Zur Euro-Krise

Auch wenn die Bundeskanzlerin ihr Handeln als alternativlos darstellt, weiß auch sie, dass sie nichts oder wenig weiß. Seit der Lehman-Pleite ist es üblich geworden, dass Politiker ihre Ratlosigkeit im Meer der Finanzkrise zugeben und sich gerne zu der nautischen Metapher bekennen, auch sie führen nur auf Sichtweite. Gerade in krisenhaften Situationen dürfen Politiker sich nicht auf ihren Laienstatus oder darauf zurückziehen, dass die Komplexität von Gesellschaft und Finanzgeschehen sie hindere, kraftvoll zu agieren. DIE WELT (BERLIN)

Zur Situation an den Börsen

Die Situation ist dramatisch, selbst für Nicht-Aktienbesitzer. Denn die Krise nährt die Krise. Stürzende Aktienkurse verunsichern die Firmenchefs stärker als fallende italienische Anleihekurse. Und unsichere Chefs trauen sich die Investitionen nicht mehr zu, die gestern noch beschlossene Sache waren. So gerät die Realwirtschaft, geraten Jobs und Wachstum in Mitleidenschaft. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zu den Krawallen in England

Wer sagt, dass die Krawalle überraschend ausgebrochen seien, lügt oder verleugnet die Realität. Denn hinter der glitzernden Fassade haben sich so viel Unmut, Ressentiments und Zorn angestaut, dass es nur eines Funkens bedurfte, um eine Explosion auszulösen. Die Botschaft für Britanniens Unterklasse könnte eindeutiger nicht sein: Einmal arm, immer arm, und das gilt auch für eure Kinder und Enkel. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (MÜNCHEN)