Notwendige Debatte

16. September: "Rösler zündelt"

Mathias Langer:

Wodurch und woran Philipp Rösler zündeln soll, erschließt sich mir nicht. Seit Monaten wird das Thema Griechenland und die drohende Staatspleite in Medien, in der Öffentlichkeit und auch von Politikern aus der zweiten Reihe diskutiert. Die Diskussion um eine mögliche Insolvenz ist nichts Neues. Jetzt haben erstmals zwei Regierungsmitglieder das "böse Wort" von der Insolvenz in den Mund genommen. Das soll zündeln sein? Nein, das ist der Beginn einer notwendigen Debatte. Es ist richtig, einen Plan B zu haben. Wenn die Kanzlerin die Rettung des Euros fordert, ist das gut und richtig. Das heißt aber nicht, dass sich die Anzahl der Euro-Mitgliedsländer nicht ändern darf.

Fehler steckt im System

16. September: "Banker verzockt zwei Milliarden Dollar"

Dieter Brandes:

Ursache dieser Exzesse sind nicht die zahlenorientierten Zeitbomben in Form von Jungbankern. Die Ursachen sind allein die hausgemachten dummen Systeme der Banken. Es sind die fehlenden persönlichen Kontrollen der Vorgesetzten Auge in Auge und die dummerhaftigen Bonussysteme, die solche Zocker und deren Gier erst schaffen und dann mehr verdienen lassen als ihre Vorstände. Die Lösung heißt: gutes Gehalt ohne Boni und Kontrolle der unmittelbaren verantwortlichen Vorgesetzten. Banken brauchen keinen anderen Typus von Investmentbankern an noch kürzeren Leinen.

Gewissenhaft prüfen

15. September: "Deutscher Meister von Abschiebung bedroht"

Hubertus Romahn:

Warum erteilt der Landkreis Harburg Reza Abbasian nicht eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25a des Aufenthaltsgesetzes ("Aufenthaltsgewährung bei gut integrierten Jugendlichen und Heranwachsenden")? Diese Bestimmung wurde ausdrücklich zugunsten junger Menschen wie Reza Abbasian in das Aufenthaltsgesetz aufgenommen. Die zuständige Behörde hätte die Pflicht, dies gewissenhaft zu prüfen. Sie sollte ihm nicht weiter das Leben schwer machen, insbesondere nicht mit dem irren Ansinnen, dass Reza Abbasian sich ausgerechnet im Iran seine Geburtsurkunde zu besorgen hätte.

Nahezu lächerlich

16. September: "Dänemarks Wähler rücken nach links"

Günter Wagner:

Die sporadisch durchgeführten Grenzkontrollen als imageschädigende Maßnahme und damit als wesentliches Kriterium für den Ausgang der Parlamentswahlen zu bezeichnen ist nahezu lächerlich. Diese Kontrollen bestehen, an einer nach wie vor offenen Grenze, aus gelegentlichen stichprobenartigen Überprüfungen.

Rote Karte absehbar

Rasmus Helt:

Die Rote Karte für die dänische Regierung kommt nicht überraschend. Denn erstens hatte jene anstatt konkreter Vorschläge zur Bewältigung der Finanzkrise nur stumpfe Parolen der Marke FDP vorzuweisen. Und zweitens leben Rechtspopulisten wie die Dansk Folkeparti nun mal davon, dass sie Probleme nicht lösen, da sie sich ja ansonsten ihrer eigenen Existenzgrundlage berauben würden. Weswegen die Bürger einfach die Politiker durchschaut und sich für die sachorientiertere Alternative entschieden haben. Was ebenfalls den Nachbarn wie Schleswig-Holstein zugutekommen dürfte.

Mit Empathie einbringen

15. September: "Hamburg holt pensionierte Lehrer zurück"

Helmut Eidenmüller:

Für die ablehnende Haltung des Lehrerverbandes Hamburg und die Empörung früherer Lehrer gegenüber dem Konzept "Fördern statt Wiederholen" habe ich kein Verständnis. Das Lehren von Wissen und sozialer Kompetenz ist nicht nur ein tariflich bezahlter Job, der nach Eintritt in den Ruhestand an den Nagel gehängt wird. Er kann auch danach noch bereichernd wirken, wenn man Empathie und eigene Lebenserfahrung hilfreich einbringt. Keinem Lehrer sollte ein Zacken aus der Krone fallen, wenn er sich als Pensionist neben seinem Ruhestandsgehalt auf Honorarbasis für einen entsprechenden Wissenstransfer zur Verfügung stellt. Für mich ist dies eine Form gesellschaftlicher Mitverantwortung.

Pest oder Cholera

15. September: "Die chinesische Versuchung"

Johann Bures:

Unsere Regierenden haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder schafft es der deutsche Steuerzahler, Griechenland bzw. den Euro zu retten, oder China tut es. Die Frage ist nur, was uns eher dahinrafft, die Pest oder die Cholera?

Geschacher um Macht

15. September: "Den Euro nicht kaputtreden"

Günter Steffen:

Die Bevölkerung lehnt den von der EU-Kommission vorbereiteten Schritt in Richtung Haftungsunion mehrheitlich ab. Auch die Bundesregierung ist anscheinend geschlossen gegen Euro-Bonds. Ich habe Zweifel, dass die Kanzlerin mit ihrem Finanzminister die von der EU-Kommission im Oktober vorliegenden Vorschläge für die Einführung von Euro-Bonds ablehnt oder nicht doch bereit ist, einer Art beginnender Schuldenparty zeitlich gestreckt zuzustimmen. Schließlich ist Angela Merkel für ihre Machterhaltung nach meinem Eindruck zu vielem bereit.

Längst überfällig

14. September: "Im europäischen Abseits"

Ruth Wirth:

Endlich haut mal jemand auf den Tisch. Israel ist jeglicher Sinn für Moral, Bodenhaftung und Augenmaß abhandengekommen, weil die USA und die EU die jeweiligen Regierungen gewähren ließen bei den brutalen Kriegseinsätzen gegen das Nachbarland Libanon und das gettoisierte, verelendete Gaza und der schleichenden Enteignung der Palästinenser durch den Siedlungsbau.

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