Gefundenes Fressen

19. August: "Peter Harry Carstensen über den Sturz seines Kronprinzen: Das ist eine menschliche Katastrophe."

Rita Humpke:

Nicht nur in der Politik sind in der Vergangenheit viele Persönlichkeiten über Sex-Affären gestolpert. Einige sind sofort zurückgetreten, andere sind weiterhin im Amt geblieben. Wenn die Gerüchteküche erst einmal anfängt zu brodeln, ist dies nicht nur für die Medien ein gefundenes Fressen. Da wird der Mensch regelrecht in der Luft zerrissen und später wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Wer wird wohl der Nächste sein?

Alles schon da gewesen

19. August: "Schoßgebet: Ein Buch und seine Wirkung."

Armin Peter:

Prof. Witte vermutet, wir hätten ,Schoßgebet' vor dem Erscheinen des Buches nicht verstehen können. Die Hamburger, die ihren Wolfgang Borchert lesen, kennen es aus seinem Gedicht ,Abschied'. Dort lesen wir die schönen Verse: "Lass mir deinen hellen Schoß / noch für ein Gebet. / Mach mich aller Schmerzen los! - horch, der Seewind weht." Ob Charlotte Roche das im Gedächtnis hatte? Das Gedicht hatte allerdings mit Marketing nichts zu tun.

Glatter Fehlgriff

18. August: " Das Zukunftskonzept für Hamburger Museen steht."

Uwe Voigt:

Das Basteln geht weiter, allerdings zu einem höheren Preis. Anders kann der Plan, künftig für 300 000 Euro pro Jahr einen Generaldirektor mit Stab als Oberaufseher für die Stiftung Historische Museen zu installieren, nicht bewertet werden. Schon die Entscheidung, die vier Stiftungen der historischen Museen in eine gemeinsame Stiftung umzuwandeln, war ein glatter Fehlgriff. Als wenn sich Abteilungen besser profilieren können als eigenständige Museen. Nach den bisherigen durchgängig negativen Erfahrungen mit dieser Konstruktion sollte man den Mut aufbringen, einen Neuanfang mit deren Eigenständigkeit zu wagen. Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Entwicklung ist allerdings eine auskömmliche Finanzierung. Zur deutlichen Profilierung müssen die Museen auch interessante Ausstellungen anbieten können.

Stehplätze verbieten

18. August: "Fünf Verletzte nach Bus-Unfall in Tonndorf."

Walter Greiffenberger:

Wie in allen anderen Straßenfahrzeugen sollten auch im Linienbus keine Stehplätze mehr zugelassen werden und alle Sitzplätze Anschnallgurte erhalten. Dann kann auch kaum jemand mehr lebensgefährlich stürzen. Die Bus-Lobby wird sich aber das Recht nicht nehmen lassen, Fahrgäste gefährlich, aber kostensparend auf Stehplätzen in überfüllten Sardinenbüchsen zu transportieren.

Wunderbare Tipps

18. August: "Serie: Was ist, wenn ...."

Inge Rieck:

Ihre Tipps sind wunderbar. Allerdings musste ich doch lachen, als ich den Tipp zum ersten Punkt las "Was mache ich, wenn die Blase drückt ..." Das mit dem Toilettenpapier und den Feuchttüchern ist zwar gut und schön, doch wo bleibe ich mit dem Inhalt?

Lächerliche Belohnung

18. August: "In Berlin brennen 15 Autos in einer Nacht."

Jürgen Schulz:

Eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro für Hinweise zu den Autobrandstiftungen in Berlin ist ein lächerlicher Betrag. In Anbetracht der Schadenshöhe und des Umfangs des Polizeieinsatzes müssen mindestens 50 000 Euro geboten werden, um tatsächlich auch entsprechende Hinweise zu erhalten.

Absurder Vorwurf

18. August: "Unions-Politiker lehnt Steuerentlastungen ab."

Helmut von Binzer:

Dass der FDP ständig das Festhalten an Steuererleichterungen an stelle von Schuldenabbau vorgeworfen wird, ist absurd. Vielmehr sollte man es mit der Gefahr ihres Rückfalls zu falschen Versprechungen wie im letzten Wahlkampf mit "mehr Netto vom Brutto" für alle statt nur für die Hotellerie begründen. Aber: Grundsätzlich ist das Geld beim Bürger besser aufgehoben und wird breit gestreuter investiert als vom Staat. Niemand sollte sich einbilden, dass das mit nicht gewährten Steuererleichterungen nicht ausgegebene Geld einzig zur Schuldentilgung verwendet wird.

Lobhudelei

15. August: "Gunter Gabriel berührt als der Mann in Schwarz."

Peter Schwarz:

Ich bin erstaunt darüber, wie man einem mächtig gealterten Gunter Gabriel für eine abgekupferte Idee so viel Lob und Anerkennung zukommen lässt. Seit September 2008 wird das mit dem Inthega-Preis Crossover 2009 ausgezeichnete Musical "Johnny Cash The Man in Black" erfolgreich in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt. Zu der im Artikel gestellten Frage, welcher deutsche Sänger derzeit diese Rolle so glaubwürdig, so voll und ganz auszufüllen in der Lage wäre, sei kurz vermerkt: Nils-Holger Bock, Musiker und Hauptdarsteller als Johnny Cash seit 2008.

Wohltuender Beitrag

12. August: "Von der großen Freiheit in ganz kleinen Schritten."

Ingrid Körner, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen:

Vielen Dank für die ausführliche Reportage in der Beilage "Himmel und Elbe" über den Alltag von zwei Menschen mit Behinderung. Für die Schilderungen der Alltagssituationen wurde keine rosarote Brille aufgesetzt - das empfinde ich als wohltuend. In allen Bereichen unseres Lebens gehören Menschen mit Behinderungen von Anfang an dazu! Dabei müssen wir das selbstbestimmte Leben eines Menschen mit Behinderung respektieren und anerkennen. Das gelingt aber nur dann, wenn wir einander kennen und verstehen. Ein bedeutender Baustein dazu sind Reportagen wie diese.

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