Fahrlässig

"Der Euro - ein Fall für zwei"

Merkel und Sarkozy brauchen für das EU-Krisentreffen eine gemeinsame politische Linie.

Hamburger Abendblatt 21. Juli

Donnerwetter! Herr José Manuel Barroso hat es auch schon wahrgenommen: Die Lage ist sehr ernst. Er sollte sich einmal fragen, wie es eigentlich erst so weit kommen konnte? Hat der Chef der EU-Kommission denn nicht viele Jahre lang Betrug, Vertragsbrüche und die Aufweichung der Stabilitätskriterien fahrlässig in Kauf genommen? Das Schlimmste aber wäre eine Transferunion. Dann würden es sich einige Länder im "Hotel Mama Europa" so richtig bequem einrichten, obwohl die Hauptbetreiber auch schon schrecklich hoch verschuldet sind.

Johann Bures, per E-Mail

Pragmatisch sehen

"Mit der SPD auf Kreuzfahrt"

Die Partei hat sich ein Traumschiff zugelegt.

Hamburger Abendblatt 21. Juli

Nicht ganz passende Vergleiche mit KdF-Fahrten sollte man gegebenenfalls dem politischen Gegner überlassen und lieber pragmatisch sehen, dass die SPD ihre Kassen durch ehrliche Eigenleistung auffüllen will und sich nicht aus unübersichtlichen Spendenquellen bedienen lässt. Verlangen darf man aber: Der Pott fährt unter deutscher Flagge, und tief im Unterdeck schuften keine Billiglöhner. Davor seien Ver.di und die Berufsgenossenschaft.

Hans-Emil Schuster, per E-Mail

Alles beim Alten

"Ein Text setzt Zeichen"

Das Manifest "Not in our Name" veränderte Hamburg.

Hamburger Abendblatt 21. Juli

Ein Zeichen? Ja, viel mehr aber auch nicht! Und die Stadt hat sogar mit dem Gängeviertel ein Entgegenkommen gezeigt. Toll! Und sonst? Sonst bleibt alles beim Alten. Hamburg wird nach wie vor vermarktet, es gibt immer mehr massentaugliche Veranstaltungen, die Touristen anlocken sollen und für die noch mehr Hotels gebaut werden. Und die Kultur? Die Kultur bleibt auf der Strecke. Gute Nacht, Hamburg!

Klaus Bastian, per E-Mail

Peinlich

"GAL will Verzicht auf Plastiktüten durchsetzen"

Die Fraktion fordert den Einzelhandel auf, den Kunden umweltfreundliche Alternativen anzubieten.

Hamburger Abendblatt 20. Juli

Dieser Antrag der GAL Bürgerschaftsfraktion ist schlichtweg peinlich. Bloß nicht zurückhängen in Sachen Umweltschutz. Das Gleiche hat ja schließlich schon einer von der FDP auf Europaebene vorgeschlagen. Aber was ist denn eigentlich eine "umweltfreundliche Alternative"? Muss jeder Kunde jetzt eine Baumwolltragetasche dabeihaben, wenn er ein Einkaufszentrum betritt? Und wo kommen diese Baumwolltaschen eigentlich her? Vielleicht aus Pakistan und Indien, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen genäht worden sind? Gemacht aus pestizidverseuchter Baumwolle, die auf dem Weg nach Europa in riesigen Containern begast wurde? Was die GAL uns nachsagt, bedeutet im Klartext eigentlich nichts anderes als: "Die Hamburger schmeißen ihren Müll in die Landschaft." Übrigens, wir hier in Schleswig-Holstein haben ein sehr gut funktionierendes Abfall- und Recyclingsystem, welches wir auch nutzen.

Silke Busian, Henstedt-Ulzburg

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