Kassen verweigern Hilfe

24./25. September: "Hamburger Professor: Burn-out wird Epidemie"

Peter Meyer:

Die Patienten mit Depressionen und Burn-out nehmen zu, aber viele Krankenkassen weigern sich immer öfter, aufgrund ihrer finanziellen Situation ihren Mitgliedern die nötigen Reha-Maßnahmen zu billigen. Da werden von Sachbearbeitern und anonymen Gutachtern Therapieverlängerungen oft gekürzt, und Patienten müssen vorzeitig Kliniken verlassen. Die Folgen: Nicht auskuriert müssen sie wieder anfangen zu arbeiten, können ihren Alltag aber oft schon nach kurzer Zeit nicht wieder so bewältigen wie vor einer Kur. Der Therapiemarathon geht für viele wieder von vorne los - und meist mauert die Kasse wieder, wenn es um längere (stationäre) Behandlungen geht. Das macht diese Patienten erst recht krank und nicht selten auch mürbe. Vor allem Kassenpatienten leiden unter dem Dilemma. Nur Privatpatienten können sich darauf verlassen, Akuthilfen und mehrmonatige stationäre Therapien zu erhalten.

Lange Wartezeiten

Maren Sommer:

Leider wurde in dem Artikel vergessen zu erwähnen, dass in den genannten psychiatrisch/psychosomatischen Abteilungen Wartezeiten von bis zu sechs Monaten für eine teilstationäre Behandlung bestehen. Auch auf eine ambulante Psychotherapie muss manchmal drei bis vier Monate gewartet werden. Die langen Wartezeiten versuchen wir Hausärzte durch Krankschreibungen und Gespräche im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung, für die wir 4,40 Euro abrechnen können, zu überbrücken. Artikel wie diese schüren leider völlig falsche Hoffnung auf rasche Hilfe.

Härtere Strafe verhängen

24./25. September: "St. Pauli: Neuer Becherwurf"

Thorsten Runge:

Jetzt haben die sogenannten friedlichen und angeblich etwas anderen Fans des FC St. Pauli zum zweiten Mal ihr wahres Gesicht gezeigt! Hoffentlich bestraft der DFB den Verein jetzt mal richtig. Der DFB sollte jetzt eine Platzsperre am Millerntor für sechs Spiele und zukünftig erhöhte Sicherheitsvorkehrungen bei Pauli-Heimspielen verhängen!

Da wohnen? Nein danke!

24./25. September: "Wohnungsbau bedroht Kleingärten"

Wilfried Henjes:

Wir haben zehn Jahre lang einen Steinwurf von dem geplanten Baugelände entfernt gewohnt. Sie schreiben von der geplanten Erweiterung des Zugverkehrs und dem möglichen Bau einer Lärmschutzwand, aber kein Wort über die Tatsache, dass das angesprochene Gelände direkt unter der Einflugschneise zum Flughafen liegt. Wobei der Einflug ja noch geht, des Abends wunderschön anzuschauen, wenn die Flieger mit eingeschalteten Scheinwerfern - fast in unser Wohnzimmer leuchtend - einschwebten. Aber wehe, wenn sie starteten, da zitterten die Fensterscheiben! Deshalb sind wir dann letztlich von dort fortgezogen. Für einen Schreber ist das übers Wochenende ja noch erträglich, findet der Flugverkehr über die Kollau ja nicht täglich statt. Aber dort wohnen? Nein danke.

Exoten und Schwachsinn

24./25. September: "Schon Ärger bei den Piraten"

Dieter Brandes, ehemals Vorsitzender STATT Partei:

Das Gedränge von Alphatieren und plötzlich ganz wichtig gewordenen Menschen kennen wir von der STATT Partei in Hamburg. Das war schließlich ausschlaggebend für ihr Ende. Die Piraten scheinen hier noch schneller zu sein, gefördert durch das aufregende Berlin plus Internet. Das Kernproblem der ganz kleinen Parteien, aber auch ein wenig ihr Vorteil gegenüber den Großen: Exoten und Schwachsinn können sich leichter und lauter bemerkbar machen.

Klares Profil fehlt

23. September: "Hamburger Museumsstiftung soll verschlankt werden"

Uwe Voigt:

Die angedachte "Verschlankung" ist halbherzig und löst die vorhandenen Probleme nicht. Die angedachten (Wieder-)Verselbstständigungen (Bergedorf und Harburg) gehen zwar in die richtige Richtung, schaffen aber leider keine Klarheit. Warum z. B. das Altonaer Museum als Norddeutsches Landesmuseum im Verbund bleiben soll, ist unerfindlich. Und ob der verbleibende "Rest" dann noch einer "Oberaufsicht" bedarf, erschließt sich schon gar nicht. Auf diesem Kurs ist ein klares Profil nicht erkennbar.

Maßvolle Steigerung

23. September: "Paralleluniversum ARD und ZDF"

Martin Gartzke, NDR-Sprecher:

Gebühren werden wohl nie besonders populär sein. Trotzdem sagen 71 Prozent der Menschen in Norddeutschland in einer Emnid-Umfrage: Der NDR ist sein Geld wert. Wie jeder weiß, steigen Kosten im Laufe der Jahre. Vor diesem Hintergrund hat die ARD jetzt für die Jahre ab 2013 eine maßvolle Steigerung ihrer Aufwendungen um 1,1 Prozent pro Jahr geplant, die nicht einmal die allgemeine Kostensteigerungsrate ausgleicht. Bei der Anmeldung dieses Bedarfs hat die ARD deutlich gemacht, dass sie bei Einführung der geplanten Haushaltsabgabe von einem stabilen monatlichen Beitrag ausgeht. Es soll also auch nach 2013 bei 17,98 Euro pro Monat bleiben. Wir finden eine solche Forderung weder absurd noch maßlos.

Stadtbahn wäre besser

23. September: "Hamburg testet Diesel-Hybridbus aus den Niederlanden"

Marcus Meier:

Ein Bus bleibt ein Bus. Da kann man um die Fahrgastzelle noch so ein futuristisches Blech drum herumwickeln. Es schaukelt auf der Straße, es ruckt beim Anfahren und Bremsen, die großen Reifen ragen in den Innenraum herein, und in den Wagen passen weder mehr Personen, noch ist die Anschaffung günstiger gegenüber heutigen Bussen. Wenn man in die Zukunft will, dann nur mit einer Stadtbahn! Die wackelt nicht, ist größer als ein Bus, sicher im Betrieb. Auf die angepriesenen Features wie "optische Spurführung" und "günstiger als eine Stadtbahn" sind schon andere Städte reingefallen.

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