Fall für den Rechnungshof

15. September: "Unterricht vom Profi für nur 15 Euro"

Arnulf Egert:

Als frisch pensionierter Gymnasiallehrer finde ich es in der Tat skandalös, uns Pensionären einerseits das Weihnachtsgeld zu streichen und uns dann ein Billiglohn-Angebot für die Erteilung von Förderunterricht zu einem Stundenlohn zu machen, für den heute kein Handwerker mehr arbeiten würde. Auch bleibt dabei die erforderliche Vorbereitungszeit noch unberücksichtigt. Der Gipfel ist allerdings: Das Schreiben von Herrn Rosenboom, das dieses Angebot enthält, wurde in teurem Farbdruck mit Hamburg-Wappen in einem DIN-A4-Briefumschlag - für nur ein Blatt! - für 1,45 Euro Porto verschickt, obwohl ein normaler Brief für 0,55 Euro genügt hätte und es per Info-Post noch billiger gewesen wäre. Ein Fall für den Rechnungshof!

Druck machen

15. September: "Deutscher Meister von Abschiebung bedroht"

Johannes Kolfhaus:

Alle Welt weiß, dass Deutschland junge, tüchtige Leute braucht, damit das Land lebensfähig bleibt. Nur bei der Ausländerbehörde im Landkreis Harburg scheint das nicht angekommen zu sein. Sie verweigert dem erfolgreichen Turner Reza Abbasian die Integration. Es muss öffentlicher Druck aufgebaut, den Bürokraten Beine gemacht werden. Sie dürfen Abbasian nicht die Zukunft verbauen.

Haustiere leiden auch

14. September: "Raus aus der Manege!"

Horst Köhler:

Die Tiere in den Zirkussen sind nicht wild geboren, genauso wenig wie die sogenannten Haustiere. Diese "Wildtiere" wurden in der Gefangenschaft geboren, gepflegt und aufgezogen und vor Feinden geschützt. Hunde, Katzen, Schlangen, Vögel usw., die in kleinen Wohnungen den ganzen Tag allein sind und überhaupt keinen Auslauf haben, sind viel schlechter dran. Elefanten werden nachts an einem Bein angekettet, unsere Hunde werden mit einem Kettenhalsband zum Gehorchen gezwungen. Katzen kommen oft überhaupt nicht raus in die Natur.

Quälerei muss Ende haben

Cristel Wiese:

Es handelt sich hier ganz klar um Tierquälerei! Kein Mensch hat das Recht, sich auf Kosten der hilflosen Tiere zu amüsieren. Diese schönen Tiere gehören in die Wildnis und nicht in trostlose enge Käfige! Das muss endlich ein Ende haben. Es geht doch auch anders. Ich würde nie einen solchen Zirkus betreten, schon gar nicht mit Kindern.

Nicht pauschal verurteilen

14. September: "Bahn überlässt blinde Rentnerin sich selbst"

Ingild Kind:

Zur Ehrenrettung des Bahnpersonals: Ich bin zwar nicht blind, aber auf einen Rollstuhl angewiesen und habe den Mobilitätsservice bereits mehrere Male in Anspruch genommen und war immer zufrieden. Denn obwohl es immer wieder Probleme wegen der äußerst flexibel gehandhabten Fahrplangestaltung gab, stieß ich stets auf nette, hilfsbereite Mitarbeiter. Den geschilderten Fall gab es sicher. Aber er darf nicht dazu führen, die Bahnmitarbeiter allesamt zu verdammen.

Armutszeugnis

14. September: "Die Fehler von gestern"

Mario Zinnert:

Jeder soll eine zweite Chance haben, sicher. Aber brauchen wir Affären-Politiker, über die man immer wieder in den Zeitungen lesen kann? Im Fall des Herrn von Boetticher wäre es ein Armutszeugnis für die CDU. Die zweite Chance kann doch auf anderen Betätigungsfeldern liegen.

Unverständliche Schelte

14. September: "Opposition streitet über Papst-Rede"

Josef Bogner:

In Bayern, dem Geburtsland von Papst Benedikt XVI., sieht man die Papst-Rede im Bundestag sicherlich anders als in Norddeutschland und den neuen Bundesländern. Das C verpflichtet die CDU- und CSU-Parlamentarier zur Anwesenheit. Es sagt jedoch nichts über die jeweilige Denkungsweise aus. Ich kann Frau Aigner nicht verstehen, wenn sie den Linken offene Ablehnung gegenüber der großen Weltreligion vorwirft und dann auch noch von Intoleranz und Heuchelei spricht, nur weil man seine Meinung zu einer unpolitischen Sache kundtut.

Unverschämtheit

Erhard Haupt:

Der geplante Auftritt des Papstes im Bundestag ist eine Unverschämtheit und zeigt, wie sehr wir in diesem Land jahrzehntelang unbemerkt vom "Christentum" gegängelt wurden und werden. Von staatlicher Neutralität und Gleichbehandlung/-berechtigung aller Weltanschauungen keine Rede. Wer das gutheißt, sollte aufhören, sich über andere religiös-fundamentalistische Staaten das Maul zu zerreißen.

Können beweisen

13. September: "Anwohner von Straßenmusik genervt"

Sven Jösting:

Ich bin ein Freund von "guter" Straßenmusik. Aber die Dauerbeschallung mit Akkordeon mit den immer gleichen Musikstücken geht sehr an die Substanz, und ich kann jeden verstehen, der dies nach einer gewissen Zeit als Belästigung empfindet. Da ist es doch eine gute Idee - wie in München - , dass ein Straßenmusikant erst einmal kurz sein Repertoire vorstellt und seine Austragungsorte wechseln muss beziehungsweise diese vorgegeben sind.

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