Der Falsche musste gehen

20. September: "HSV: Der Nächste, bitte"

Hans-Jürgen Lorenz:

Mit Oenning musste beim HSV doch der Falsche gehen. Arnesen wäre konsequenter gewesen, der ist nämlich Sportchef und somit verantwortlich für den Spielerkader. Mit dem Material hätte auch Stevens kein Spiel gewonnen. Was war denn davon bisher zu gebrauchen?

Populistische Hysterie

Reinhard Kupfernagel:

Es ist nicht nur das abermalige Versagen der HSV-Führung zu kritisieren, sondern auch das Verhalten der Medien. Nach sechs und bei immerhin noch 28 verbleibenden Spieltagen (84 Punkte ...) davon zu sprechen, ob dieser HSV noch zu retten ist, zeugt von populistischer Hysterie. Das meint ein FC-St.-Pauli-Fan!

Vollkommen verunglückt

20. September: "Premiere ,Don Giovanni': Männer sind Monster"

Jochem Pinders:

Ich war leider wieder Besucher einer Opernpremiere. Was ich dort allerdings sehen musste, war eine vollkommen verunglückte Inszenierung. Es war auch nicht zu überhören am Ende, dass das Konzept von Frau Dörrie nicht überzeugte. Als langjähriger Opernbesucher frage ich mich dann auch, warum wir gerade jetzt einen neuen "Don Giovanni" brauchten. Warum musste zuvor eine neue "Lucia", eine neue "Bohème", eine neue "Cenerentola" her? Alle diese Opern existierten in Produktionen, die keineswegs schon altes Eisen waren. Und ich frage mich auch: Warum bekommen wir hier nicht wenigstens bei einer Premiere einmal wieder wirklich überzeugende Sängerinnen und Sänger zu hören? Ein entrüsteter Buh-Sturm und nur ein Vorhang zeugen von einer gänzlich misslungenen Produktion. Glanzvolle Premieren sehen jedenfalls anders aus.

Abwegige Diskussion

20. September: "Dohnanyi hält Lehrergehälter für zu hoch, Rabe widerspricht"

Klaus Ellerbrock:

Der Aussage des Schulsenators, dass die Diskussion über angeblich zu hohe Lehrergehälter abwegig ist, kann man nur beipflichten. Was die Arbeitszeit anbelangt, nehmen deutsche Lehrer in Europa eine Spitzenposition ein. Wer sie für "faule Säcke" (Gerhard Schröder) oder überbezahlt (Klaus von Dohnanyi) hält, möchte wohl eher die Stammtische bedienen als zu einer sachlichen Diskussion anregen.

Absolut unanständig

20. September: "Lokführer bekommt Schmerzensgeld von Erben eines Selbstmörders"

Jürgen Jeschke:

Obwohl ich nachvollziehen kann, dass es für einen Lokführer nicht einfach ist, einen derartigen Selbstmord zu verarbeiten, halte ich es für absolut unanständig, Schmerzensgeld von den Eltern des 20-Jährigen zu verlangen. Ein Lokführer mit so viel Unsensibilität lässt eher die Vermutung aufkommen, dass er die Gunst der Stunde wahrnehmen möchte, um aus dem Leid anderer Kapital zu schlagen.

Weiteres Skandalurteil

20. September: "U-Bahn-Schläger bleibt frei"

Helmut Jung:

Dieses Urteil der Jugendkammer des Berliner Landgerichts reiht sich in die Reihe der Skandalurteile bei ähnlichen Fällen von sinnloser Gewalt Jugendlicher nahtlos ein: Das Gericht urteilt viel zu milde. Von dem bedauernswerten Opfer, das für sein gesamtes weiteres Leben geschädigt wurde, spricht kaum jemand. Die Justiz muss schnellstens umdenken.

Schwere Problemlage

19. September: "CDU gegen Notunterkunft in Wohngebiet"

Hubertus Romahn:

Was soll das Gerede der christlichen (!) Demokraten, der Herren Schmidt und de Vries von einer "Konzentration von Problemlagen", wenn es um Flüchtlinge in der Nachbarschaft geht? Mit seinem längst überfälligen Vorhaben, die Platzzahlen aufzustocken und neue Standorte für die Unterbringung bereitzustellen, wird der Senat hoffentlich zügig die Überbelegung in den bestehenden Unterkünften abbauen und die unerträglichen Lebensverhältnisse mildern. Die jetzige elende Situation in den Unterkünften ist in der Tat eine schwere Problemlage, die die von der CDU geführten Senate der zurückliegenden neun Jahre zu verantworten haben.

Programmierte Probleme

19. September: "Die Stadt scheut den Widerstand"

Ulrich Wenske:

Ein mutiger Kommentar, den ich noch ergänzen möchte. Containerweise exportieren wir in diese armen Länder Produkte zu Dumpingpreisen aus Überschüssen der EU oder speziell für diese Märkte produzierte Billigprodukte, die die Landwirtschaft und andere Industrien in diesen Ländern sterben lassen. Die Erhebung von drastischen Importzöllen für diese Produkte wäre die richtige Antwort zum Schutz der dortigen Industrie, des Handwerks und der Agrarwirtschaft. Jedoch hängen viele dieser Länder am Tropf des IWF und der Weltbank, die derartige Maßnahmen bei den Kreditvergaben ausdrücklich ausschließen. Wir sollten uns über die zunehmende Flüchtlingsproblematik keinesfalls wundern.

Kindisches Verhalten

19. September: "Benedikt XVI.: In heikler Mission"

Stefanie Adelmann:

In meinen Augen ist der Boykott der Papst-Rede von Bundestagsabgeordneten ein Skandal. Die Abgeordneten zeigen damit ein unreifes, kindisches Verhalten. Von einem Volksvertreter müsste man doch erwarten, dass er dem Vortrag eines bedeutenden Menschen zunächst einmal zuhört, auch wenn er dessen Meinung nicht teilt und anschließend sachliche Kritik übt. Die offene Ablehnung des Papstes ist ein Schlag ins Gesicht für die Katholiken in diesem Land und gleichbedeutend mit einer Verachtung der katholischen Kirche selbst. Ich persönlich fühle mich von solchen "Repräsentanten" jedenfalls nicht vertreten.

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