Mitten ins Fettnäpfchen

31. August: "Die neue Piste auf St. Pauli"

Günter H. D. Rademacker:

Welche für die Umwelt schädliche Idee wird noch in die Welt gesetzt, und in welches Fettnäpfchen möchten die sogenannten Idole und Politiker der Umwelthauptstadt Hamburg noch trampeln? Es gibt Ranglisten, in denen die Stadt Hamburg nicht vertreten sein muss. Nur weil es einen Turm auf Neuwerk gibt, muss dort kein Skispringen stattfinden.

Gelegenheit nutzen

30. August: "Hochhäuser gegen Hamburgs Wohnungsnot"

Eckard Pahlke, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg:

Eine gute Möglichkeit für mehr Wohnraum. Uns fällt ein Beispiel ein: Ikea baut in Altona seinen Möbelmarkt mit Parkflächen in Obergeschossen. Sollte die Stadt nicht anbieten, in Erweiterung der bauordnungsrechtlichen Gebäudehöhe Staffelgeschosse mit Wohnungen aufzusetzen? Ikea würde das sicherlich begrüßen: Den 200 zu schaffenden Arbeitsplätzen könnte man so den dringend benötigten Wohnraum bieten. Auch erfährt das Gebäude eine Wertsteigerung.

Ausreichender Leerstand

Ursula Karrenbrock:

Weshalb die Überlegung, mit Hochhäusern gestandene Viertel zu verschandeln? Es stehen doch genug Häuser leer, die jahrelang nicht als Büros vermietet wurden und umgebaut werden könnten. Gerade jetzt, wo in Hamburg immer mehr Single- und Studentenunterkünfte benötigt werden.

Steuern verschleudert

30. August: "Falschparker blockieren Ladestationen für Elektroautos"

Peter Meyer:

Seit im November 2010 die ersten Ladesäulen von Hamburg-Energie und Vattenfall in Betrieb genommen wurden, konnten wir mit unseren drei City Express Elektrolieferwagen erst zweimal an ihnen Strom laden. Tagsüber werden fast alle Ladesäulen von Benzinern als billige Parkplätze missbraucht. Es gibt noch nicht einmal ein entsprechendes Parkverbots- bzw. Hinweisschild. Damit sind die 500 000 Euro Fördergelder aus Steuermitteln sinnlos ausgegeben. Wenn die Politiker nicht für klare und konsequente Regeln sorgen, werden die Ladesäulen ein Millionengrab - zulasten der Steuerzahler und Strombezieher. Denn Vattenfall und Hamburg-Energie werden ihre Kosten dafür auf die Strompreise umlegen.

Schildbürgerstreich

Jost Schwaner:

Ich halte es für fortschrittlich, auf diesem Weg ein Zeichen zu setzen, dass innerstädtische Mobilität auch elektrisch funktionieren könnte. Dass die "e"-Stellplätze von anderen Autofahrern zugeparkt werden würden, war abzusehen, denn die Umsetzung ist ein typisch Hamburger Schildbürgerstreich: Man sperre für vier Wochen ohne ersichtlichen Grund eine Parkbucht, stelle dann eine Parkuhr-ähnliche Säule auf, male ein stilisiertes "e" auf den Boden - und jeder versteht es ... Welche Denkleistung wäre zusätzlich erforderlich gewesen, um zu verstehen, dass dieser Service, vor allem für Nichtzapfer, nicht selbsterklärend ist? Oder leitet sich das Parkverbot etwa aus dem "e" ab? Helfen würden die ungeliebten, aber für die Aufklärung sicherlich sinnvollen Halteverbotsschilder.

Enttäuschendes Angebot

30. August: "Bauwagenbewohner können zwischen vier Flächen auswählen"

Peter Schmitt:

Menschliches, unserer Kultur entsprechendes Zusammenleben regelt sich durch Gesetze. Das funktioniert auch, solange die "Gesetzesübertreter" Einzelpersonen sind, ohne Lobbyisten im Parlament. Sobald sich aber Gruppen zusammentun, die ein gewisses Gewaltpotenzial signalisieren, weichen Politik und Verwaltung zurück. Wie fühlt sich das für einen Hamburger Häuslebauer an, der nicht einmal den Hauch einer Chance von der Behörde bekommt, um eine Nutzungsänderung auf seinem Grundstück zu realisieren? Wenn Menschen, die sich nicht an Gesetze halten wollen, nun vier Grundstücke, die sie kostenlos nutzen dürfen, zur Auswahl angeboten werden, bin ich enttäuscht.

Auf Kosten sitzen geblieben

30. August: "Aral führt Biosprit in ganz Hamburg ein"

Jürgen Schröder:

Ich kann nur alle Fahrzeughalter warnen. Vor Jahren habe ich meinen VW T 4 mit Bio-Diesel betankt, da in der Betriebsanleitung Bio-Diesel eindeutig freigegeben war. Nach circa 60 000 Kilometern war der Wagen allerdings hin. VW wies die Übernahme der Kosten mit der Begründung zurück, die Garantie- sowie die Kulanzzeit seien abgelaufen. Auch Bosch lehnte die Kostenübernahme ab: Die Einspritzpumpe sei nie für Bio-Diesel freigegeben worden. Da mögliche Motorschäden bei E 10 sicher auch erst nach längerer Zeit auftreten, ist zu befürchten, dass die Hersteller dann auch nur mit den Schultern zucken und den Autofahrer auf den Kosten sitzen lassen.

Dreiste Bevormundung

Danica Hubrich:

Ob mein Auto E 10 verträgt oder nicht, ist mir in diesem Fall egal. Es kann nicht angehen, dass wir "von oben" gezwungen werden sollen, etwas zu kaufen, was die wenigsten wollen. Eine Frechheit ist es, dass das Superbenzin E 5 teurer werden soll. Man kann nur mit anderer Fahrweise und überlegten Fahrten (man muss nicht dreimal pro Woche zum Einkaufen fahren) dazu beitragen, weniger Benzin zu verbrauchen - und gelegentlich das Fahrrad nehmen.

Alles noch viel schlimmer

31. August: "Keine Hilfe mehr für Athen"

Klaus-G. Walther, Anke Schulte:

Die Aussagen von Professor Otte sind so neu nicht, und es hat schon Jahre zuvor Warnungen von anderen gegeben. Aufschlussreich ist, was nicht erwähnt wird: die tickenden Schuldenuhren mit der Zinseszinsproblematik, die fehlende Abstimmungsmöglichkeit über den Euro und auch Währungsalternativen, da Euro und Dollar wohl keine lange Lebensdauer mehr haben dürften.

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