Fehlende Weitsicht

30./31. August: "CCH verfällt - Gutachten schließt Abriss nicht aus."

Matthias Arft, per E-Mail:

Bei einer kaufmännisch soliden Immobilienbewirtschaftung verdient ein Objekt laufend seine Instandhaltungs- und Modernisierungskosten. Ebenso ist es unverständlich, weshalb das CCH im Jahre 2006 noch erweitert wurde, wenn schon bekannt war, dass es für den alten Trakt erheblichen Sanierungsbedarf gibt, dessen Finanzierung nicht gesichert ist. Nachhaltigkeit und unternehmerische Weitsicht sehen anders aus. Mir fehlen die Worte!

Beschämend

Dieter Schlenz, per E-Mail:

Da kann man doch mal sehen oder mindestens erfahren, mit welchen Qualitätsmaßstäben im 20. beziehungsweise im 21. Jahrhundert gebaut wurde. Da sollte doch mal zu den Urahnen geschaut werden. Was können wir noch alles bewundern: das Pantheon oder die Akropolis, den Potala-Palast in Lhasa, um nur einige zu nennen. Die Bauwirtschaft sollte sich schämen. Es bedeutet aber, dass aus unserer Zeit in 1000 oder 2000 Jahren nichts übrig bleibt als die nachglühenden Reste der Uranbrennstäbe.

Umdenken unumgänglich

1. August: "Leitartikel zur Schuldenkrise in den USA und Europa: Es geht um mehr als Geld."

Christiane Mielck-Retzdorff , per E-Mail:

Ich freue mich, dass endlich jemand das Kernproblem anspricht. Wo Sparsamkeit als Indiz für Versagen gilt und Bescheidenheit den Geruch von Unfähigkeit versprüht, mag kein Politiker seine Karriere gefährden. Und auch Freiheit und Unabhängigkeit werden gern mit Geld ausgeben verwechselt, selbst wenn dieses geliehen ist. Erst wenn sich die Einstellung der Menschen grundlegend ändert, haben auch verantwortungsvoll sparsame Politiker die Chance, in Regierungen gewählt zu werden.

Genervt

1. August: "Ob beim Dom-Besuch oder der Wohnungssuche - Kinder stehen im Vordergrund. Manchen ohne Nachwuchs stört das."

Katrin Köster, per E-Mail:

Es nervt und es geht mir auf den Keks, dass anscheinend alle Redakteure, die gerade Kinder bekommen haben, dazu übergehen, über diese zu berichten. In der heutigen Ausgabe sind gleich zwei Artikel, die mir auffallen. Was, bitte, hat ein 22 Monate altes Mädchen auf dem Dom zu suchen? Da gibt es deutlich bessere und kindgerechtere Alternativen (zum Beispiel Hagenbeck). Und zu dem Artikel "Familien können nur verlieren" zum Thema Wohnungssuche: Das Problem haben nicht nur Familien. Auch Singles, die bezahlbare, kleine Wohnungen suchen, kennen das.

Hinkender Vergleich

1. August: "Flaschenwerfer auf Polizisten kommt mit milder Strafe davon, während St.-Pauli-Fan Ruin droht."

Peter Joost, per E-Mail:

Beiden Fällen liegt strafrechtlich eine gefährliche Körperverletzung zugrunde. Die im Falle des FC St. Pauli damit verbundene mögliche zivilrechtliche Forderung über 400 000 Euro fällt jedoch eindeutig in den Bereich des Zivilrechts und ist insofern vom Strafrecht zu trennen. Ansonsten werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.

Vergesslich

1. August: "CDU wirft Senator Horch Fahrlässigkeit bei Elbvertiefung vor."

Manfred Braasch (BUND-Landes-geschäftsführer)

Verantwortungs-Amnesie: Die Planunterlagen für die Elbvertiefung sind 2007 unter der Verantwortung eines CDU-Senats erstellt worden. Vertreter der CDU-Bürgerschaftsfraktion haben das Planwerk damals über den grünen Klee gelobt - ohne offenbar mal reingeschaut zu haben. Drei Jahre sind seitdem ins Land gegangen. Senator Horch muss nun mit diesem unrühmlichen Flickwerk eine Baggergenehmigung gerichtsfest machen. Ob der BUND gegen die Elbvertiefung klagen wird, hängt allein von einer ausreichenden Beachtung des Naturschutzrechtes ab.

Beeindruckendes Dossier

30./31. Juli: "Das Leben nach EHEC - was von dem Keim übrig bleibt."

Hans Pürstner, per E-Mail:

Danke für diesen Bericht! In einer Zeit, wo uns nur notdürftig kaschiertes Abschreiben von Agenturmeldungen als journalistische Leistung verkauft wird, hebt sich dieses Dossier wohltuend ab. Es lässt einen nochmals schaudern, bevor man übergeht zur Erleichterung, dass EHEC wohl fürs Erste vorüber ist.

Purer Wahnsinn

30./31. Juli: "Heiner Geißler stellt die Weichen für Stuttgart 21 neu"

Stefan Bluemer, per E-Mail:

Angesichts der Kosten, die für Stuttgart 21 zu erwarten sind, muss doch nur eine Frage geklärt werden: Um wie viel ist der unterirdische Bahnhof effektiver zu nutzen als ein modernisierter Kopfbahnhof? Setzt man dazu die Differenz der Baukosten in Bezug, muss doch jeder zu dem Schluss kommen, dass S 21 der völlige Wahnsinn ist. Was da in Stuttgart abläuft, kann man doch nur noch damit erklären, dass größere Teile der als Baukosten angesetzten Beträge vermutlich direkt in die Taschen von Leuten fließen, die sich so vehement für S 21 einsetzen. Warum sonst würde die Bahn mit dem unbeeindruckten Weiterbau nun Fakten schaffen, die nach einem möglichen Nein beim Volksentscheid nicht revidierbar sind?

Kriminelle Schmierereien

29. Juli: "Gericht verurteilt Sprayer Oz. Doch er sprüht und pinselt weiter."

Helmut Jung, per E-Mail:

Es wurde allerhöchste Zeit, dass dieser Kriminelle endlich weggesperrt wird, um weiteren Schaden zu verhindern. Wie kann jemand ernsthaft auf die Idee kommen, diese Schmierereien als Kunst zu bezeichnen? Es ist höchste Zeit, dass die Gerichte endlich einmal ein Zeichen setzen und diese Machwerke als das brandmarken, was sie wirklich sind: Beschädigung fremden Eigentums. Wenn der Verteidiger sagt, dass die Leute Oz und seine 'Kunst' lieben, so ist das eine Frechheit.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg