Zur Kopplung des Schweizer Franken an den Euro

Vor Missverständnissen sei gewarnt: Aus Verzweiflung über wegbrechende Exportmärkte kettet die Schweiz ihren als Fluchtwährung hoffnungslos überteuerten Franken an den Euro, und nicht etwa wegen dessen unwiderstehlicher Anziehungskraft. Es handelt sich um ein weiteres Symptom der Krise, nicht um einen Beitrag zu ihrer Lösung. MÜNCHNER MERKUR

Zur Schuldenkrise

Italien ist heute die Achillesferse des Euro. Mit seiner politischen Zerbrechlichkeit riskiert das Land, das zu groß ist, um gerettet zu werden, das gesamte Projekt Europa irreparabel zu beschädigen. LA STAMPA (TURIN)

Griechenland legt zwei Jahre nach den ersten Rettungspaketen der Europäer immer noch eine unglaubliche Nachlässigkeit an den Tag. Die Verwaltung ist unfähig, nur einen Plan über die versprochenen Privatisierungen vorzulegen. Steuerhinterziehung bleibt ein nationaler Sport. So wird man die Staatskassen kaum füllen. Und die Retter stecken voller Widersprüchlichkeiten. LE FIGARO (PARIS)

Zu Massenprotesten in Israel

Die Demokratie in Israel war lange Zeit beispielhaft, krankt jedoch an dem fast automatischen Konsensus über die Sicherheit, die oft bis zur Zwangsvorstellung bemüht wird. Sie krankt außerdem am Verhalten von Politikern, die durch Korruption und Machtmissbrauch den Zorn der Wähler hervorrufen. LE MONDE (PARIS)