Nichts gelernt

8./9. Oktober: "Steuerzahler sollen die Banken retten"

Kaum hat eine Rating-Agentur die englischen und portugiesischen Banken herabgestuft, da beeilt sich unsere Kanzlerin zu erklären, dass man den Banken helfen wird. Im Gegensatz zu den Bürgschaften bei den Rettungsschirmen wird diesmal Geld fließen, Steuergeld. Die Politiker haben aus der Vergangenheit nichts gelernt. Warum hat man die Großbanken nicht per Gesetz gezwungen, den Investment-Teil von dem realwirtschaftlichen Teil abzuspalten in eine eigene Gesellschaft? Wenn sich dann Banken verzockt haben, dann kann man die eine oder andere Investmentgesellschaft in Konkurs gehen lassen, ohne großen volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten. Wer zockt, der soll nicht erwarten, dass der Staat und damit der Steuerzahler die Verluste auffängt.

Reinhard von Kamptz

Was sind wir denn?

Griechenland pleite? Was sind wir in Deutschland denn? Glaubt jemand ernsthaft, wir werden über zwei Billionen Schulden jemals zurückzahlen? Wir werden genauso wie die Griechen einen Schuldenschnitt erleben, und es wird auch wieder eine andere Währung geben, so wie in den 20er-Jahren im letzten Jahrhundert. Dazu muss man kein Politiker und auch kein Wirtschaftsexperte sein.

Heiko Woop

Nichts im Kopf

8./9. Oktober: "Hetzjagd gegen SPD- Politiker"

Da haben wir es wieder, diese sinnlose Zerstörung und Gewalt. Diese Menschen haben nichts anderes im Sinn als solcherlei Dinge. Offensichtlich haben diese Leute gar nichts im Kopf. Diese Zerstörung und Sachbeschädigung hat nichts mit dem Obdachlosenzaun zu tun, das ist klar. Wenn die Täter gefasst werden, ist die Justiz gefragt, aber die zeigt sich dann durch "Kuschelurteile" durchaus hilflos.

Wolfgang Kany

Dringend benötigt

8./9. Oktober: "Die Stadtbahn kommt"

Man kann nur hoffen, dass sich die Visionen des HVV-Chefs bewahrheiten, denn Hamburg braucht dringend die Stadtbahn. Das Bus-System stößt an seine Grenzen, und die Busse belasten außerdem noch die Umwelt. Viele europäische Städte sind inzwischen weit fortschrittlicher als Hamburg, setzen auf den zukunftsträchtigen Verkehrsträger Stadtbahn und haben damit nur positive Erfahrungen gemacht. Unser neuer Bürgermeister Olaf Scholz hat mit seinem "endgültigen" Nein zur Stadtbahn einen folgenschweren Fehler begangen, dessen notwendige Korrektur die Stadt und ihre Bürger viel Geld kosten wird. Die Korrektur dieses Fehlers sollte in unser aller Interesse schnellstens

Helmut Jung

Geballte Unkenntnis

5. Oktober: "Jeder zweite Lehrer will früher aussteigen"

Wir haben nicht zwölf Wochen Urlaub. Seit der Einführung der Arbeitszeitverordnung arbeiten wir die Ferien vor, zu Schulzeiten mit 46,57 Stunden pro Woche. Selbstverständlich haben wir dann einen Jahresurlaub von sechs Wochen. Die vorgearbeitete Zeit wird beispielsweise durch Korrektur von Klausuren zusätzlich belastet. Dies passiert in zunehmendem Maße, da umfangreiche Korrekturen oder Planungen von Themen in der Schulzeit nicht zu schaffen sind. Ein Burn-out ist keine angenehme Erkrankung. Keiner gerät freiwillig in diese Lage. Dass Lehrerinnen und Lehrer hier an erster Stelle stehen, hängt unter anderem tatsächlich damit zusammen, dass die meisten sich in der Tat diesen tollen Beruf voller Überzeugung ausgesucht haben und über Jahrzehnte höchst engagiert arbeiten, ohne darauf zu achten, dass sie über ihre Kräfte hinausgehen.

Claudia Schneider

Tugenden vorleben

Ich kann diese Neiddebatte nicht nachvollziehen, denn gerade diejenigen, die hier mal wieder die Lehrerschaft an den Pranger stellen, tragen als Eltern meist selbst dazu bei, dass das Wohlbefinden der Unterrichtenden an den Schulen immer weiter abnimmt. Wie soll ein Kind Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Respekt und Fleiß im schulischen Alltag zeigen, wenn diese Tugenden nicht von den Eltern vorgelebt werden? Die Folgen sind bereits heute erkennbar: sinkendes Leistungsniveau, fehlende Lernbereitschaft und später ein Scheitern im beruflichen Alltag.

Martin Wucherpfennig

Gründe erfragen

8./9. Oktober: "Trinkerraum am Hauptbahnhof"

Jetzt wird ein regelrechter Kult um Obdachlose betrieben. Es gibt sicher Fälle, wo Hilfe angebracht ist, sie muss dann aber auch von den Obdachlosen angenommen werden. Zum anderen muss aber auch erlaubt sein, nachzufragen, wie es zur Obdachlosigkeit gekommen ist. Nicht immer sind andere am sozialen Abstieg schuld.

Hans-Jürgen Lorenz

Leckere Appetithappen

8./9. Oktober: "Diese Bücher müssen Sie lesen"

Der euphorische Aufruf hätte die Konsequenz: 245,27 Euro und 5399 Seiten (ohne Gewähr). Also "müssen" bestimmt nicht; aber vielen Dank für die kleinen elf leckeren Appetithappen, die mit Text und Grafik eine gelungene Präsentation bieten.

Hans-Emil Schuster

Gute Alternativen

8./9. Oktober: "So werden sie einander verstehen"

Warum erwähnt die Autorin im Absatz zur Ausbildung zum Beruf des Dolmetschers oder Übersetzers nur (teilweise teure) Fort- und Weiterbildungsangebote? Es gibt hervorragende universitäre Ausbildungen, die bereits mit dem Bachelor beginnen, wie an den Universitäten Heidelberg, Leipzig und Saarbrücken, der FH Köln und dem FTSK Germersheim ...

Anna Bytom

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