Pure Hilflosigkeit

10. Oktober: "Hamburgs Atlas der schlechten Luft"

Wenn Senator Horch nun eine "Luftgütepartnerschaft" einführen will, spricht das von Hilflosigkeit und mangelndem Willen zur Entscheidung. Und auf die Elektromobilität zu setzen wird kurzfristig nichts an der Situation ändern, weil die Industrie jahrzehntelang die Entwicklung verschlafen hat und heute wenig Alltagstaugliches anbieten kann. Bleiben also nur einschneidende Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs: City-Maut, Temporeduzierung, verschärfte Parkraumüberwachung, aber auch Förderung von Fahrgemeinschaften und ein leistungsfähiger ÖPNV mit einer Stadtbahn. Aber Bürgermeister Scholz hat im Alleingang diese Maßnahmen schon zum Jahresbeginn eine klare Absage erteilt und seine SPD darauf eingeschworen.

Lutz Achilles

Verfehlte Verkehrspolitik

Die gemessenen Werte verwundern keinen, der sich täglich durch die Stauhauptstadt Hamburg quälen muss. Folge einer seit Jahrzehnten verfehlten Verkehrspolitik aller bisherigen Senate. Welche europäische Metropole leistet es sich heute noch, z. B. den gesamten Schwerlastverkehr durch die Stadt zu führen? Der seit Langem überfällige Bau der Hafenquerspange ist wieder mal verschoben worden. Ich empfehle Herrn Horch, sich selbst mal während der Rushhour hinter das Steuer zu setzen und die Hauptverkehrsachsen abzufahren. Er wird sehr schnell feststellen, dass die Einführung von E-Fahrzeugen z. B. für Handwerker nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird.

Frank Steder

Der Willkür ausgeliefert

10. Oktober: "Berlin und Paris wollen Banken schützen"

Die Rettungsschirme gegenwärtig und zukünftig kommen nicht den betroffenen Ländern wie Griechenland u. a. zugute, sondern ausschließlich den Banken und deren Spekulationen. Obwohl Banken wie die Deutsche Bank seit mehreren Jahren von der Finanzkrise profitieren, verlangen sie für ihre Manipulationen am Finanzmarkt von der Politik staatliche Unterstützung, die ihnen nun auch noch gewährt werden soll. Der Steuerzahler ist der Willkür dieser Finanzpolitik mit immer neuen Forderungen hilflos ausgeliefert.

Jürgen Stauff

Nichts als Hysterie

10. Oktober: ",Bundestrojaner: So schnüffelt der Staat im Internet"

Da wird mal wieder eine Hysteriekampagne aufgebaut: Mit den Waffen von Polizei und Bundeswehr könnte unser Staat alle Bewohner ausrotten, aber er tut es nicht. Mit der Software, die verleumderisch "Bundestrojaner" genannt wird, steht es ebenso: Man könnte, aber man darf es nicht. Wo ist der Beweis dafür, dass der deutsche Staat diese Software tatsächlich missbraucht?

Kurt Kroymann

Reine Verschwendung

8./9. Oktober: "Ein Engpass spaltet Billstedt"

Ich fahre seit 1998 über die Billstedter Hauptstraße nach Barmbek zur Arbeit. In dieser doch recht langen Zeit sind mir morgens (gegen 7.30 Uhr) nicht mehr als 15 Radfahrer und vielleicht fünf Fußgänger begegnet. Auch sonst sind dort kaum Radfahrer und Fußgänger unterwegs. Es ist sinnvoller, dieses Geld für die Schulen oder Kindergärten zur Verfügung zu stellen. Ansonsten ist es reine Steuergeldverschwendung.

Beate Hardenack

Steuerzahler, wehrt euch!

8./9. Oktober: "Steuerzahler sollen die Banken retten"

Was dürfen wir noch alles retten? Und wer macht sich im Hintergrund die Taschen voll? Mein Vorschlag ist: Wir Steuerzahler gehen sofort in die jeweilige Buchhaltungsabteilung der jeweiligen Firma, in der wir arbeiten, lassen ein gesondertes Konto einrichten und dort unsere Steuern einzahlen, was einem Zurückbehaltungsrecht entspricht. Von den Zinsen aller Einzahler können wir eine eigene Bank gründen! Das ist die Form der friedlichen Demonstration und gleichzeitig Nutzung unserer Rechte.

Corinna Dietrich

Irreführend

Sätze wie "Steuerzahler sollen Banken retten" und "der Staat darf sich nicht einzelnen Banken ausliefern" lenken von den Verursachern ab und heizen auch noch die populäre Bankenhatz an. Die Banken und ihre Anleger sind doch schließlich diejenigen, die den Südländern massiv Geld gegeben haben. Jetzt stellt sich heraus, dass diese Länder das Geld nicht in ihre Zukunft investiert, sondern verfrühstückt haben, und die Geldgeber sollen leer ausgehen. Richtig müsste es heißen: "Steuerzahler müssen die Südländer vor den Folgen ihrer Misswirtschaft retten".

Boris Langendorf

Kurzsichtiger geht's nicht

8./9. Oktober: "HVV-Chef: ,Die Stadtbahn kommt'"

Sowohl der HVV-Chef als auch der Chef der Hamburger Hochbahn AG, Herr Elste, halten die Einführung der Stadtbahn für unumgänglich. Jeder Fahrgast, der insbesondere die Metrobuslinien 5 und 6 in der Hauptverkehrszeit genutzt hat, kann diese Äußerungen gut nachvollziehen. Was tut die SPD-Landesregierung? Sie sinniert über eine anderweitige Nutzung des in Ohlsdorf vorgesehenen Geländes für den Betriebsbahnhof der Stadtbahn. Viel kurzsichtiger kann man kaum sein.

Rüdiger Günther

Kostbare Wartezeit

6. Oktober: "Die Gulasch- Geduldsprobe"

Da man im Jetzt leben soll, sich also immer bewusst machen soll, was gerade passiert, ist Wartezeit durchaus nicht vertan. Ich nutze sie z. B. dafür, zu gucken, was um mich herum ist. Vielleicht entgeht Herrn Kummereincke gerade da ein Lächeln, eine nette Geste oder ein Kinderlachen: unbezahlbare Kostbarkeiten. Steigen Sie aus der Zeitschleuder aus, auch kurze Wartezeit ist Zeit, die man nutzen kann.

Eva Schröder

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