Halb so schlimm

2. August: "Die Badende in der Alster: Ist das Kunst oder kann das weg?"

Frauke Quathamer, per E-Mail:

So viel Protest, Aufregung und Widerspruch durch Politiker und Bevölkerung hätte ich mir gewünscht, als die gesamte Stadt mit den Werbetafeln, die sich Stadtmöblierung nennen, überzogen wurde und noch weiter überzogen wird! Das Kunstwerk 'Die Badende' wird nur zehn Tage lang für Aufregung und Spaß sorgen, während alle Hamburger mit der Verschandelung durch die hässlichen, überdimensionierten, einbetonierten Werbetafeln für nicht lebenswichtige Dinge in ihrer Stadt auf Dauer leben müssen. Das ist doch der eigentliche Skandal!

Verschandelung

Doris Lister, per E-Mail:

Wie kann man die schöne Binnenalster so verunzieren? Abgesehen davon, dass ein Kosmetikkonzern niemals eine solche Aktion aus rein altruistischen Gründen unternehmen würde, ist es ein Schandfleck in der schönen Hansestadt.

Vorbildlich

2. August: "Hamburger Chirurg operiert einen Monat lang in der libyschen Rebellenhochburg Misrata."

Ursula Zander de Fraga, per E-Mail:

Wunderbar, in diesen Zeiten von einem Arzt wie Dr. Hannes Pietschmann zu hören. Jeder, der ein Medizinstudium anfängt, sollte sich vorher überlegen, ob er für die Menschen das Beste will oder nur an das große Geld denkt. Hat er das Zweite im Auge, sollte er sich gleich für die Finanzwelt ausbilden lassen. Als Arzt darf er sich über jeden Privatpatienten freuen, aber auf keinen Fall einen Unterschied zum Kassenpatienten in der Behandlung machen.

Unlautere Absichten

2. August: "Wirtschaftsminister Rösler will Mangel an qualifizierten Arbeitern durch Zuwanderung beheben."

Wolfgang Fritz, per E-Mail:

Wenn schon deutsche Absolventen an den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts vorbei qualifiziert werden, gilt das dann nicht erst recht für ost- oder südeuropäische Bewerber, die nicht einmal unsere Sprache verstehen? Oder sind besagte Bedürfnisse beschränkt auf niedrigere Gehälter, Bereitschaft zur Selbstausbeutung und Geringschätzung einer organisierten Arbeitnehmerschaft? Gerade im erwähnten Pflegebereich werden Gehälter systematisch gedrückt mit Hinweis auf "willige Osteuropäerinnen". Im Ergebnis stoßen Arbeitgeber somit auf immer weniger Widerstand bei Veränderungen zulasten der Mitarbeiter.

Längst überfällig

1. August: "Verjährungsfristen: Mehr Rechte für Missbrauchsopfer."

Bettina Maßmann-Schlord, per E-Mail:

Kindesmissbrauch ist Seelenmord. Die jetzige Gesetzeslage ist für alle Betroffenen, die die Kraft aufbringen, auf juristischem Weg Gerechtigkeit einzufordern, ein Schlag ins Gesicht. Für die Täter hingegen, die nicht nur im kirchlichem Umfeld, sondern vor allem in den Familien zu finden sind, sind die gültigen Verjährungsfristen ein Freifahrtschein. Es bleibt zu hoffen, dass der Gesetzentwurf schnell umgesetzt wird. Die Opfer sexuellen Missbrauchs brauchen die gesetzliche und gesellschaftliche Unterstützung, um auch nach Jahrzehnten Anzeige erstatten zu können.

Lebenslang traumatisiert

Wolfgang Schneider, per E-Mail:

Es ist sehr wichtig, dass dieses Thema aufgegriffen wird. Mein Vater hat mich nach seiner Rückkehr aus russischer Gefangenschaft mehr als 15 Jahre lang immer wieder fast bis zur Krankenhausreife geschlagen und mich psychisch misshandelt. Die Verjährungsfristen für diese abscheulichen Verbrechen hätten längst aufgehoben werden müssen. Auch wenn mein Vater bereits vor einigen Jahren gestorben ist, meine Traumatisierungen werden mich mein ganzes Leben weiter quälen und beschäftigen.

Gar nicht übel

1. August: "7200 Schüler sollen im Container lernen."

Edita und Thomas Twisselmann, per E-Mail:

Unsere Tochter wird seit einem Jahr an der Grundschule Nydammer Weg in Rahlstedt in einem Container unterrichtet. Natürlich handelt sich um ein Provisorium, und wir freuen uns auf die Fertigstellung des Erweiterungsbaus. Aber diese provisorischen Räume sind hell, freundlich und mit modernem (!) Mobiliar ausgestattet. Außerdem haben die Lehrkräfte der Schule viel Engagement in die Gestaltung dieser Räume gesteckt. Wir haben konventionelle Klassenräume anderer Schulen gesehen, die sehr viel schlechter ausgestattet waren. Es kommt darauf an, wie man solche Provisorien einrichtet und in den normalen Betrieb einbaut.

Keine Wahl

1. August: "Bei der Wohnungssuche können Familien nur verlieren."

Hans J. Boddenberg, per E-Mail:

Wohnungen an Familien zu vermieten wird den großen Wohnungsgesellschaften bzw. der öffentlichen Hand zugemutet werden müssen. Private Vermieter mit wenigen Wohnungen sind schon aufgrund der mieterfreundlichen Gesetzgebung gezwungen, Familien zu benachteiligen. Wenn einem anderen Mieter die Kinder zu laut sind, verlangt er vom Vermieter Abhilfe oder kürzt die Miete. Unabhängig davon, wer am Ende recht bekommt, fallen erst einmal Anwalts- oder Gerichtskosten an, die vorzustrecken sind. Hinzu kommt die wirtschaftliche Sicherheit, wenn man an Doppelverdiener vermietet.

Gut für die Seele

1. August: "Wasser und Seife verändern die Lebenseinstellung."

Susann Buschmann, per E-Mail:

Als Hamburger Seifensiederin bestätigen meine zahlreichen Stammkund(inn)en das Glücksgefühl, sich mit einem, 'schönen Stück Pflanzenseife' zu waschen - im Unterschied zu einem Plastikseifenspender mit Chemiefüllung. Das größte Glück ist es, sich beim Waschen einem anregenden Lavendel-, Rosen-, Vanille-, Minze- oder ähnlichem Duft hinzugeben: Da verweilt die Seele in schönen Erinnerungen.

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