Armutszeugnis für die SPD

7. Oktober: " Rot-grüne Entfremdung"

Es scheint so, als hätte die SPD nicht dazugelernt. Sie beharrt auf einer Infrastrukturpolitik, der die heutigen Bürgerinnen und Bürger misstrauen. Trotz Erkenntnissen über die geringe beschäftigungspolitische Wirkung, trotz Klimawandels, trotz Schuldenkrise scheint die Rettung für die SPD in Infrastrukturmaßnahmen zu liegen. Das sind Ansätze aus den Sechzigerjahren. Wenn es wirklich um die A 100 bei dem Abbruch der Koalitionsverhandlungen ging, so ist dies ein Armutszeugnis für die SPD. Damit hat sie keine Zukunft.

Christian Klie

Keine Heiligsprechung

7. Oktober: Zum Tod von Steve Jobs, " Der Mann, der die Welt veränderte"

Man sollte meinen, der Messias war da und ist nun gestorben. Dabei war er nur ein Marketing-Mann, ähnlich Bill Gates, der alten Wein in neue Schläuche füllte und den Menschen die Illusion von neuem Trendgetränk vermittelte. Das allerdings war nun wirklich genial. Den Nobelpreis hat er dafür nicht bekommen. Recht so. Den verdienen diejenigen, die die Menschheit in ihrer Erkenntnis und ihrem Fortbestand wirklich weitergebracht haben.

Trauer um einen Menschen? Ja. Heiligsprechung eines Verkaufsgenies? Besser nicht.

Andreas Kaluzny

Bürgerentschädigung?

7. Oktober: " Am Dammtor wird's jetzt richtig eng"

Ist es nicht so, dass der Dammtordamm eine öffentliche Straße ist? Also gehört die Straße den Bürgern und Steuerzahlern. Wie kann es sein, dass ein Privatunternehmen, hier die Deutsche Bahn, die Straße voll sperren kann? Eine weitere Frage, die sich stellt: Sollte die Bahn nicht den Bürger und Autofahrer entschädigen?

Holger Karstens

Entlastung notwendig

Damit die Baustelle am Dammtorbahnhof eine kleine Entlastung bekommt, schlage ich der Stadt vor, die Behinderung am US-Generalkonsulat an der Straße Alsterufer wieder aufzuheben und dort den Autoverkehr wieder zuzulassen. Dadurch würde mit Sicherheit eine Verkehrsentlastung des Knotenpunktes an der Kreuzung Dammtor stattfinden. Und: Dort den Verkehr abzuschneiden, ist sowieso nicht im Sinne der Hamburger.

Curt Dabbert

Einige Ungereimtheiten

6. Oktober: " Bürger stimmen über 650 neue Wohnungen ab"

Es gibt einige Ungereimtheiten. Ein Areal zu bebauen, auf dem noch Häuser stehen bleiben sollen, ist wohl nicht gut möglich, zumal die Neubauten eine andere Anordnung auf dem Gelände haben sollen. Wenn mehr Wohnungen gebaut werden sollen, die wesentlich größer geplant sind als die derzeitigen, müssen entweder die vorhandenen Gärten weichen oder die Häuser mehr Geschosse bekommen. Größere Treppenhäuser und - wenn behinderten- oder seniorengerecht gebaut werden soll - ein Fahrstuhl kosten sehr viel Platz. Was versteht der Investor unter "bezahlbarem Wohnraum"? Wohnungen, die bei gleichbleibendem Quadratmeterpreis wesentlich größer sind, sind für die derzeitigen Mieter wohl kaum bezahlbar. Einen Vermieter, der die Mieter über die künftige Miete mitentscheiden lässt, wünsche ich mir auch.

Marga Weiß

Voraussetzungen ändern

6. Oktober: "HVV: Mit der Kundschaft wächst das Minus"

Mit dem Argument "aus finanziellen Gründen" werden nach altbewährter Hamburger Methode die Fahrpreise jährlich erhöht. Der Öffentliche Personennahverkehr fährt nun mal nicht kostendeckend. Um noch Pendler von der Straße auf die Bahn zu bekommen, müssen die Voraussetzungen attraktiver gestaltet werden.

Peter Groth, Bürgerforum Ellerau

Lehrer in Ferien fortbilden

5. Oktober: "Jeder zweite Lehrer will früher aussteigen"

Aus meinem langjährigen Erfahrungsschatz mit vier Kindern, welche diverse Schulen und Schultypen durchlaufen bzw. durchlaufen haben, möchte ich Folgendes anmerken: Das Jammern auf hohem Niveau ist nicht auszuhalten. In allen Berufen muss heute mehr und länger gearbeitet. Lehrer haben angeblich nicht so viele und lange Ferien wie die Schüler. Warum kann dann kein Lehrer in den Ferien eine Fortbildung machen? Warum kann kein Lehrer zum Besuch einer Fortbildung verpflichtet werden? Verweigerung einer Fortbildung in der freien Wirtschaft führt kurz über lang zum Verlust des Arbeitsplatzes, auch weil man nicht auf dem neuesten Stand ist. Die Gesellschaft verändert sich, die Menschen verändern sich mit. Viele Lehrer tun dies nicht, sie haben studiert, d. h., sich theoretisches Fachwissen angeeignet, und zu mehr sind sie nicht verpflichtet und oft auch nicht in der Lage. Ich kenne, Gott sei Dank, auch ein paar wenige Lehrer, die anders denken und arbeiten. Auch sie verzweifeln oft an ihren Kollegen und würden sich wünschen, dass die Ausbildung praxisbezogener ist.

Birgit Knoblauch

Das Jammern nervt

Die Jammerei unserer Lehrerinnen und Lehrer auf hohem Niveau geht langsam der arbeitenden Bevölkerung auf die Nerven. Sie selber haben sich diesen Berufswunsch erfüllt. Genau wie jeder Angestellte, der sich von seinem Unternehmen heute ohne Arbeitszeitbeschränkung ausgebeutet fühlt, letzterer allerdings, ohne fast ein Vierteljahr Urlaub machen zu können. Wenn die Lehrer sich überfordert fühlen und aufgrund dessen rechtzeitig in Rente gehen wollen, dann gebührt ihnen immer noch zweierlei: Erstens sind sie verbeamtet und damit jedem Arbeitnehmer gegenüber unkündbar mit vielen Privilegien überlegen. Zweitens zahlen sie in ihre Rentenkasse keinen Cent ein, und das bei gutem Verdienst - mit der Folge, später eine satte Pension beziehen zu dürfen, während der müde gearbeitete Arbeiter oder Angestellte voraussichtlich erst im Alter von 67 Jahren in Rente gehen darf und schon heute um die Höhe seiner späten Rente fürchten muss.

Gotthard Kalkbrenner

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