Überfällige Befragung

17. August: "Altona droht Wirten mit Zwangsgeldern."

Erich Rippe:

Es werden täglich (un)sinnige Umfragen durchgeführt und auch veröffentlicht. Warum werden nicht die Bewohner der Susannenstraße befragt, die dort eingezogen sind, bevor es in ihrem Haus einen Gastronomiebetrieb gab? Meine Erfahrung zeigt, die Alteigentümer haben selten Beschwerden vorgebracht. Meistens waren es die Zugezogenen, denen es eigentlich bewusst gewesen ist, wo sie Eigentum erwerben.

Todesstoß für den Euro

17. August: "Der Pakt für den Euro."

Herbert Gaiser:

Das ist der Gipfel der Volksverdummung! Was unsere unfähigen Politiker bisher nicht zustande brachten, soll nun durch eine ineffektive bürokratische Monsterregierung gelöst werden, die wiederum aus unfähigen Beamten und Politikern bestehen wird. Dies ist dann der endgültige Todesstoß für den Euro! Es wird unter Verfassungsbruch das größte Wirtschaftsverbrechen der Nachkriegszeit zum Schaden für Deutschland eingeleitet.

Ganz schön blauäugig

Ulrich Reppenhagen:

Gemeinsame Wirtschaftregierung, Schuldenbremse und Finanzsteuer wären gute Ansätze, den Euro vielleicht doch noch zu retten. Aber wer meint, eine sich hin und wieder mal treffende Ratsrunde sei eine "echte" Wirtschaftsregierung, wer glaubt, dass in absehbarer Zeit die Verfassungen der EU-Länder veränderbar seien, um die "Schuldenbremse" in den nationalen Verfassungen zu verankern, und wer gegen Banken eine Finanztransaktionssteuer durchsetzen zu können glaubt, muss schon ganz schön blauäugig sein. Statt jetzt Führungskraft und Entscheidungsfähigkeit zu zeigen, wird alles wieder einmal auf die lange Bank geschoben. Und wetten? Der Euro-Bond kommt - wie das Amen in der Kirche!

Warten auf klare Worte

17. August: "Mut zur großen Rede: Zur Politik gehören auch klare Worte und symbolische Gesten."

Günther Hohenstein:

Alfred Merta hätte auch auf den Bundespräsidenten verweisen sollen. Auf die Kraft des Wortes warte ich bei ihm schon lange, bisher habe ich ihn als rhetorisch schwarzes Loch wahrgenommen. Und die Regionalkonferenzen sind doch nur Feigheit vor der eigenen Partei: All diese Probleme von Energiewende bis Euro-Krise müssen in einer ordentlichen Partei auf einem Bundesparteitag diskutiert werden.

Unnötige Verunsicherung

17. August: "Kassenbons sind Sondermüll."

Gunter Alfke:

Da wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Wie viele laufende Meter Kassenbons muss man fein geschrotet und in Stücken täglich mit der Nahrung zu sich nehmen, damit das in Wasser nicht lösliche Bisphenol A mit einem Schmelzpunkt über 100 Grad seine Wirkung, über die die Wissenschaft ja keineswegs einig ist, bei Kassiererinnen oder Kunden entfalten kann? Nichts als unnötige Verunsicherung!

Ungerecht

16. August: "Senatspensionen in Hamburg: Nicht alles ist nachvollziehbar."

Albert Alten:

Es ist schon ungerecht, wenn Regierungspolitiker in den 16 Bundesländern und im Bund ihre Pensionen und Übergangs- und Ruhegehälter oftmals schon nach Vollendung ihres 55. Lebensjahres (!) von deutlich über 3000 Euro im Monat beziehen dürfen. Das von ihnen regierte Volk aber muss bis 67 Jahre ohne Rücksicht auf Verluste und gesundheitliche Schäden schuften und bekommt nur einen Bruchteil an Rente, die häufig gerade den Status der Altersarmut oder den eines Sozialhilfeempfängers erreicht. Solange unsere Politiker in Ländern und im Bund Wasser predigen und Wein trinken, ist was faul in unserer Demokratie.

Vom Bürger weit entfernt

Horst-D. Schröder:

Der Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Wenn man bedenkt, dass der Verursacher des Diäten-Skandals, der das Rathaus 1991 erschütterte, Herr Voscherau, heute dazu ausersehen ist, die Bürgermeister-Stolten-Medaille zu erhalten, dann kennt die Bürgerferne der politischen Klasse und die damit verbundene Parteienverdrossenheit keine Grenzen mehr.

Thema verfehlt

16. August: "Wir brauchen eine europäische Vision."

Jutta Starke:

Erzbischof Thissen geht von der aktuellen Euro-Krise als gemeinsames Projekt von Freiheit, Demokratie und Versöhnung aus. Bezeichnenderweise fragt er kein einziges Mal: Was bedeutet das Christentum für Europa? Sollte er als Kirchenvertreter nicht lieber erklären, was das Christentum für die europäische Kultur bedeutet, und die Diskussion über die geistigen Grundlagen Europas eröffnen?

Entlarvend

16. August: "Linke-Chefin windet sich im Mauerstreit."

Rolf Tonner:

"Die Linken" wie auch "die Rechten" sollten nicht verboten werden. Die gerade wieder öffentlich geäußerten Meinungen ihrer Mitglieder zu geschichtlichen wie auch zu aktuellen Ereignissen sind so entlarvend, dass jeder ahnen kann, was ihm blüht, wenn er diesen Leuten an die Macht verhilft. Die Analyse linker und rechter Propaganda sollte öffentlich und ohne Polemik erfolgen! So erhalten wir Wähler demokratisch brauchbare Entscheidungshilfe.

Wenig glaubwürdig

15. August: "1. Hamburger Schlampenmarsch gegen sexuelle Gewalt: Protest mit Minirock und Lippenstift."

Johannes Zink:

Halb ausgezogene Frauen beherrschen die Werbung: "Sex sells." Dass Frauen dagegen zu Felde ziehen, war längst überfällig. Dies jedoch nur halb angezogen zu tun wirkt wenig glaubwürdig. Dabei rechtfertigt spärliche Kleidung keinerlei Verbrechen.

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