Verspätete Zweifel

12. September: "Hamburg: Rechtsstreit bedroht Ganztagsschulen"

Rudolf Bergert:

Wenn Herr Heinemann dieses Projekt für unmöglich hält, warum ist der Schulleiterverband nicht schon früher darauf gekommen? Denn seit 2006 - also im schwarz-grün geführten Senat - wurde doch schon danach verfahren.

Immer das Gleiche

12. September: "Bundesregierung stellt sich auf Pleite Griechenlands ein"

Paul Hülquist:

Die Probleme sind doch die gleichen wie in Deutschland mit dem Finanzausgleich. Die Guten zahlen für die Schlechten. Die Großkotzigkeit und Überheblichkeit der Bremer und Berliner Politik ist absolut das Gleiche wie in Griechenland: Man lacht sich kaputt über die Dummheit der anderen, die ihr sauer verdientes Geld solchen Staaten und Kommunen hinterherschmeißen. Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen: Bankrott. Die Geldgeber sollten Kredite nur gegen Sicherheiten geben und schon gibt es nur noch so viel Geld auf Pump, wie Sicherheiten vorhanden sind.

Verantwortlich - wofür?

10./11. September: "Der Terror, der aus Hamburg kam"

Wilhelm Rhauderwiek:

Das Hamburger Abendblatt titelt: "Der Terror, der aus Hamburg kam " - als ob Hamburg die Terroristen und deren Pläne toleriert hätte. Olaf Scholz betont am Schluss seines Interviews: "Wir werden uns aus der Verantwortung nicht herausstehlen können, dass drei der Terroristen in Hamburg gelebt und auch hier ihre Terrorpläne geschmiedet haben." Es ist nicht klar, was ein liberales Hamburg und seine Bürger und Ämter vorsätzlich oder fahrlässig falsch gemacht haben. Das sollte der Bürgermeister einmal näher erläutern.

Falscher Interviewpartner

10./11. September: "Fußfesseln für Islamisten"

Jürgen Kasiske:

Es ist lobenswert, auf mehreren Seiten an die New Yorker Terroranschläge zu erinnern. Mir ist aber nicht klar, warum das Abendblatt ausgerechnet den niedersächsischen Innenminister Schünemann für besonders qualifiziert hält, per Interview der Politik und uns allen wegweisenden Rat für den Umgang mit terroristischen Gefahren zu geben. Terroristen gehen, wir wissen es, über Leichen. Wer berufen ist, ihnen den Weg zu verstellen, sollte für eine Politik stehen, die Menschenleben, Menschenrecht und Menschenwürde achtet und schützt. Doch Herr Schünemann hat sich bisher vor allem durch zynische Missachtung der Menschenrechte hervorgetan. Sein Verlangen nach Schnüffelrechten für die Polizei lässt zudem Ungutes ahnen, seine Forderung nach Militäreinsatz im Inland offenbart ihn als schießwütigen Politiker.

Öffnung ausgeschlossen

10./11. September: "Der Preis der Freiheit"

Jutta Starke:

Wieder wird vor den Rechtspopulisten gewarnt. Schlimmer noch als die dumpfbackigen Neonazis sollen die Rechtspopulisten sein, die "vielmehr das eher feinere Gift in den Ideen, wie sie zum Beispiel der Holländer Geert Wilders verbreitet, das sich bis in die Hirne bürgerlicher Kreise hineinfrisst". Der kranke Einzeltäter Breivik muss auch wieder zur überhöhten Kritik an Islamkritikern herhalten, und die unsinnige Islamphobie soll dem Hobbygenetiker Sarrazin den Erfolg beschert haben. Mehr Bikini statt Burka soll der arabische Frühling auch noch gebracht haben. Der arabische Frühling hat schon jetzt eine Sittenpolizei der Muslimbruderschaft hervorgebracht, in Kairo wurde die israelische Botschaft gestürmt, und die libyschen "Rebellen" wollen einen Scharia-Staat. Muslime können sich integrieren, wenn sie wollen - der Islam mit seinem eigenen Rechtssystem kann das nie.

Amerikanisierte Frikadelle

10./11. September: "Welt-Burger"

Mark Terrill:

Als Amerikaner war ich sehr gespannt, den Bericht über Hamburger in Hamburg zu lesen. Das Erste, was mir ins Auge gesprungen ist, ist dieses dämliche Rezept für Hamburger von Tim Mälzer, der offensichtlich nie in seinem Leben in einen richtigen Hamburger gebissen hat. Tatsache ist: Ei und Brot haben nichts zu suchen in einem echten Hamburger. Das Mälzer-Rezept ist nichts anderes als eine amerikanisierte Frikadelle. In New York würden sie sich totlachen. Sonst war ich positiv überrascht über den Artikel und die Vielfalt von verschiedenen Hamburger Quellen in Hamburg, die ich in der nächsten Zeit ausprobieren werde.

Ein Urteil, das wütend macht

9. September: "Empörung über Karlsruher Urteil"

Maria Gödeke:

Dieses Urteil macht mich wütend. Ich kann nicht nachvollziehen, dass junge Menschen ab vollendetem 18. Lebensjahr, die u. a. wählen und gewählt werden dürfen, also alle Rechte erwachsener Bürger haben, seitens der Gerichte jedoch als Jugendliche behandelt werden, wenn sie straffällig geworden sind. Erwachsensein bedeutet nach meiner Rechtsauffassung, dass man nicht nur seine Rechte wahrnehmen kann, sondern dass man auch zu 100 Prozent verantwortlich für seine Vergehen ist.

Kinderschutz mangelhaft

9. September: "Eine Mutter kämpft um ihren Sohn"

Michael Kolle:

Diese Geschichte zeigt die Brisanz in der Jugendhilfe. Die Sparmaßnahmen haben dazu geführt, dass Mitarbeiter überlastet sind und dass nicht ausreichend Zeit vorhanden ist, sich angemessen mit den Aufgaben auseinanderzusetzen. Nicht ohne Grund gibt es für die speziellen Erfordernisse die Freien Träger der Jugendhilfe. Nur ihnen ist es möglich, hoch professionalisiert auf unterschiedlichen Ebenen zu agieren. Die Jugendämter sind bei der Aufgabenvielfalt nicht in der Lage, auch nur ansatzweise die nötige Qualität zu liefern. Dieses ist nicht den Mitarbeitern anzulasten - die leisten Beachtliches. Uns allen wird hier vor Augen geführt, dass wir Kinderschutz immer noch nicht ernst genug nehmen!

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