eher dem vorbildlichen Vancouver. Hamburg stolpert getrieben von wirtschaftlichen Partikularinteressen vor sich hin. Die tollen Grünflächen, von denen Hamburg zehren darf, sind eben kein Verdienst heutiger Politiker. Die Politiker der letzten Jahre haben weder die lumpigen Radwege in Ordnung gehalten noch ein nachhaltiges Verkehrskonzept vorgelegt.

Jochen Kälber

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