Irgendwie durchkommen

5. Oktober: "Jeder zweite Lehrer will früher aussteigen"

Nicht nur jeder zweite Lehrer will früher aussteigen, auch immer mehr Schüler würden sehr gern früher aussteigen. Der Hamburger Schulalltag belastet nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler, die in der Mittelstufe immer noch in Klassen mit mehr als 30 Schülern sitzen, die ebenfalls einem enormen Leistungs- und Zeitdruck ohne echte Erholungsphasen ausgesetzt sind und trotzdem irgendwie durchkommen müssen und wollen. Noch nie gab es so viele Schüler wie heutzutage, die schon in jungen Jahren unter Migräne, Angstzuständen, Dauerbauchweh oder Übelkeit klagen. Wann endlich erleben wir, dass die Weichen für unser marodes Schulsystem komplett neu gestellt werden?

Elisabeth Kern

Teetrinken hilft nicht

Sie vergaßen zu erwähnen, dass ein großer Teil der Hamburger Kollegen gar nicht mehr zu 100 Prozent arbeiten kann, ohne krank zu werden. An unserer Schule sind 95 Prozent der Mitarbeiter in Teilzeit, nicht weil sie "faule Säcke" sind, sondern weil sie die Aufgabenvielfalt nicht mehr bewältigen können. Ich verbringe heute 75 Prozent mehr Zeit in der Schule als 1980 bei meinem Einstieg. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich aus den Augen verloren. Da hilft kein Ritual wie Teetrinken oder ein Spaziergang nach dem Arbeitstag. Da helfen auch keine Psychologen. Ein Motor, der jeden Tag 200 Kilometer pro Stunde fahren muss, ob jung oder alt, wird seinen Dienst früh quittieren.

Karin Gerdau

Beschämtes Abwenden

5. Oktober: "Athens Umschuldung naht"

Ob man morgens die Zeitung aufschlägt oder den Fernseher anstellt, es wird stets über dreistellige Milliardenbeträge oder gar Billionen berichtet. Dazu kommen etliche mehr oder weniger kompetente Finanzexperten, die entweder den Untergang Griechenlands oder den Absturz des Euro kommentieren. Ist dann einmal ein seriöser Politiker so mutig und hat eine andere Meinung und bezieht sich auf seine im Grundgesetz verankerten Rechte, wird er von einem "Kollegen" angepöbelt und eben dieses Grundgesetz missachtet. Man wendet sich beschämt ab und verzweifelt an unserer Regierung.

Wolfgang Lind

Kein Ersatz

4. Oktober: "1000 weitere Windkraft räder für den Norden"

Jeder Stromkunde muss wissen, dass er mit jeder Kilowattstunde auch Windkraftanlagen mitfinanziert. Nicht nur die Ökosteuer hat zur Verteuerung des Stroms beigetragen, sondern auch die Einspeisung "alternativer Energie" zu staatlich festgelegten Fantasiepreisen. Einig sind sich alle Befürworter und Gegner, dass keine Zahl von Windrädern in Deutschland jemals ein Kern- oder Kohlekraftwerk ersetzen könnte. Windkraftanlagen stellen keine bedarfsgerecht abrufbare Energie bereit.

Peter Groth

Zum Weglaufen

Ich würde mir eine etwas differenzierte Berichterstattung zum Thema wünschen. Bei aller Begeisterung für den Ökostrom, aber hier droht eine Verschandelung norddeutscher Landstriche. Es ist ja auch niemandem geholfen, wenn wir nur noch Ökostrom verwenden, die Natur aber dermaßen entstellt ist, dass eine Erholung nicht mehr möglich ist, beziehungsweise ihr Anblick Gruselschauer auslöst. An großen Teilen der Nordseeküste ist dies bereits der Fall. Es sieht zum Weglaufen aus.

Petra Isermann

Lieber Kraftstoffsteuer

5. Oktober: "Ramsauer will nur Ausländer bei Pkw-Maut zur Kasse bitten"

Es ist möglich, dass auf Dauer die Infrastruktur für die Freiheit des uneingeschränkten Individualverkehrs mit den derzeitigen Mitteln nicht bezahlbar ist. Da ist eine Abgabe wie die Maut eine naheliegende Maßnahme. Es sollte dabei aber nicht mit dem Rasenmäherprinzip vorgegangen werden, die Partei von Herrn Ramsauer ist ja sonst auch gegen Gleichmacherei. Mein Vorschlag wäre nach dem Verursacherprinzip zu handeln. Der gangbare Weg wäre hier aber nicht die Vignette, sondern die Kraftstoffsteuer. Vielfahrer und Besitzer von Spritschluckern müssten dann mehr zahlen, da sie die Umwelt höher belasten und die Straßen stärker (ab)nutzen. Als mildernde Begleitmaßnahme wäre eine Entlastung der gering verdienenden Pendler sinnvoll.

Michael Wolff

Reduziert und irritiert

4. Oktober: "Du, ist das noch Deine Welt?"

Auch ich habe beschlossen, dass ich dieses Jahr das letzte Mal bei der Messe Du und Deine Welt war, obwohl ich die seit bestimmt 30 Jahren besucht habe. Mit dem Umbau der Messehallen wurde kontinuierlich jedes Jahr die Fläche reduziert und der Preis angehoben. Auch das Durcheinander in den Hallen hat mich irritiert. Da kann ich mich im Internet besser informieren. Schade um die einstige "Verbrauchermesse"!

Renate Franke

Fantasielos

5. Oktober: "Ferner lief: Hamburgs Oper"

Dass die Hamburgische Staatsoper in die Bedeutungslosigkeit abgesunken ist, haben wir einer fantasielosen Intendantin zu verdanken, die nur macht, was ihr selbst gefällt: Wagner und Strauß. Hat das älteste Opernhaus Deutschlands das verdient? Es ist Zeit für einen Wechsel.

Annette Meents

Viel Benzin, wenig Essen

4. Oktober: "Zuckerpreis schießt in die Höhe"

Mir erklärte ein Landwirt, dass mittlerweile etwa 80 Prozent der Anbauflächen für den Maisanbau genutzt werden. Das ist doch Schwachsinn. Da werden alternative Energiegewinnungen hoch subventioniert, was dazu führt, dass die Menschheit bald genug Benzin hat, aber nichts mehr zum Essen.

Paul Hülquist

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg