Exzellente Wahl

18. August: "Jane Goodall wird Hamburgs Botschafterin."

Uwe J. Petersen:

Jane Goodall als Botschafterin Hamburgs: Das ist wohl wirklich eine exzellente Wahl. Kaum jemand wird die Motive und das Verhalten der politischen Klasse dieser Stadt so gut verstehen und deshalb sicher auch allgemein verständlich vermitteln können wie eine Fachfrau für Affen.

Mittelmaß regiert

18. August: "Schleswig-Holstein, affärenumschlungen."

Dieter Martens:

Herr Marnette hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber es ist doch nicht nur in Schleswig-Holstein so, dass politisches Mittelmaß und Intrigen regieren. Schauen wir uns doch einmal im Bund die schwarz-gelbe Koalition an (bei Rot-Grün war es kaum besser): kein Mut zu Entscheidungen. Für unser nördlichstes Bundesland befürchte auch ich, dass die Konkurrenz - nicht nur der politische Gegner, sondern auch in den eigenen Reihen - brisante, bisher ohne Antwort gebliebene Fragen wieder aufwerfen wird, um Herrn de Jager etwas am Zeug zu flicken.

Nichts Neues

18. August: "Jost de Jager: Ich sehe mich nicht als zweite Wahl."

Georgia Wahl:

Schleswig-Holsteins neuer CDU-Spitzenkandidat meint, dass die Kooperation mit Hamburg "zwangsläufig in einen Nordstaat mündet". Das hat der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Eckart Kuhlwein - später viele Jahre im Bundestag - schon vor über 30 Jahren propagiert. Politische Mühlen mahlen langsam. Nur die Anzahl der Politiker wächst schnell, und diese sägen auch nicht die Äste ab, auf denen sie sitzen.

Wer soll die Zeche zahlen?

18. August: "Ökonomen lehnen Euro-Pläne ab."

Klaus-G. Walther:

Das Ganze wirkt wie ein richtungsloses Hin und Her. Die Klage des Professors gegen die Hinwendung zur Transferversion ist ja auch noch anhängig. Wenn nun die Euro-Bonds kommen sollten, fragt man sich natürlich, wer die Zeche eigentlich bezahlt. Vielleicht hat das Ganze auch einen Treibsandeffekt, und europäische Staaten sacken immer tiefer ein in den Schuldensumpf.

Scham- und rücksichtslos

16. August: "Sind die Senatoren überversorgt?"

Wolfgang Weise:

Wer in Hamburg als Senator aus dem Amt scheidet, fällt nicht nur weicher als die meisten Minister. Wer nach nur vier Jahren, im günstigsten Falle nur einem Jahr im Amt, Übergangs- und Ruhegelder in derart unverschämter Höhe einstreicht, schämt sich andererseits nicht, den nach 40 oder mehr Dienstjahren in den Ruhestand tretenden Polizei- und Feuerwehrbeamten mit einem Federstrich das Übergangsgeld zu streichen. Dabei macht das in seiner Gesamthöhe nur einen geringen Teil dessen aus, was sich jeder dieser Herren selbst nach Eintritt in den Ruhestand in die Tasche steckt.

Gute Ausbildung wichtig

17. August: "Deutsche Wirtschaft schwächelt."

Klaus-G. Walther, Anke Schulte:

Nanu, vor Kurzem brummte die Wirtschaft noch und die Steuern sprudelten. Wir waren schon immer der Meinung, dass die Bären brummen und die Bäche sprudeln. Die Gretchenfrage bleibt, wer jetzt die Gewinner und die Verlierer sind. Qualifizierte Ausbildung bleibt immer noch ein Weg zum Besseren.

Null Charisma

17. August: "Philipp Röslers holpriger Start."

Mario Zinnert:

Das ratlose, ja verzweifelte Herumkratzen im Bodensatz der Politikthemen, das krampfhafte Wiederhervorholen des unsäglichen Steuersenkungs-Phantoms zeigen: Die FDP ist überflüssig. Herr Rösler ist nicht der Mann, eine taumelnde Partei vor dem völligen Absturz zu retten. Er hat kein Charisma und nicht die notwendige Führungsqualität. Und als Wirtschaftsminister? Für die Öffentlichkeit gibt es nicht mehr als ein paar Gemeinplätze, ist er lediglich das Sprachrohr der Zuarbeiter seines Ministeriums.

Zynisch und dumm

16. August: "Krawalle in England: Polizei zwischen den Fronten."

Wolfgang Pose:

David Cameron beklagt in Bezug auf die Aufstände in seinem Land den drastischen Verfall der Moral und bezichtigt die Protestler der Verantwortungslosigkeit. Diese wortreichen Darlegungen zur Kriminalisierung des Widerstands beschreiben exakt das Gebaren der neoliberalen Kapitaleliten der jüngeren Zeit. Die Unruhen waren wenig zielgerichtet, aber politisch motiviert - durch die Frustration perspektivloser Gruppen. Wenn hier weiterhin lediglich mit einer Mischung aus Zynismus und Dummheit reagiert wird, kann man absehbar die Berichterstattung über den "europäischen Frühling" erwarten!

Hoffen auf Umschwung

15. August: "Ein Volk begehrt auf."

Karl-Ralf Randel:

Ich habe die Hoffnung, dass die demonstrierenden Israelis einen Umschwung in der Meinung der israelischen Führung dahin gehend bewirken, dass Israel endlich einen Ausgleich mit den Arabern schaffen muss und dass Israel endlich in Frieden mit den Arabern leben kann. Israel hat enorme Fähigkeiten, sodass eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den Arabern für beide Seiten von sehr großem Nutzen wäre.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg