Fassungslos

13./14. August: "Die Chance der Energiewende."

Dipl.-Ing. Anton Zimmermann:

Statt behutsam, ab- und ausgewogen, die Grenzen eines stärkeren Ausbaus der regenerativen Stromerzeugung auszubalancieren, würgt man die in Europa sicherste, umweltschonende und äußerst kostengünstige Kernenergie ab und glorifiziert stattdessen das Prinzip "wir nehmen an", "wir hoffen", "wir wollen beschleunigen" und "wer könnte es schaffen, wenn nicht die deutsche Volkswirtschaft". Weil Japan in verantwortungsloser Weise einen Auslegungsstörfall nicht betrachtet hat, wohlgemerkt einen, der bei uns gar nicht auftreten kann? Nein! Darum ging es Frau Merkel nur vordergründig. Vielmehr galt es die einem Kesseltreiben gleich geschürte Feindschaft zur Kernenergie zum persönlichen Vorteil umzumünzen.

Der Förster soll einziehen

13. August 2011: "Wegen Mini-Miete umstrittener Politiker ist aus dem Forsthaus ausgezogen."

Karl Heinrich Farrenkopf:

Eine gute Nachricht für alle, die das Niendorfer Gehege kennen und sich in letzter Zeit dafür engagiert haben. Leider wird die Wohnung im Forsthaus nicht für den Förster frei gemacht. Unverständlich, die Wohnung gehört zum Forstgelände und wurde auch früher vom Förster genutzt. Wenn die Schutzgemeinschaft deutscher Wald (SDW) zusätzliche Bürofläche benötigt, kann diese anderswo eingerichtet werden. Es wäre interessant zu erfahren, welche Aufgaben Herr Kruse für das Niendorfer Gehege wahrgenommen hat.

An falscher Stelle gespart

12. August: "305 Klassen müssen in Container umziehen."

Horst Tietze:

Ich verstehe das Gejammer nicht. Das sind helle, große und freundliche Klassenzimmer. Das Ganze wäre nicht nötig, wenn der CDU-Senat damals nicht den Rotstift bei den Kindern angesetzt und die Schülerzahl pro Klasse stark heraufgesetzt hätte. Man hätte da schon für neue Klassenräume sorgen können. Aber Prestigeobjekte waren wichtiger.

Besser raushalten

12. August: "Ein Angriff, zwei Wahrheiten."

Christiane Mielck-Retzdorff:

Nur wer selbst in Afghanistan dem kriegerischen Geschehen ausgesetzt war, ist vielleicht befähigt, die Entscheidung in Kundus zu beurteilen. Alle anderen sollten schweigen und nicht aus Gründen der eigenen Profilierung dem Rückhalt unserer Soldaten in der Bevölkerung weiter schaden. Schon Schiller stellte fest: Der Wahrheit Schleier hebt keine sterbliche Hand.

Geistiger Trash

12. August: "Roches Schoßgebete: Ein maßloses Buch."

Silvia Böker:

Wie gut, dass es (noch) keine Kaufpflicht für Bücher gibt. Literarische Ergüsse gern, aber bitte gute. Auf solch geistigen Trash wie "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete" kann ein lesebegeisterter Mensch verzichten. Schade um das Papier, das verschwendet wurde!

Mittelalterlich

11. August: "Der Schützenkönig und sein Gemahl."

Andreas Ruffa:

Willkommen im Mittelalter. Gelten die Gesetze zur Gleichbehandlung und Anti-Diskriminierung in Münster nicht mehr? Es wird Zeit, dass über die Abschaffung der Kirchensteuer gesprochen wird: Nur auf Basis dieser sicheren Einnahme kann es sich diese Institution noch erlauben, so zu argumentieren.

Peinlich und lächerlich

Jutta Hag:

Ich dachte, es wäre ein verspäteter Karnevalsscherz. Für mein Gefühl hat sich Diskriminierung nicht abgebaut, sondern eher umgekehrt. In unserer Gesellschaft, die vor lauter Liberalität nicht mehr weiß, was sie alles noch toll finden soll, ist es fast unmöglich, aufgrund eigener Lebensvorstellungen und ethischer und moralischer Auffassungen zum Beispiel Homosexualität abzulehnen, ohne dass man für superkonservativ, spießig oder womöglich für einen verkappten Nazi gehalten wird.

Bagatellisiert

11. August : "Hamburger Polizisten fordern mehr Respekt."

Bernd Graner:

Es ist schon traurig, wenn Polizisten sich über die Presse äußern müssen. Dies bedeutet doch, dass die Vorgesetzten Beschwerden bagatellisieren. Respekt muss man sich leider auch verdienen und darf nicht glauben, jeder Mensch besitzt heutzutage noch die deutschen Tugenden.

Zweifel am Abkommen

11. August: "Steuerbetrüger können die Schweiz abschreiben."

Wilhelm Rhauderwiek:

Durch das Abkommen scheinen lediglich die Erträge aus Zinsen und Dividenden geregelt worden zu sein. Für die in der Vergangenheit hinterzogenen Beträge wird Straffreiheit gewährt. Sozusagen durch eine Mini-Steuerzahlung seitens der Schweizer Banken, die eine deutsche Strafverfolgung ausschließt. Man kann nur hoffen, dass Regelungen über von Deutschen gegründete "Briefkastenfirmen" in der Schweiz getroffen worden sind. Solche "passiven" Rechtskonstruktionen dienen allein der Anonymisierung, der Verlagerung in Deutschland erwirtschafteter Gewinne.

Kleine Rebellen

13./14. August: "Ein Fluglotse verteidigt sich."

Siegfried Meyn:

Öffentliche Dienstleister wie Fluglotsen, Piloten oder Lokführer erklären ihre Streikbereitschaft gerne mit einer hohen Verantwortung. Ich meine, diesen kleinen Rebellen müsste schon aus eigenem Interesse an der Vermeidung von Fehlentscheidungen gelegen sein; Piloten oder Lokführer wegen heiler Ankunft und Fluglotsen zumindest wegen Erhaltung ihres Arbeitsplatzes, von Schadensersatzansprüchen gar nicht zu sprechen.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg