Zur Linkspartei

Die freiheitlich gesinnten Linken, die in diese Partei Hoffnung und Arbeit gesteckt haben, können einem leidtun. Sie sollten die Kraft besitzen, sich das Scheitern des Projekts einzugestehen. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zur Rücknahme der Anklage gegen den Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn

Strauss-Kahn erhält seine Freiheit wieder und kann nach Frankreich zurückkehren. Es bedeutet nicht, dass er unschuldig ist. Die Frage der Schuld bleibt – zumindest strafrechtlich – ungeklärt. Mehr noch: Es bleibt der Verdacht, dass er in Wahrheit zwar schuldig ist, juristisches Können seiner Anwälte und Inkompetenz des Staatsanwaltes ihn aber ungestraft davonkommen lassen. KÖLNER STADT-ANZEIGER

Bald muss Strauss-Kahn von der US-Justiz nichts mehr befürchten, doch nicht nur seine Reputation, auch seine berufliche Existenz sind zerstört. Auch wenn er weicher fällt als die meisten, die in eine vergleichbare Situation geraten. Wer gegen Vorverurteilungen ist, muss nun mit derselben Entschiedenheit gegen eine Nachverurteilung jener Frau kämpfen, die den mächtigen Mann der Vergewaltigung beschuldigt hat. STUTTGARTER ZEITUNG

Was hat sich tatsächlich zwischen Strauss-Kahn und Nafissatou Diallo im Hotel Sofitel in New York zugetragen? Wir werden es niemals wissen. Das ist frustrierend, vielleicht auch ungerecht, aber so ist es nun mal: Wenn das Verfahren eingestellt wird, wird damit der Prozess verhindert, der die juristische Wahrheit etablieren könnte. LE PROGRÈS (LYON)