Ruine als Mahnmal

23. August: "Baustopp an der Elbphilharmonie."

Wilfried Krull:

Möge der Baustopp für die nächsten Jahrzehnte andauern und diese Posse um Dilettantismus und Gigantomanie der planenden Beamten und verantwortlich handelnden Politiker damit beendet werden. Der Bau sollte als Ruine und so als Mahnmal erhalten bleiben. Hier wurde offensichtlich völlig unausgegorene Planung von inkompetenten Politikern für ihr Vermächtnis als völlig überflüssiger Schuldenturm für die Nachwelt in einen grob mangelhaften Bauauftrag übertragen. Das viele Geld hätte schon lange woanders in viel notwendigere Maßnahmen gesteckt werden müssen.

Private Investoren suchen

Wolf Achim Wiegand:

Man könnte über die neuen Skandale um die Elbphilharmonie lachen, wenn sie nicht das Geld von uns Steuerzahlern betreffen würden. Ich schlage als Notbremse vor, den Weiterbau und den Betrieb des Konzerthauses sofort in private Hände zu übergeben. Anstatt uns Bürger immer tiefer in die Tasche greifen zu lassen, wird der Senat zum symbolischen Preis bestimmt einen Investor finden. Damit schreiben Hamburgs Bürger zwar Millionen in den Schornstein. So kann es jedenfalls nicht mehr weitergehen: Handeln Sie, Herr Scholz!

Fass ohne Boden

24. August: "Wo die Hamburger sparen wollen."

Heidi Okkens:

Der Senat gibt unser Geld mit vollen Händen aus, egal, was im Topf drin ist: z. B. Elbphilharmonie. Auch die SPD hat vor Jahren diesem Projekt zugestimmt. Die Grünen und die CDU setzten den Spatenstich. Vor allem regt mich auf, dass dieses Projekt über Jahrzehnte das ausgegebene Geld nicht einspielen wird, weil die Unterhaltungskosten so hoch sein werden, dass wieder nur Steuergelder fließen müssen. Und wer darf die Zeche zahlen? Der Hamburger Steuerzahler!

Loriot hätte das gefallen

24. August: Karikatur zum Tod von Vicco von Bülow

Heinz-Peter Schulz:

Herr Müller-Lüdenscheidt und Herr Dr. Klöbner als Trauernde auf dem Badewannenrand. Selbst die Ente trauert mit. Eine hübsche Idee und gar nicht pietätlos. Ich bin sicher, Loriot hätte sie gefallen.

Guter Denkanstoß

24. August: "Hamburger Kriminologe: Die Polizei jammert zu viel."

Andreas Kaluzny:

Der Denkanstoß von Professor Behr ist sehr zu begrüßen. Die Respektlosigkeit hat meines Erachtens, neben mangelnder Erziehung der Respektlosen, zwei weitere, sehr unterschiedliche und mittelbare Ursachen. Zum einen hat die Polizei nach wie vor ein Kritikdefizit gegenüber eigenem Handeln. Zum anderen wird sie durch ihren Dienstherrn seit Jahren allenfalls in Sonntagsreden gelobt, im Alltag ist sie jedoch Verfügungsmasse bei Personal- und Gehaltskürzungen. Da geht es ihnen ähnlich wie Lehrern, die ein Bundeskanzler sogar mal als faule Säcke tituliert hat.

Ignoranz der Behörden

24. August: "Für das Savoy läuft der Abspann."

Veronika Six:

Es würgte mich im Hals, als ich diese Nachricht gelesen habe, vor allem weil es von der immer wiederkehrenden Ignoranz der Behörden zeugt, der die Hamburger ausgeliefert sind. Das Kino ist für den Steindamm und die angrenzenden Straßen auch deswegen wichtig, weil sich manchmal ein paar ,Mutige' aus anderen Stadtteilen dahinwagten und einen Einblick in andere Lebensformen auf ihrem Weg ins Kino mitbekamen. Im Übrigen ist der Entscheid auch eine Missachtung der Mannschaft der Kinobetreiber, die mit unglaublichem Einsatz und Elan das Kino dort wieder belebt haben.

Wahltaktisches Kalkül

24. August: "Kein Bedarf für Kriege."

Andreas Kaluzny:

Dieser Leitartikel ist das Beste, was ich zu diesem Thema seit Langem gelesen habe. Er macht jedoch auch deutlich, dass die Regierung aus wahltaktischem Kalkül und nicht aus Überzeugung handelt. Es ist wohl daher mehr denn je notwendig, der Regierung zu verdeutlichen, dass die Mehrheit der Deutschen keine Beteiligung am Krieg in Afghanistan will. Wenn unsere Soldaten schon nicht aus Einsicht vor dem Kriegstod bewahrt werden, dann wenigstens aus taktischen Gründen. Hauptsache, sie überleben!

Hotel überflüssig

24. August: "Spektakuläres Hotel projekt für den Fernsehturm."

Kim Bödecker:

Warum ist es nicht möglich, den Telemichel wieder als Restaurant und Aussichtsplattform zu eröffnen? Warum gleich so ein Hotel bauen? Es würde eine schöne Kulisse von Hamburg verschwinden. Bei Facebook haben sich inzwischen etliche versammelt, die wieder auf den Fernsehturm wollen.

Jugendherberge besser

Birte Baldauf:

Wenn ich die Quersumme aus der gescheiterten Marketing-Idee der "HH-WG", der Überlegung, aus dem Telemichel ein Hotel zu machen, und dem Debatten-Beitrag von Bucerius-Law-School-Geschäftsführer Hariolf Wenzler ("Kaufmannsgeist statt Krämerseele") ziehe, dann lautet diese: Macht aus dem Telemichel eine Jugendherberge oder ein Studentenwohnheim! Warum finden sich dafür keine Investoren?

Miese Kollegenschelte

22. August: "Abrechnung mit Ahlhaus."

Ingo Höck:

Ausgerechnet Wolfgang Peiner liest Ahlhaus die Leviten. Der Hauptverantwortliche für das Desaster bei der HSH Nordbank seinerzeit. Peiner war zu der Zeit Aufsichtsratsvorsitzender der Bank. Er kassierte zwar für diesen Posten, aber wo war die Aufsicht? Er sollte lieber schweigen, als über Politikerkollegen herzuziehen.

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