Typische Regelungswut

8. September: "Hunderte Hamburger Tagesmütter geben auf"

Christiane Mielck-Retzdorff:

Einer der natürlichsten Vorgänge der Welt, das Aufziehen des Nachwuchses, wird hier durch deutsche Regelungswut zum komplizierten Verwaltungsakt. Dabei schaffen Theoretiker wieder mal Barrieren zum angeblichen Wohl der Kinder. Gerade Tagesmütter/-väter garantieren eine individuelle Betreuung von jenen, die sich in großen Gruppen unwohl fühlen, denn Kind ist nicht gleich Kind.

Es gibt Alternativen

8. September: "Mehr Geld für Unis - auch ohne Gebühren" und "Nicht mehr als Stillstand"

Rasmus Ph. Helt:

Man darf nicht alles am fehlenden staatlichen Engagement festmachen. Da erstens viele Bildungseinrichtungen aus anderen europäischen Städten zeigen, wie man mit dem nötigen Ehrgeiz trotz knapp bemessener Budgets sehr viel zum Positiven bewegen kann und es zweitens neben der öffentlichen Hand eine Vielzahl von potenziellen Einnahmequellen gibt - was etwa skandinavische Universitäten zeigen, die offensiver um eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft werben.

Schönreden gilt nicht

7. September: "Rentner haben so viel Geld wie nie zuvor"

Anne Wilke:

Was ist mit den Rentnern, die nicht in der Blüte Deutschlands gearbeitet haben, sondern davor? Wenig verdient, kleine Rente. Wenn man eine Rente von 800 Euro hat und allein 400 Euro Miete zahlt, wie gut kann es einem da gehen? Die Feststellung, "den Rentnern geht es heute so gut wie nie" kann nur jemand treffen, der die Realität schönreden will. Aber die Fakten lassen sich nicht schönreden, die zunehmende Altersarmut ist der Beweis.

Nichts geschenkt

Thies Woelcke:

Müssen wir Rentner uns etwa dafür entschuldigen, dass es uns so gut wie nie zuvor geht? Nein! Denn unsere Generation hat nicht nur dazu beigetragen, Deutschland nach Kriegsende aufzubauen, sondern hat Jahrzehnte ohne lange Zeiten von Arbeitslosigkeit in die Rentenkasse eingezahlt.

Nicht nachvollziehbar

7. September: "A-7-Deckel: Initiative scheitert mit Alternativ-Plan"

Hans Breil, Bürgerinitiaitve

"Ohne Dach ist Krach":

Wir haben in vielen Gesprächen versucht, auch die Realisierung eines vollen Deckels für den Abschnitt S-Bahn bis Behringstraße zu erwirken. Da der Bund nur die halbe Abdeckelung finanziert, wären auf Hamburg für diese Erweiterung zum vollen Deckel Kosten in Höhe von 14,7 Millionen Euro zugekommen. Die Verlagerung der Autobahnmeisterei hätte 5,1 Millionen Euro gekostet - alles Zahlen der Behörde! Wie Herr Horch diese Verlagerung auf 22 Millionen Euro beziffern kann, ist nicht nachvollziehbar. Die Chancen für zusätzlichen Wohnungsbau bleiben unberücksichtigt, die zu generierenden Erlöse, die von einem Investor für eine Nachbarfläche für 700 Wohneinheiten bezahlt werden, reichten aus, um alle Kosten mehr als abzudecken. Aber alle neuen Zahlen und Erkenntnisse hätten den Behördenablauf wohl zu sehr gestört! Unser Plan ist nicht "gescheitert", denn er wurde in der Ausschusssitzung gar nicht erörtert.

Lautstark aufrufen!

7. September: "Den Rechten den Kampf ansagen"

Horst Mahl:

Vielen Anhängern oder Protestwählern der NPD sind die historischen Dimensionen wohl gar nicht mehr bewusst, die im Zusammenhang mit den neofaschistischen Ideen wie Rassenhass oder nationale Selbstüberschätzung stehen. Mit den Erkenntnissen aus diesen Erfahrungen müsste man nach einem Parteienverbot versuchen, in möglichst viele Köpfe Rechtsextremer und ihrer Sympathisanten einzudringen, um deutlich zu machen, dass die Mehrheitsgesellschaft z. B. die erbärmlichen und opferverhöhnenden Aufmärsche nicht bereit ist zu dulden. Dazu müssten allerdings mehr Demokraten lautstark aufrufen, und zwar nicht nur nach unerfreulichen Wahlergebnissen!

Heftigste Zweifel

7. September: "Merkel muss um jede Stimme kämpfen"

Manfred W.H. Kuhlmann:

Gegen die erforderlichen drastischen Maßnahmen zur Sanierung der Staatshaushalte wird von den Massen in Griechenland, Spanien und Italien massiv protestiert und demonstriert. Selbst wenn die dortigen Parlamente und Regierungen den EU- und IWF-Anforderungen entsprechende Beschlüsse fassen, müssen an deren uneingeschränkter Umsetzung heftigste Zweifel angemeldet werden. Aber der deutsche Steuerzahler darf nach Merkels und Schäubles Vorstellungen mit mehr als 200 Milliarden Euro uneingeschränkt haften und dann auch zahlen, wenn die erwünschten Wirkungen des erweiterten Rettungsschirms ausbleiben.

Genau prüfen

7. September: "Der Winter naht, das Gas wird teurer"

Harald Heffe:

Die Aufforderung zum Versorgerwechsel halte ich für die Preisentwicklung sehr wichtig. Allerdings sollte die Entscheidung sich nicht ausschließlich auf den Preis beschränken. Im Gegensatz zu Kraftstoff spielt bei Strom und Gas auch die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Deshalb finde ich es wichtig, sich die Unternehmen genauer anzusehen. Sonst haben Unternehmen, die sich sehr stark für erneuerbare Energien einsetzen und viel Geld in Hamburg investieren, das Nachsehen.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

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